Direkt zum Inhalt springen
Robert Pflügl, Landrat Klaus Löffler, MdL Sabine Gross, Bürgermeister Thomas Löffler, Dr. Thomas Struppert (Wiegand-Glas) und Maximilian Greger (Bayernwerk Netz) (v.l.) geben den Startschuss für den Bau des neuen Umspannwerks bei Steinbach am Wald.
Robert Pflügl, Landrat Klaus Löffler, MdL Sabine Gross, Bürgermeister Thomas Löffler, Dr. Thomas Struppert (Wiegand-Glas) und Maximilian Greger (Bayernwerk Netz) (v.l.) geben den Startschuss für den Bau des neuen Umspannwerks bei Steinbach am Wald.

Pressemitteilung -

Doppelt stark für grüne Energie: Bayernwerk Netz baut neues Umspannwerk im Frankenwald

Steinbach am Wald. Die Bayernwerk Netz GmbH baut ein neues Umspannwerk zwischen Windheim und Steinbach am Wald. Vertreter der Politik, Kommunen und Unternehmen aus der Region haben mit Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz GmbH, am Mittwoch, 4. September, den offiziellen Startschuss für die Bauarbeiten gegeben. Die moderne Anlage bietet mehr als die doppelte Kapazität im Vergleich zum bestehenden Umspannwerk, das durch den Neubau ersetzt wird. Das neue Umspannwerk ermöglicht, dass künftig mehr lokal erzeugter grüner Strom in das Verteilnetz einspeisen und in der Region genutzt werden kann. Für das Energiewende-Projekt wendet die Bayernwerk Netz rund 26 Millionen Euro auf.

Mit einer Leistung von 150 Megavolt-Ampere macht das erneuerte Umspannwerk den Weg für die Energiezukunft im nördlichen Landkreis Kronach frei. Im Vergleich zur bestehenden Anlage mit 63 Megavolt-Ampere bietet es künftig zunächst mehr als die doppelte Kapazität für die Einspeisung und Verteilung lokal erzeugten Stroms und die Energieversorgung in der Region. Die Leistung des neuen Umspannwerks entspricht rechnerisch etwa 15.000 durchschnittlichen Photovoltaik-Anlagen (PV-Anlagen) auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung von je zehn Kilowatt. Bei Bedarf kann die Kapazität der neuen Anlage später um weitere 80 Megavolt-Ampere erweitert werden, sodass sie ungefähr 3,5 Mal leistungsfähiger wird, als das bestehende Umspannwerk.

Herzkammer für die Energiewende

Robert Pflügl stellte die Bedeutung des Umspannwerks heraus: „Das neue Umspannwerk bei Steinbach am Wald wird ein zentraler Knotenpunkt im Verteilnetz für die Energiewende im Frankenwald.“ Der grüne Strom, den PV-Anlagen und Windräder in der Region gewinnen, fließt hier zusammen und wird in die Region verteilt. „Das Umspannwerk ist die Herzkammer der Stromversorgung. Von hier aus fließt die Energie über die angeschlossenen Leitungen zu den Menschen – ähnlich wie beim menschlichen Herzen beim Menschen“, erklärt Robert Pflügl. Mittelspannungsleitungen führen zur Stromversorgung in die Gemeinden Steinbach am Wald, Reichenbach, Teuschnitz, Tschirn, Ludwigsstadt, Tettau und Pressig. Die Bayernwerk Netz sieht in den kommenden Jahren auch den weiteren Ausbau und die Modernisierung des Stromnetzes in der Region vor. Unter anderem ist eine neue Erdkabel-Hochspannungsleitung zum Wiegand-Glas-Werk in Steinbach am Wald geplant.

Dreifache Leistung aus Erneuerbaren will ans Netz

Im Landkreis Kronach schließt die Bayernwerk Netz immer mehr dezentrale Erzeugungsanlagen an ihr Netz an. Ende 2023 verzeichnete der Verteilnetzbetreiber eine installierte Leistung von rund 181 Megawatt im Landkreis Kronach. Zwischen den Jahren 2020 und 2023 hat sich die installierte Leistung mehr als verdoppelt. Im Jahr 2023 ist sie sogar um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr gestiegen. „Die Dynamik der Energiewende im Landkreis Kronach ist immens. Aktuell liegen uns Anschluss-Anfragen für neue Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von 545 Megawatt vor. Das entspricht dem Dreifachen der heute installierten Leistung“, schilderte Robert Pflügl.

Doppelter Anschluss-Boom braucht starkes Verteilnetz

Neben dem enormen Anstieg der Erzeugung von grünem Strom erwartet die Bayernwerk Netz auch einen steigenden Verbrauch – zum einen durch die zunehmende Nutzung von Elektroautos und Wärmepumpen in privaten Haushalten, zum anderen planen auch Industrieunternehmen immer häufiger, mehr Strom anstatt fossiler Brennstoffe für ihre Prozesse zu nutzen. Der Behälterglas-Hersteller Wiegand-Glas in Steinbach am Wald möchte in den kommenden Jahren für die Glasherstellung mehr Strom nutzen und im Gegenzug die Verwendung von Erdgas reduzieren. „Weil sowohl immer mehr Stromerzeuger als auch Verbraucher an unser Netz anschließen, sprechen wir von einem doppelten Anschlussboom. Dieses Wachstum stellt unser Verteilnetz vor große Herausforderungen“, berichtete Robert Pflügl. Denn Stromleitungen und Umspannwerke müssen umfassend ausgebaut und modernisiert werden, um den Anforderungen des doppelten Anschlussbooms gerecht zu werden. Vor diesem Hintergrund steht auch der Neubau des Umspannwerks in Windheim.

