Pressemitteilung -
Spatenstich für die Energiewende: Bau eines neuen Erdkabels bei Bachl
Rohr in Niederbayern/ Regensburg. Offizieller Spatenstich für mehr Sonnenenergie: Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat den Bau eines neuen Hochspannungs-Erdkabels im Landkreis Kelheim gestartet. Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Egon Westphal und Regierungspräsident von Niederbayern, Rainer Haselbeck, eröffneten gemeinsam mit Landrat Martin Neumeyer (Landkreis Kelheim), Bürgermeisterin Birgit Steinsdorfer (Rohr in Niederbayern) sowie Bürgermeister Christian Nerb (Saal an der Donau) die Baustelle. Das circa sieben Kilometer lange Hochspannungskabel wird das Umspannwerk bei Bachl mit der Freileitung bei Sittling verbinden. Bis Jahresende soll das neue 110-Kilovolt-Erdkabel noch mehr lokal produzierten Sonnenstrom in das regionale Stromnetz einspeisen. Die Gesamtkosten liegen bei etwa elf Millionen Euro.
„Durch das neue Hochspannungs-Erdkabel im Landkreis Kelheim weben wir das intelligente und sichere Energienetz Bayerns noch enger. Es leistet einen wichtigen Beitrag zur Energiewende, ohne die es kein klimaneutrales Bayern gibt“, erklärte Bayernwerk-Chef Egon Westphal.
Der Spatenstich symbolisiert den Ausbau des leistungsfähigen Verteilnetzes, welches Voraussetzung dafür ist, dass dezentral erzeugter grüner Strom aufgenommen und bedarfsgerecht verteilt werden kann. Heute hat die Bayernwerk Netz GmbH bereits rund 385.000 Erneuerbare-Energie-Anlagen an ihr Energienetz angeschlossen und ermöglicht eine Erneuerbare-Energie-Quote von 70 Prozent. „Um noch mehr Erzeugungsanlagen anschließen zu können, treiben wir die Beschleunigung des Verteilnetzausbaus voran – nur dann kann die Energiewende gelingen“, sagt Egon Westphal.
Sonnenstrom aus Niederbayern
Auch Regierungspräsident Rainer Haselbeck wies beim Spatenstich auf die Bedeutung der Energiewende und des Netzausbaus hin: „Niederbayern deckt bereits über 90 Prozent seines Strombedarfs aus regenerativen Energien und belegt damit den Spitzenplatz in ganz Bayern. Mit dem Kabel-Neubau profitieren auch benachbarte Regionen vom niederbayerischen Sonnenstrom, der bei uns nicht verbraucht wird. Die Maßnahme bedeutet ein Stück mehr Versorgungssicherheit und einen weiteren Sprung vorwärts in Richtung erfolgreicher Energiewende.“ Haselbeck würdigte in diesem Zusammenhang alle Beteiligten, die durch eine gemeinsame intensive Vorabstimmung und konstruktive Zusammenarbeit zur zügigen Umsetzung des Genehmigungsverfahrens beigetragen haben.
Mehr Stromerzeugung als Verbrauch
Zwischen 2014 und 2021 hat sich die installierte Leistung Erneuerbarer-Energie-Anlagen in den Gemeinden um das Umspannwerk Bachl, Rohr in Niederbayern, Hausen und Saal an der Donau, um fast 60 Prozent erhöht. Mehr als 1.400 dezentrale Erzeugungsanlagen speisen mittlerweile in das Netz ein. Seit 2018 wird in den drei Gemeinden in Summe mehr Strom produziert, als verbraucht wird. Die neue Erdkabelleitung verbindet das Umspannwerk Bachl mit dem Verteilnetz, sodass der überschüssige Strom in die Region verteilt werden kann.
Fertigstellung bis Jahresende
Die neue Kabelstrecke verläuft künftig durch die Gemeinden Saal an der Donau und Rohr in Niederbayern. Die Baustelle wird entlang der sieben Kilometer langen Trasse wandern. Dabei arbeiten die Baufirmen an einigen Abschnitten zeitgleich. Unabhängige Experten begleiten den Bau zu den Themen Ökologie, Archäologie und Bodenkunde. Bernd Igelbüscher, Bauprojektleiter des Bayernwerks, ist sich der Verantwortung bewusst: „Ein schonender Umgang mit dem Boden sowie mit Tieren und Pflanzen ist uns besonders wichtig. Daher schützen wir während des Baus zum Beispiel Amphibien mit Zäunen, sichern historische Funde im Boden für die Nachwelt oder unterbohren besonders schützenswerte Bereiche.“
Die Bauvorbereitungen haben bereits im März 2023 begonnen. Der Spatenstich ist der Auftakt für den Tiefbau: die Verlegung von Leerrohren. Sie werden entweder mit dem Pflug, im Spülbohr-Verfahren oder in offene Gräben in den Boden eingebracht. Sind die Rohre verlegt, werden später die Stromkabel eingezogen.
Bayernwerk informiert
Mit den Eigentümern und Bewirtschaftern der Flächen steht das Bayernwerk in regelmäßigem Kontakt. Der Netzbetreiber informierte diese bereits im Februar bei einer Veranstaltung zum Ablauf der Baustelle. Kartenmaterial sowie aktuelle Informationen zum Bau veröffentlicht das Bayernwerk unter www.bayernwerk-netz.de/bachl.
Themen
Kategorien
Regionen
Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.