Pressemitteilung -
EU-Kommission überreicht in Kopenhagen Zertifikat für Infrastruktur-Projekt Gabreta an Bayernwerk und EG.D
Kopenhagen/Regensburg. Das „Energy Infrastructure Forum“ in Kopenhagen ist eine zentrale Plattform der EU-Kommission zum Dialog und Informationsaustausch rund um die Entwicklung der europäischen Energieinfrastruktur. Im Rahmen dieses Forums hat die EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson, offiziell das Zertifikat für das EU-geförderte Infrastrukturprojekt Gabreta an das Bayernwerk und die E.ON Czech überreicht. Mit dem Projekt „Gabreta Smart Grids“ (Gabreta) treiben die E.ON Gesellschaften Bayernwerk und E.ON Czech mit ihren jeweiligen Netztöchtern Bayernwerk Netz und EG.D die Entwicklung der Energienetze im bayerisch-böhmischen Raum voran.
Das Projekt Gabreta zielt auf die Modernisierung und Digitalisierung bayerischer und tschechischer Verteilnetze ab und ist bis Ende 2028 angesetzt. Es wird durch die Europäische Union mit 100 Millionen Euro gefördert und kofinanziert. Weitere 100 Millionen Euro bringen das Bayernwerk und die E.ON Czech auf. Das Gesamtvolumen liegt damit bei rund 200 Millionen. Von der Projektsumme entfallen rund 110 Millionen Euro auf das Netz der Bayernwerk Netz GmbH. Rund 90 Millionen Euro fließen in die Entwicklung der tschechischen EG.D-Netze. Die Gesellschaften tragen davon jeweils die Hälfte der Projektsumme. Das grenzübergreifende Gabreta-Gebiet umfasst knapp 70.000 Quadratkilometer.
Gabreta- ein Impuls für die europäische Energieidee
Am mittlerweile zehnten „Energy Infrastructure Forum“ der Europäischen Kommission wurde nun in Kopenhagen durch die EU-Kommissarin für Energie, Kadri Simson, und Paloma Aba Garrote, Direktorin der Exekutivagentur CINEA, das Zertifikat an den Bayernwerk-Vorstandsvorsitzenden Dr. Egon Leo Westphal und an Marian Rusko, CEO der tschechischen EG.D, überreicht. „Mit unserem gemeinsamen Projekt Gabreta unterstreichen wir, dass eine klimagerechte Energieversorgung nicht an Grenzen halt macht, sondern über Grenzen hinaus gedacht werden muss. Das starke Miteinander in der E.ON-Familie ist die Basis, um ein so umfangreiches Projekt auf die Beine zu stellen und auf den Weg zu bringen. Dass die Europäische Kommission uns eingeladen hat, das Zertifikat für dieses kofinanzierte Projekt in einer eigenen Zeremonie zu überreichen, zeigt die Relevanz des Projekts für den europäischen Energiegedanken. Energiezukunft gestalten wir nur in einer Verantwortungsgemeinschaft“, so Egon Leo Westphal. Die symbolische Verbindung zweier Stromkabel unterstrich im Rahmen der Zeremonie die verbindende, grenzüberschreitende Idee des Gabreta-Projekts.
Im Rahmen einer Auftaktveranstaltung in Neunburg vorm Wald haben die Unternehmen bereits Mitte April das grenzübergreifende Verteilnetz-Projekt offiziell gestartet und die gemeinsame Arbeit begonnen.
Energienetze entfesseln
Das Energiesystem von morgen muss jede Menge managen: den zunehmenden Anteil erneuerbarer Energiequellen, den Fortschritt bei Elektromobilität, die Integration von Speichertechnologien, das Zusammenführen der unterschiedlichen Sektoren Energie, Industrie, Gebäude und Verkehr, steigende Teilhabemöglichkeiten für Bürgerinnen und Bürger sowie eine hohe Versorgungsqualität und Versorgungssicherheit als Grundlage gesellschaftlicher und wirtschaftlicher Entwicklung. Im Mittelpunkt stehen die Energienetze, insbesondere auf der Verteilnetzebene. „Wer die Energiezukunft entfesseln will, muss die Netze entfesseln“, so der Bayernwerk-Chef. Mit Gabreta wird vor allem die Digitalisierung des Verteilnetzes beschleunigt. Intelligente Netze optimieren den Netzbetrieb, reduzieren Engpässe bei Anschlussanfragen, verbessern die Integration von regenerativer Energie und ermöglichen innovative Marktlösungen. Über das Projektziel der Smartifizierung der Verteilnetze hinaus werden durch Netzbaumaßnahmen technische Verbindungen der Verteilnetze der tschechischen EG.D und der Bayernwerk Netz geschaffen. Diese physischen Netzverbindungen sind reine Stand-by-Verbindungen. Sie sind nicht in den täglichen Netzbetrieb integriert und stehen somit im Normalfall nicht „unter Strom“. Sollte es in einer Region durch externe Einflüsse, beispielsweise witterungsbedingt, zu unvorhersehbaren Instabilitäten im Netzbetrieb kommen, können diese Verbindungen zur Versorgungssicherheit der jeweiligen Region zeitlich begrenzt in Betrieb genommen werden, bis etwaige Instabilitäten überwunden sind. „Für den Fall der Fälle schaffen wir damit eine wertvolle Handlungsoption, quasi einen doppelten Boden für die Versorgungssicherheit der Menschen in Bayern und Böhmen“, so Dr. Egon Leo Westphal.
Gabreta – ein Name der Technologie und Lebensräume verbindet
Gabreta ist die keltische Bezeichnung für das Grenzgebiet Böhmerwald und Bayerischer Wald. „Mit der Namensgebung unterstreichen wir, dass wir Technik und Technologie immer in Verbindung mit Land und Leuten sehen. Mit Energie und Technologie entwickeln wir immer auch Lebensräume. Auch das macht Energie besonders wertvoll.“
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Kurzprofil Bayernwerk AG
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für Energie in Bayern. Die Bayernwerk AG steuert die Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe. Gemeinsam mit den Menschen in Bayern gestaltet die Unternehmensgruppe die Energiezukunft im Freistaat aktiv mit und sorgt dafür, dass immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Die Bayernwerk-Gruppe setzt sich mit innovativen Lösungen für moderne und sichere Energienetze, Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung oder für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ein. Ein starker Fokus liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger in Bayern bei ihrer persönlichen Energiewende zu unterstützen. Die Unternehmen der Bayernwerk Gruppe fördern die Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den bayerischen Regionen.
Sitz der Bayernwerk AG ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.