Pressemitteilung -
Wärmeplanung: "Bürgern eine klare Orientierung geben"
Nabburg. Die Verwaltungsgemeinschaft Nabburg (Lkr. Schwandorf) packt die Kommunale Wärmeplanung an und hat damit die Bayernwerk Netz GmbH (Regensburg) und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (Rosenheim) beauftragt. Die Wärmeplanung für die Stadt Nabburg und die Gemeinden Altendorf und Guteneck soll aufzeigen, wie der Wärmebedarf im jeweiligen Gemeindegebiet in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen.
„Wir wollen die Chancen der Energiewende nutzen und unseren Bürgerinnen und Bürgern eine klare Orientierung geben“, betonte Frank Zeitler, Bürgermeister der Stadt Nabburg. „Die Wärmeplanung ist kein Selbstzweck, sondern soll konkrete Vorteile für die Menschen vor Ort bringen.“
Der Gesetzgeber hat Fakten geschaffen. Gemeinden mit weniger als 100.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) vorlegen. Mit deren Erstellung haben die Gemeinden nach einer Ausschreibung die Bietergemeinschaft aus Bayernwerk Netz GmbH und dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) beauftragt.
Wirtschaftlich und ökologisch sinnvolle Lösungen finden
Johann Wilhelm, Bürgermeister der Gemeinde Guteneck, ergänzte: „Die gesetzliche Verpflichtung ist eine Herausforderung, aber auch eine Chance. Wir wollen gemeinsam mit unseren Partnern Lösungen finden, die wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll sind.“
„Niemand muss jetzt zuhause seine Heizung rausreißen!“: Projektleiterin Christina Albrecht von der Bayernwerk Netz betonte beim Auftaktgespräch im Rathaus, die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle macht in welchem Teil des Gemeindegebiets Sinn? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, muss die jeweilige Kommune in einem nächsten Schritt entscheiden“, so Albrecht.
Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbraucher, Erzeuger, Energiequellen: Aufgabe des Instituts für nachhaltige Energieversorgung (INEV) ist es, mit Unterstützung der jeweiligen Kommune die nötigen Daten zu erheben. INEV werde mit allen relevanten Akteuren vor Ort Kontakt aufnehmen, um aktuelle und detaillierte Daten erfassen und auswerten zu können. Eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit sei von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die auf der Agenda der KWP stehen.
Eine fundierte Entscheidungsgrundlage liefern
Auch Markus Schiesl, Bürgermeister der Gemeinde Altendorf, sieht die Wärmeplanung als wichtigen Schritt: „Wir haben bereits einige Vorarbeiten geleistet. Jetzt geht es darum, diese Ergebnisse zusammenzuführen und eine Strategie zu entwickeln, die für unsere Gemeinde praktikabel und zukunftsfähig ist.“
Wolfgang Dumm, Kommunalbetreuer der Bayernwerk Netz GmbH, unterstrich die Bedeutung der Zusammenarbeit: „Die Kommunale Wärmeplanung ist ein Gemeinschaftsprojekt. Wir bringen unsere Expertise ein, um den Kommunen eine fundierte Entscheidungsgrundlage zu liefern. Am Ende sollen die Bürgerinnen und Bürger von einer sicheren, bezahlbaren und klimafreundlichen Wärmeversorgung profitieren.“ Bereits vorliegende Studien und Analysen werden in die Planung integriert, um eine solide Grundlage für die nächsten Schritte zu schaffen.
Aufgabe der KWP ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nicht, eine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zu liefern, oder gar fixe Preise für die Wärmelieferung an Endkunden. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Christina Albrecht.
Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Kommunen in dieser Größenordnung, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. Bilanziell verteilt das Unternehmen in den Energienetzen zu 96 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 1 Million dezentrale Erzeugungsanlagen, die auf das Netz des Bayernwerks wirken und Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.