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Spatenstich für ein neues Umspannwerk: Egon Leo Westphal (3. v.l.) gibt mit Vertretern der Politik, Kollegen des Bayernwerks und Wolfgang Bücherl (3. v.r.) den Startschuss für die Bauarbeiten des EU-geförderten Umspannwerks in Rottenburg.
Spatenstich für ein neues Umspannwerk: Egon Leo Westphal (3. v.l.) gibt mit Vertretern der Politik, Kollegen des Bayernwerks und Wolfgang Bücherl (3. v.r.) den Startschuss für die Bauarbeiten des EU-geförderten Umspannwerks in Rottenburg.

Pressemitteilung -

Energiewende in Rottenburg: Bayernwerk Netz baut neues Umspannwerk mit EU-Förderung

Rottenburg an der Laaber. Die Bayernwerk Netz GmbH baut ein neues Umspannwerk an der Landshuter Straße in Rottenburg an der Laaber. Am Donnerstag, 10. Oktober, haben Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, und Wolfgang Bücherl, Leiter der Münchner Vertretung der Europäischen Kommission, mit Vertretern der Politik, Kommunen und Unternehmen aus der Region den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten gegeben. Die neue Anlage wird eine Mittelspannungs-Schaltstation ersetzen und schafft mehr Kapazitäten für die Einspeisung grünen Stroms in das regionale Verteilnetz. Der Neubau des Umspannwerks ist Teil des Projekts „Gabreta Smart Grids“, ein EU-gefördertes Projekt zum Ausbau und zur Digitalisierung des Verteilnetzes. Die Kosten für den Neubau liegen bei rund elf Millionen Euro.

Mit einer Leistung von 100 Megavolt-Ampere ermöglicht das neue Umspannwerk mehr Einspeisung von Strom aus erneuerbaren Quellen in der Stadt Rottenburg und den umliegenden Gemeinden. Wo seit 1979 eine Schaltstation steht, die Mittelspannungsleitungen miteinander verbindet, entsteht nun ein modernes Umspannwerk. Es schafft eine Verbindung zwischen den dort zusammenlaufenden Mittelspannungsleitungen und dem Hochspannungsnetz. Die Leistung des neuen Umspannwerks entspricht rechnerisch etwa 10.000 durchschnittlichen Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung von je zehn Kilowatt.

Herzkammer für die Energiewende

Egon Leo Westphal stellte die Bedeutung des Neubaus heraus: „Das neue Umspannwerk in Rottenburg wird ein zentraler Knotenpunkt im Verteilnetz für die Energiewende in der Region.“ Der grüne Strom, den PV-Anlagen und Windräder in der Region gewinnen, fließt hier zusammen und wird in die Region verteilt. Durch die neue Verknüpfung mit dem Hochspannungsnetz kann künftig noch mehr grüner Strom im Verteilnetz aufgenommen werden. „Das Umspannwerk ist die Herzkammer der Stromversorgung. Von hier aus fließt die Energie über die angeschlossenen Leitungen zu den Verbrauchern – ähnlich wie beim menschlichen Herzen“, erklärte Egon Leo Westphal. Mittelspannungsleitungen führen zur Stromversorgung nach Rottenburg an der Laaber, Neufahrn, Hohenthann und Pfeffenhausen.

Förderung von der Europäischen Union

Das Umspannwerk Rottenburg ist eines von zehn Umspannwerken, das die Bayernwerk Netz im Rahmen des Projektes „Gabreta Smart Grids“ baut. Es wird zu 50 Prozent von der Europäischen Union finanziell gefördert. Die Europäische Union hat das Projekt „Gabreta Smart Grids“ als Vorhaben von gemeinsamem Interesse identifiziert. Solche Projekte sind große, wichtige Infrastrukturprojekte, die zum Ziel haben, die Energienetze und -systeme in ganz Europa zu modernisieren und zu verbinden. Mit dem Projekt treiben die E.ON-Gesellschaften Bayernwerk und E.ON Czech mit ihren jeweiligen Netztöchtern die Digitalisierung der Energienetze in Bayern und Böhmen voran. „Wir haben uns in Europa das gemeinsame Ziel gesetzt, bis 2050 der erste klimaneutrale Kontinent zu werden. Dabei spielt der Ausbau erneuerbarer Energien eine wichtige Rolle. Eine funktionierende und moderne Netzinfrastruktur in ganz Europa ist dafür essenziell, deshalb sind die gut 100 Millionen Euro EU-Fördermittel für Gabreta Smart Grids gut angelegtes Geld. Und die Erzeuger, Unternehmen und Verbraucher hier in der Region profitieren davon, wenn sauberer Strom unkompliziert eingespeist beziehungsweise genutzt werden kann“, sagte Wolfgang Bücherl.