Inbetriebnahme 2027 geplant

An der Straße zwischen Windheim und Steinbach am Wald verbindet das Umspannwerk Windheim seit den 70er-Jahren Leitungen aus dem Hochspannungsnetz mit dem regionalen Mittelspannungsnetz. Die neue Anlage entsteht auf einer rund 1,5 Hektar großen Fläche auf der gegenüberliegenden Straßenseite. Die Arbeiten beginnen in diesem Jahr mit dem Bau des neuen Betriebsgebäudes. In einem weiteren Bauabschnitt will die Bayernwerk Netz bis 2025 sukzessive die Schaltanlagen in der Mittelspannung und Hochspannung installieren und drei neue Transformatoren anschließen. Auch ein Reserve-Fundament wird eingebaut, sodass hier später ein weiterer Transformator bei Bedarf die Kapazitäten des Umspannwerks um weitere 80 Megavolt-Ampere ergänzen kann. Ab 2026 entstehen neue Wege und Grünanlagen im Umspannwerk. Alle Leitungen aus dem Hoch- und Mittelspannungsnetz, die an das bisherige Umspannwerk Windheim anschließen, werden umverlegt und mit dem neuen Standort verbunden. Bis 2027 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein. Nach Inbetriebnahme der neuen Anlage kann das alte Umspannwerk zurückgebaut werden.

Regionale Versorgung, regionale Wertschöpfung

Beim Netzausbau hat das Bayernwerk die regionale Wertschöpfung im Landkreis Kronach im Blick. Ein zukunftsfähiges Stromnetz sichert die Energieversorgung für Haushalte und Unternehmen bei künftig stark steigendem Strombedarf, etwa für Elektromobilität, Wärmepumpen oder die Klimaneutralität der Industrie. „Wir wenden in den Jahren 2024 bis 2026 rund fünf Milliarden Euro für die Entwicklung unserer Energienetze auf. Mit unserer Energieinfrastruktur möchten wir zum einen die Wirtschaftskraft im Land sichern und zum anderen gleichzeitig möglichst viel Wertschöpfung daheim in Bayern fördern, wenn wir in unser Netz investieren“, sagte Robert Pflügl. Das gelte auch bei den Gewerken auf den Baustellen: Mit den Planungs- und Bauarbeiten für das Umspannwerk Windheim hat die Bayernwerk Netz die Walfried Schmittnägel GmbH & Co. Bauunternehmen KG aus Wallenfels und die SRP Schneider & Partner Ingenieur-Consult GmbH mit Sitz in Kronach beauftragt.

Umspannwerke: Die Dreh- und Angelpunkte im Stromnetz

In Umspannwerken der Bayernwerk Netz treffen Stromleitungen unterschiedlicher Spannungsebenen zusammen – Hochspannung und Mittelspannung. Die Hochspannungsleitungen sind die Verknüpfungen im regionalen Stromnetz zwischen Städten und Gemeinden. Leitungen der Mittelspannungsebene verteilen den Strom lokal zwischen einzelnen Ortschaften. Im Umspannwerk werden die Spannungsebenen der Hoch- und Mittelspannung über Transformatoren miteinander verbunden und die unterschiedlichen Netzbereiche verknüpft. Wie das Herz die Pumpe im menschlichen Kreislauf ist, so bilden Umspannwerke die Dreh- und Angelpunkte im Stromnetz. Wenn zahlreiche dezentrale Erzeuger Strom aus Sonne, Wind oder Biomasse ins regionale Netz einspeisen, ist ein leistungsstarkes Umspannwerk erforderlich, das über die angeschlossenen Leitungen die Energieverteilung in die umliegenden Dörfer und Städte möglich macht. Damit immer mehr Erzeuger erneuerbarer Energie an das Verteilnetz der Bayernwerk Netz anschließen können und eine zuverlässige Versorgung der Menschen mit Strom gelingt, baut die Bayernwerk Netz neue Umspannwerke und verstärkt bestehende Anlagen in ihrem ganzen Netzgebiet.

Allgemeine Informationen zum Umspannwerk Windheim hat die Bayernwerk Netz auf ihrer Website veröffentlicht: Umspannwerk Windheim (bayernwerk-netz.de).

Links

Themen

Kategorien

Regionen


Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Johanna Härtl

Johanna Härtl

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38

Zugehörige Meldungen

Neue Energie-Ära im gläsernen Herz Deutschlands

Neue Energie-Ära im gläsernen Herz Deutschlands

Wiegand-Glas und die Bayernwerk Netz GmbH haben am Montag, 22. Januar, mit Staatsminister Aiwanger die Pläne für die künftige Stromversorgung des Glaswerks in Steinbach am Wald vorgestellt. Der Glashersteller will zukünftig in seinen Schmelzwannen mehr Strom statt Erdgas einsetzen. Daher hat das Unternehmen einen Netzanschlussvertrag mit dem Bayernwerk geschlossen.