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Schulstrom vom Acker: Für ihre Agrophotovoltaikanlage erhielt die Berufliche Oberschule Friedberg, vertreten durch Seminarlehrer Thomas Rebitzer (2. v.l.), den Bürgerenergiepreis Oberbayern 2021.
Schulstrom vom Acker: Für ihre Agrophotovoltaikanlage erhielt die Berufliche Oberschule Friedberg, vertreten durch Seminarlehrer Thomas Rebitzer (2. v.l.), den Bürgerenergiepreis Oberbayern 2021.

Pressemitteilung -

Preis für vorbildliche Energieprojekte in Oberbayern

München/Friedberg/Althegnenberg. Eine Projektgruppe der Beruflichen Oberschule Friedberg (Landkreis Aichach-Friedberg) hat eine bislang einzigartige Anlage zur Gewinnung von Sonnenenergie auf einer bewirtschafteten Ackerfläche in Althegnenberg (Landkreis Fürstenfeldbruck) entwickelt. Die Schule ist eine von drei Preisträgern des Bürgerenergiepreises, der jährlich von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in Kooperation mit der Regierung von Oberbayern vergeben wird. Die Berufliche Oberschule Friedberg teilt sich den Preis mit der Energiegenossenschaft Steingaden und dem Ehepaar Furtmayr aus Huglfing (beide Landkreis Weilheim-Schongau). 

Bei der Preisübergabe am Donnerstag (8. Juli) erklärte Markus Leczycki, Leiter des Kommunalmanagements der Bayernwerk Netz GmbH: „Solche Projekte haben Vorbildcharakter und animieren andere, die Energiewende aktiv mitzugestalten. Dafür möchten wir sie mit dem Bürgerenergiepreis belohnen.“ Regierungspräsidentin Maria Els betonte, der Bürgerenergiepreis zeige in eindrucksvoller Weise auf, dass jeder Einzelne einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten könne: „Dass sich Menschen in vielfältiger Weise – angefangen vom schulischen Projekt bis hin zur privaten Initiative – produktiv mit der Energiewende auseinandersetzen, unterstreicht nachdrücklich das Bewusstsein für diese wichtige Thematik in Oberbayern. Die Preisträger aus Steingaden, Huglfing und Friedberg/Althegnenberg beweisen eindrucksvoll, dass die Energiewende auch Gemeinsinn stiften und unsere gewachsene Kulturlandschaft nachhaltig fortentwickeln kann. Darüber freue ich mich sehr.“ Zur Preisübergabe ist auch die stellvertretende Landrätin Martina Drechsler und Rainer Spicker, Erster Bürgermeister von Althegnenberg, gekommen, um sich das prämierte Projekt anzuschauen und lobende Worte an die Preisträger zu richten.

Ackerbau und Photovoltaik in einem Projekt
Wie kann auf einer Nutzfläche gleichzeitig Ackerbau betrieben und Sonnenenergie gesammelt werden? Raphael Gaag hat sich während seiner Zeit als Schüler der Beruflichen Oberschule Friedberg mit dieser Frage beschäftigt und gemeinsam mit einer Projektgruppe und dem Seminarlehrer Thomas Rebitzer eine innovative Lösung entwickelt: Eine bisher einzigartige Anlage mit schwenkbaren Photovoltaik-Modulen. Für die Umsetzung hat Thomas Rebitzer zusammen mit dem Besitzer und dem Pächter einer Ackerfläche in Althegnenberg eine Gesellschaft gegründet, ohne die die Realisierung nicht möglich gewesen wäre. Die Photovoltaik-Module sorgen nicht nur für die Energiegewinnung, sondern können durch die Beschattung der Ackerfläche auch zu einer Steigerung des landwirtschaftlichen Ertrags führen. Um die Fläche mit dem Traktor zu bewirtschaften, können die Module senkrecht gestellt werden. Ein Rasenstreifen, der sich unter den Modulen befindet, kann als Bienenwiese genutzt werden. Derzeit arbeitet die Projektgruppe an der Optimierung der Anlage.

Nahwärme vom Fohlenhof

„Versorgungsnetz Steingaden Fohlenhof eG“ nennt sich die Genossenschaft, die von engagierten Bürgerinnen und Bürgern aus Steingaden eigens gegründet wurde, um ein Nahwärmeprojekt zu verwirklichen. Ziel war es, das Heizen mit Öl in Steingaden zu reduzieren und möglichst viele Gebäude im Ortskern mit klimafreundlicher Wärme aus einer erneuerbaren Quelle zu versorgen. Die Wärme entsteht in der Hackschnitzelheizung am Fohlenhof und wird von dort in den Ortskern geleitet, wo derzeit 52 Anwesen an die Versorgung angeschlossen sind. Ehrenamtliche Helferinnen und Helfer haben sich für die Fernwärmeleitung eingesetzt und viele bürokratische Hürden überwunden, die Unterstützung der Anwohner war groß. Seit Ende 2020 wurden 2.400 Kilometer verlegt. Besondere Herausforderungen waren die Querung mehrerer Bewässerungskanäle, des Dorfbaches und der Bundesstraße. In dem Projekt steckt Potenzial für mehr, die Anlage samt Spitzenlastkessel kann weitere Anwesen versorgen. Ein zweiter und ein dritter Bauabschnitt sind bereits in Planung.


Energiewende und Denkmalschutz

Die Aufgabe, die sich Maria und Johann Furtmayr aus Huglfing gestellt haben, ist komplex: Sie haben es sich zum Ziel gemacht, ihr denkmalgeschütztes Anwesen „Zum Webervest“ mit Hofladen aus dem Jahr 1836 komplett energetisch zu sanieren. Die Herausforderungen: Das äußere Erscheinungsbild musste erhalten bleiben und es durften nur bestimmte Baumaterialien verwendet werden, in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Heute verfügt das Anwesen über eine aufwendige Dachisolation aus Holzdämmstoffen sowie eine Photovoltaikanlage auf dem Dach und eine moderne Luft-Wärme-Pumpe, deren Abluft zu Kühlungszwecken genutzt wird. Die Umsetzung zeigt anschaulich, dass Energiewende und Denkmalschutz gut miteinander vereinbar sind. Denn neben dem höheren Wohnkomfort für die Familie konnte auch das optische Erscheinungsbild noch aufgewertet werden.


Schon jetzt für die nächste Runde bewerben

Der Bürgerenergiepreis wurde 2013 in Niederbayern erstmals verliehen. Inzwischen werden regelmäßig Preisträgerinnen und Preisträger in den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz gesucht. Videos der bisherigen Sieger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden. Mitmachen können Vereine, Kindergärten, Schulen oder Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Schon jetzt können Bewerbungen für die nächste Runde eingereicht werden. Die Bewerbungsunterlagen und Informationen zum Bürgerenergiepreis sind unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis zu finden.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:

2021 ist Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Maximilian Zängl

Maximilian Zängl

Pressekontakt Leiter Kommunikation Pressesprecher Bayernwerk AG Büro +49 941-201-7820 ---- Mobil +49 179-1 38 98 27