Doppelte Leistung aus Erneuerbaren will ans Netz

Im Landkreis Landshut nimmt die Bayernwerk Netz immer mehr dezentralen Anlagen ans Netz: Im Jahr 2023 wurden mehr als 2.700 neue PV-Analgen angeschlossen – mehr als doppelt so viele als im Vorjahr. Aktuell liegen der Bayernwerk Netz Anschluss-Anfragen für neue Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von circa 670 Megawatt vor. Das entspricht nahezu der heute installierten Leistung von rund 680 Megawatt. „Die Dynamik der Energiewende im Landkreis Landshut ist immens. Mit dem Neubau dieses Umspannwerks wird deutlich: Der Entfesselung der Erneuerbaren folgt die Entfesselung der Netze“, schilderte Egon Leo Westphal.

Doppelter Anschluss-Boom braucht starkes Verteilnetz

Neben dem enormen Anstieg der Erzeugung von grünem Strom erwartet die Bayernwerk Netz auch den steigenden Verbrauch – zum einen durch die zunehmende Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen in privaten Haushalten, zum anderen planen auch Industrieunternehmen immer häufiger, mehr Strom anstatt fossiler Brennstoffe für ihre Prozesse zu nutzen. „Weil sowohl immer mehr Stromerzeuger als auch Verbraucher an unser Netz anschließen, sprechen wir von einem doppelten Anschlussboom. Dieses Wachstum stellt unser Verteilnetz vor große Herausforderungen“, berichtete Egon Leo Westphal. Denn Stromleitungen und Umspannwerke müssen umfassend ausgebaut und modernisiert werden, um den Anforderungen des doppelten Anschlussbooms gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund steht auch der Neubau des Umspannwerks in Rottenburg.

Inbetriebnahme 2026 geplant

Die Bauarbeiten beginnen in diesem Jahr mit dem Bau zweier Spulen. Diese technischen Komponenten sichern eine störungsfreie Stromversorgung. Im Jahr 2025 folgt ein neues Schalthaus. Bis Anfang 2026 will die Bayernwerk Netz sukzessive die Schaltanlagen in der Mittelspannung und Hochspannung installieren und zwei neue Transformatoren anschließen. Ab 2026 entstehen neue Wege und Grünanlagen im Umspannwerk. Alle Leitungen aus dem Mittelspannungsnetz, die bisher hier in einem Schalthaus zusammenlaufen, werden dann mit dem neuen Umspannwerk verbunden. An das Hochspannungsnetz wird die Anlage über die direkt vorbeiführende Hochspannungsleitung angebunden. Bis Ende 2026 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.

Regionale Versorgung, regionale Wertschöpfung

Beim Netzausbau hat die Bayernwerk Netz die regionale Wertschöpfung im Landkreis Landshut im Blick. Ein zukunftsfähiges Stromnetz sichert die Energieversorgung für Haushalte und Unternehmen bei künftig stark steigendem Strombedarf, etwa für Elektromobilität, Wärmepumpen oder die Klimaneutralität der Industrie. „Wir wenden in den Jahren 2024 bis 2026 über fünf Milliarden Euro für die Entwicklung unserer Energienetze auf. Mit unserer Energieinfrastruktur möchten wir zum einen die Wirtschaftskraft im Land sichern und zum anderen gleichzeitig möglichst viel Wertschöpfung daheim in Bayern fördern, wenn wir in unser Netz investieren“, sagte Egon Leo Westphal. Das gelte auch bei den Gewerken auf den Baustellen: Mit den Planungs- und Bauarbeiten für das Umspannwerk Rottenburg hat die Bayernwerk Netz die Fahrner Bauunternehmung GmbH aus Mallersdorf-Pfaffenberg und die Kehrer Planung GmbH mit Sitz in Regensburg beauftragt.

Umspannwerke: Die Dreh- und Angelpunkte im Stromnetz

In Umspannwerken der Bayernwerk Netz treffen Stromleitungen unterschiedlicher Spannungsebenen zusammen – Hochspannung und Mittelspannung. Die Hochspannungsleitungen sind die Verknüpfungen im regionalen Stromnetz zwischen Städten und Gemeinden. Leitungen der Mittelspannungsebene verteilen den Strom lokal zwischen einzelnen Ortschaften. Im Umspannwerk werden die Spannungsebenen der Hoch- und Mittelspannung über Transformatoren miteinander verbunden und die unterschiedlichen Netzbereiche verknüpft. Wie das Herz die Pumpe im menschlichen Kreislauf ist, so bilden Umspannwerke die Dreh- und Angelpunkte im Stromnetz. Wenn zahlreiche dezentrale Erzeuger Strom aus Sonne, Wind oder Biomasse ins regionale Netz einspeisen, ist ein leistungsstarkes Umspannwerk erforderlich, das über die angeschlossenen Leitungen die Energieverteilung in die umliegenden Dörfer und Städte möglich macht. Damit immer mehr Erzeuger erneuerbarer Energie an das Verteilnetz der Bayernwerk Netz anschließen können und eine zuverlässige Versorgung der Menschen mit Strom gelingt, baut die Bayernwerk Netz neue Umspannwerke und verstärkt bestehende Anlagen in ihrem ganzen Netzgebiet.

Allgemeine Informationen zum Umspannwerk Rottenburg hat die Bayernwerk Netz auf ihrer Website veröffentlicht: Umspannwerk Rottenburg Süd (bayernwerk-netz.de).

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Johanna Härtl

Johanna Härtl

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38

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