Pressemitteilung -
Kabelbaustelle für neue Hochspannungsleitung läuft nach Plan
Kleinschwabhausen/Oberbachern. Die Bayernwerk Netz GmbH errichtet derzeit ihre bislang längste Erdkabelleitung: Der Bau der rund 18 Kilometer langen neuen 110kV-Erdkabelleitung zwischen den Umspannwerken Kleinschwabhausen und Oberbachern schreitet planmäßig voran. Im Frühjahr 2024 rollten die Bagger an, um erste Gräben für die Leerrohre auszuheben. Seit dieser Woche sind sämtliche Hochspannungskabel abschnittsweise in die vorbereiteten Leerrohre eingezogen. Ab dem Herbst soll das Kabel für die Inbetriebnahme geprüft werden, ehe die Leitung ans Netz geht. Mit dem Netzausbau soll zukünftig überschüssiger grüner Strom aus der Region besser verteilt werden. Die Gesamtkosten für die neue Stromleitung liegen bei rund 43,5 Millionen Euro.
Die Bauarbeiten begannen im Frühjahr 2024 mit dem Ausheben der Gräben für die Leerrohre. Dabei arbeiteten zwei von der Bayernwerk Netz beauftragte Baufirmen jeweils von Norden und Süden aufeinander zu. Auch die Kabel wurden gleichzeitig vom Umspannwerk in Kleinschwabhausen und von Oberbachern aus in Richtung Mitte eingezogen, um den vorgesehenen Zeitplan einzuhalten. Dafür haben die Tiefbaufirmen seit Februar entlang der Trasse Winden und Spulenplätze eingerichtet, an denen die schweren Kabelabschnitte mithilfe spezieller Seilwinden in die Leerrohre eingezogen wurden – ebenso wie die Gruben für die Muffenmontage. Dort verbinden Fachkräfte momentan die einzelnen Kabelabschnitte mithilfe sogenannter Muffen, die elektrische Verbindungen herstellen und das Kabelsystem vor äußeren Einflüssen schützen. In den Bereichen, in denen Kabel fertig verlegt und die Muffen final montiert sind, wurden die Baugruben bereits wieder geschlossen und mit Erde verfüllt. „Die gute Abstimmung aller Beteiligten – vom Projektteam über die ausführenden Firmen bis zu den Flächenbewirtschaftern – trägt entscheidend dazu bei, dass wir beim Bau der Erdkabelleitung planmäßig vorankommen“, sagt Bernd Igelbüscher, Projektleiter bei der Bayernwerk Netz.
Das richtige Verfahren für jede Anforderung
Bereits 2024 hatte das Projektteam die Leerrohre entlang der rund 18 Kilometer langen Trasse verlegt. In den meisten Abschnitten kam dabei die offene Bauweise zum Einsatz. In sensiblen Bereichen, wie bei der Unterquerung von Bahngleisen bei Oberbachern, nutzten die Baufirmen das sogenannte Pilotrohrvortriebsverfahren. Dabei wird zunächst ein schmales Führungsrohr unter dem Hindernis hindurchgebohrt, durch das anschließend das Schutzrohr für die Kabel verlegt werden kann – ohne die Oberfläche zu öffnen.
Ein besonderer Abschnitt lag im Glonntal. Wegen des hohen Grundwasserspiegels war dort keine offene Bauweise möglich. Stattdessen kam das Pflugverfahren zum Einsatz, bei dem die Leerrohre mit einem Pflugschwert grabenlos in den Boden eingezogen werden. „Mit der Kombination verschiedener Bauverfahren konnten wir auf die Gegebenheiten vor Ort flexibel reagieren – das hat den Bauverlauf deutlich beschleunigt und sensible Bereiche geschont“, erklärt Bernd Igelbüscher.
Inbetriebnahme bis Ende 2025 – wichtiger Beitrag zur Energiewende
Mit dem Abschluss des Kabelzugs in dieser Woche ist ein wichtiger Meilenstein des Projekts erreicht. Aktuell werden die einzelnen Kabel in speziellen Gruben von Mitarbeitern einer Fachfirma verbunden. Nach dieser Bauphase folgen umfangreiche technische Prüfungen, um die Leitung und die Verbindungen zu den Schaltzentralen zu testen. Mit dem Inbetriebnahmeprogramm stellt der Netzbetreiber sicher, dass die Erdkabelleitung die technischen Anforderungen für den Betrieb erfüllt. Ziel ist es, die Leitung bis Ende 2025 in Betrieb zu nehmen.
Die neue 110kV‑Leitung leistet künftig einen wichtigen Beitrag zur sicheren und zukunftsfähigen Stromversorgung in der Region. Sie schafft zusätzliche Netzkapazitäten und sorgt dafür, dass grüne Energie aus der Region – insbesondere Sonnenstrom aus Photovoltaikanlagen – zuverlässig verteilt werden kann. „Mit dieser Leitung stärken wir das regionale Netz und schaffen Platz für mehr erneuerbare Energien. So erreichen wir Versorgungssicherheit und bringen die Energiewende voran – ganz konkret vor Ort“, sagt Bernd Igelbüscher.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.