Bayernwerk verlegt Umspannwerk in Unterschleißheim

Unterschleißheim/Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat eine Fläche nördlich der Autobahn 92 (A92) bei Unterschleißheim von der Stadt erworben. Im Bereich A92, Furtweg und Moosachstraße möchte der Verteilnetzbetreiber voraussichtlich bis 2028 ein neues Umspannwerk errichten, welches das Umspannwerk an der Ecke zwischen Furtweg und Andreas-Danzer-Weg südlich der A92 ersetzen soll.

Voraussetzung für den Kauf der Fläche durch das Bayernwerk war die Einwilligung des Stadtrats. Kürzlich hat der Rat den Verkauf des rund 1,7 Hektar großen Grundstücks an das Bayernwerk beschlossen. „Auf der Fläche möchten wir ein neues Umspannwerk bauen, das moderner und leistungsfähiger als die Anlage südlich der Autobahn ist. In Abstimmung mit der Stadt Unterschleißheim werden wir die Anlage nicht nur erweitern, sondern im Zuge der Modernisierung auch den Standort verlegen“, sagt Günther Mertel, Leiter des Bereichs Hochspannung bei der Bayernwerk Netz GmbH. Das alte Umspannwerk wurde 1975 errichtet und dient nun seit über 40 Jahren als Knotenpunkt von Hoch- und Mittelspannungsnetz.

Neuer Standort außerhalb des Ortes

Vorteile des neuen Standorts sind der größere Abstand zur Bebauung und dass die Freileitung, die den Unterschleißheimer See überspannt, abgebaut werden kann, wenn das neue Umspannwerk in Betrieb geht. „Für Unterschleißheim ist der Verkauf gleich mit zwei guten Nachrichten verbunden. Bayernwerk investiert in die Infrastruktur des Stromnetzes und gleichzeitig verbessert sich das optische Erscheinungsbild im Bereich unseres Erholungsgebietes am Unterschleißheimer See deutlich“, so Unterschleißheims Erster Bürgermeister Christoph Böck.

Ein neues Umspannwerk für die Energiewende

Der Hintergrund für die Erneuerung des Umspannwerks ist die Energiewende und eine damit verbundene Zunahme beim Stromverbrauch und bei der Stromerzeugung in der Region. Zum einen wird immer mehr Strom benötigt, sei es in der Industrie, für Elektromobilität oder das Heizen mit Wärmepumpen. Zum anderen steigt die Einspeisung dezentral erzeugter erneuerbarer Energien in und um Unterschleißheim. Im Gebiet der Stadt speisen bis heute Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von rund 8,4 Megawatt erneuerbare Energie in das Verteilnetz ein, davon wurden Anlagen mit einer Leistung von 2,3 Megawatt zwischen 2020 und 2022 ans Netz des Bayernwerks angeschlossen. „Unser Stromnetz kommt durch die doppelte Dynamik an seine Grenzen. Unsere Aufgabe ist es, die Netzinfrastruktur für den steigenden Stromverbrauch und die steigende Einspeisung lokal erzeugter erneuerbarer Energie fit zu machen“, erklärt Günther Mertel. Daher soll in Unterschleißheim ein neues Umspannwerk entstehen, das im Vergleich zum alten perspektivisch mehr als doppelt so viel Kapazität bietet.

Planungen stehen am Anfang

Der Erwerb des Grundstücks markiert für das Bayernwerk den Startschuss für die konkreten nächsten Schritte. Zum einen beginnt der Verteilnetzbetreiber jetzt damit, das Umspannwerk am neuen Standort im Detail zu planen. Zum anderen benötigt das neue Umspannwerk auch die Leitungsanbindungen. „Da das Umspannwerk ein Knotenpunkt vieler Leitungen ist, müssen wir mit der Verlagerung des Umspannwerks natürlich auch die Leitungen verlegen“, erläutert Günther Mertel. Er gibt einen Ausblick: „Voraussichtlich bis 2028 soll die neue Anlage fertig sein. Sobald sie errichtet ist, möchten wir die neuen Leitungen daran anschließen. Wenn schließlich alle Anbindungen am neuen Umspannwerk zusammenlaufen, kann das alte außer Betrieb gehen.“