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Neue Energie-Ära im gläsernen Herz Deutschlands

Pressemitteilung -

Neue Energie-Ära im gläsernen Herz Deutschlands

Wiegand-Glas und Bayernwerk schließen Netzanschluss-Vertrag

Steinbach am Wald/Regensburg. Die Wiegand-Glas Holding GmbH und die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) haben am Montag, 22. Januar, mit Staatsminister Hubert Aiwanger die Pläne für die künftige Stromversorgung des Wiegand-Glaswerks in Steinbach am Wald vorgestellt. Der Behälterglashersteller will zukünftig in seinen Schmelzwannen mehr Strom einsetzen und im Gegenzug die Verwendung von Erdgas reduzieren. Ab 2028 sollen neue, zunächst hybrid- und später elektrisch betriebene Glas-Schmelzwannen eingesetzt werden. Wiegand-Glas benötigt für die Umstellung deutlich mehr Strom als bisher und braucht dafür einen direkten Anschluss an das Hochspannungsnetz. Daher hat das Steinbacher Familienunternehmen einen Netzanschluss-Vertrag mit dem Bayernwerk geschlossen.

Der Anschluss des Wiegand-Glaswerks an das Hochspannungsnetz ermöglicht dem Behälterglashersteller den Einsatz neuer, zunächst hybrider und anschließend elektrisch beheizter Schmelzwannen und ist für das Traditionsunternehmen damit ein wichtiger Schritt in Richtung Klimaneutralität. Die direkte Anbindung an das Hochspannungsnetz des Bayernwerks sorgt dafür, dass der Standort ab 2028 Strom mit einer Leistung von bis zu 70 Megawatt beziehen kann. Diese Menge ist vergleichbar mit dem Stromverbrauch von rund 200.000 Zwei-Personen-Haushalten. Gegenüber dem aktuellen Netzanschluss des Standorts entspricht dies einer Verfünffachung. Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger betont: „Glas und Bayern gehören zusammen. Die Zukunft der Glas- und anderer Traditionsindustrien zu sichern, ist ein Schwerpunkt meiner Wirtschaftspolitik. Glas ist geschmolzene Energie. Dazu braucht es bezahlbaren und jederzeit ausreichend verfügbaren Strom. Dekarbonisierung ja – Deindustrialisierung nein!“

Investition in eine klimaneutrale Zukunft

Für das familiengeführte Unternehmen im nördlichen Landkreis Kronach sind die neuen Schmelzwannen und der Netzanschluss eine wichtige Investition in die Zukunft: Aktuell werden am Standort Steinbach am Wald jährlich circa 110.000 Tonnen Kohlenstoffdioxid ausgestoßen. Durch die Inbetriebnahme der Hybridschmelzwanne im Jahr 2028 werden diese Emissionen zunächst um knapp 20.000 Tonnen jährlich reduziert. Durch die weitere Elektrifizierung des Schmelzprozesses sollen sie künftig Schritt für Schritt weiter verringert werden. „In Summe sind sowohl die technischen als auch die betriebswirtschaftlichen Risiken immens. Die Investition ist jedoch notwendig, um die Produktion zu dekarbonisieren und den Produktionsstandort langfristig zu erhalten“, so Nikolaus Wiegand, geschäftsführender Gesellschafter von Wiegand-Glas. Neben dem Netzanschluss, für den der Behälterglashersteller 19 Millionen Euro aufwendet, sind für das Unternehmen im Rahmen der Hybridschmelzwanne Investitionen von über 100 Millionen Euro notwendig. Das Unternehmen rechnet damit, dass auch in naher Zukunft Erdgas der günstigere Energieträger als Strom sein wird. Bei der Schmelztechnik wird Wiegand-Glas Pionierarbeit leisten, denn aktuell befindet sich noch keine Hybridschmelzwanne mit der geplanten Kapazität in Betrieb.

Netzausbau für eine nachhaltige Wirtschaft

„Der Ausbau des Verteilnetzes ist der Schlüssel für die Dekarbonisierung der Glasindustrie. Mit dem Netzanschlussvertrag, den wir mit Wiegand-Glas geschlossen haben, steht der Fahrplan jetzt fest und wir beginnen mit der konkreten Planung für Leitungen und die Erweiterung des Umspannwerks Windheim“, erklärt Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG. Damit die neuen Wannen mit Strom versorgt werden, baut das Bayernwerk in den kommenden Jahren das Hochspannungsnetz in der Region aus: Bis 2028 will der Verteilnetzbetreiber das Umspannwerk in Windheim erneuern und zwei neue Hochspannungsleitungen als Erdkabel vom Umspannwerk zum Wiegand-Werk bauen. Dieser Netzausbau ist Gegenstand des Vertrags, den Bayernwerk und Wiegand-Glas geschlossen haben.

Netzausbau stärkt Glasindustrie und die ganze Region

Darüber hinaus will das Bayernwerk auch die Leitungen, die das Umspannwerk Windheim mit anderen umliegenden Umspannwerken verbinden, in den kommenden Jahren modernisieren. So kann dann mehr lokal erzeugter Strom aus erneuerbaren Quellen in das Netz eingespeist und die Stromversorgung für die gesamte Region wird langfristig gesichert werden. Die genauen Planungen für die Neubau- und Umbaumaßnahmen beginnen nun beim Bayernwerk. Der Verteilnetzbetreiber wendet in den nächsten Jahren für den Ausbau des Hochspannungsnetzes im nördlichen Landkreis Kronach eine Summe von rund elf Millionen Euro auf – zusätzlich zu den rund 19 Millionen Euro, die Wiegand-Glas für den Netzanschluss investiert.

Modellregion am Rennsteig: Glasindustrie dekarbonisieren

Im Sommer 2023 haben die Wirtschaftsminister von Bayern und Thüringen zusammen mit den Vertretern der regionalen Glasindustrie, Landkreisen, Kammern und Tarifvertragsparteien den Startschuss für die Modellregion zur Dekarbonisierung der Glasindustrie am Rennsteig gegeben. „Mit der Modellregion bekräftigen wir unseren Willen, das gläserne Herz Deutschlands weiterschlagen zu lassen. Mehr Resilienz – weniger Bürokratie wäre mein Wunsch. Seit‘ an Seit‘ mit den Thüringern und unseren grenzüberschreitend tätigen Unternehmen sollte es gelingen“, sagt Hubert Aiwanger. Der Netzausbau ist eines von sieben Handlungsfeldern, die im Impulspapier zum Auftakt der Modellregion als zentrale Erfolgsfaktoren vorgestellt wurden. Die länderübergreifende Modellregion soll den Industriestandort Deutschland stärken, indem die Glasindustrie in Südthüringen und Nordbayern bei der Umstellung ihrer Energieversorgung und Produktionsprozesse auf klimaneutrale Energieträger wie Strom und Wasserstoff unterstützt wird.


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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen über 425.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.


Kurzprofil Wiegand-Glas

Die familiengeführte Unternehmensgruppe hat sich innovativen Verpackungskonzepten aus Glas und PET verschrieben. Mit einer Historie, die mehr als 450 Jahre zurückreicht, und reichlich Erfahrung in der Entwicklung und Produktion von Glas-Verpackungen, ist Wiegand-Glas einer der erfolgreichsten Behälterglashersteller Europas. Auf hochautomatisierten Produktionsanlagen werden täglich mehr als acht Millionen Glasbehälter, acht Millionen Preforms und 850.000 PET-Behälter für die Getränke- und Nahrungsmittelindustrie gefertigt. Als Arbeitgeber für mehr als 2.000 engagierte Mitarbeiter an acht Standorten, mit seinem Schwerpunkt in Bayern und Thüringen, ist das Unternehmen regional sehr stark verwurzelt.

Kontakt

Johanna Härtl

Johanna Härtl

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38

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