Pressemitteilung -
Fahrplan für eine klimaneutrale, stabile Wärmeversorgung in Regenstauf
Regenstauf. Der Markt Regenstauf packt die Kommunale Wärmeplanung an. „Die Wärmeplanung soll aufzeigen, wie der Wärmebedarf in unserer Marktgemeinde in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale, stabile und unabhängige Wärmeversorgung zu erreichen“, sagte Bürgermeister Josef Schindler beim Auftaktgespräch mit Vertretern von Bayernwerk Netz GmbH und INEV.
Dabei machte der Bürgermeister deutlich, dass schon das im Jahr 2022 veröffentlichte Klimaschutzkonzept des Marktes Regenstauf potentielle Nahwärmenetze als Maßnahme definierte, z.B. für das Rathaus und das Alte Kloster. Die Wärmeversorgung dieser beiden gemeindlichen Gebäude mit einer Pelletheizung steht inzwischen kurz vor dem Abschluss.
Wärmenetze auf den Weg gebracht
Für ein Nahwärmenetz in den Gewerbegebieten Regenstauf Süd - Brennthal und das Industriegebiet Regenstauf Süd an der Gutenbergstraße liegt bereits eine Machbarkeitsstudie vor. Erste Planungsleistungen wurden ebenfalls bereits in Auftrag gegeben. Und auch im Bereich des Schulzentrums am Schloßberg haben die Planungen für ein Wärmenetz begonnen. Hier sollen künftig nahe gelegene Anwohner die Möglichkeit haben, ihr Gebäude anzuschließen und mit nachhaltiger Wärme zu versorgen. „Wir fangen also nicht bei null an“, sagte Schindler.
Das „Gesetz für die Wärmeplanung und zur Dekarbonisierung der Wärmenetze“ (Wärmeplanungsgesetz) sieht vor, dass für alle Gemeindegebiete mit mehr als 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2026 und für alle Gemeindegebiete mit weniger als 100.000 Einwohner bis zum 30. Juni 2028 eine KWP erstellt wird. Der Markt Regenstauf hat die Bayernwerk Netz GmbH zusammen mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) mit der Kommunalen Wärmeplanung (KWP) beauftragt.
„Niemand muss jetzt zuhause seine Heizung rausreißen!“ Christina Albrecht von der Bayernwerk Netz betonte beim Gespräch im Rathaus, die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle ist in welchem Teil des Gemeindegebiets sinnvoll und wo gibt es Möglichkeiten Heizenergie zu sparen? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, muss die Gemeinde in einem nächsten Schritt entscheiden“, so Albrecht.
Datenerhebung hat bereits begonnen
Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbraucher, Erzeuger, Energiequellen: Patricia Pöllmann, Projektmanagerin von INEV, informierte, dass man in Regenstauf mit Unterstützung der Verwaltung bereits mit der Datenerhebung begonnen habe.
Zum Ablauf der kommunalen Wärmeplanung gehört, dass alle relevanten Akteure wie z.B. Gas-Netzbetreiber, Großverbraucher oder Biogasanlagenbetreiber eingebunden werden. Außerdem ist eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die für das kommende Jahr auf der Agenda stehen.
Informationsveranstaltung im kommenden Jahr
Aufgabe der KWP ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nicht, eine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zu liefern, oder gar fixe Preise für die Wärmelieferung an Endkunden. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Albrecht.
Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Gemeinden in der Größenordnung von Regenstauf, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort.
„Aber auch darüber werden wir im Rahmen der Bürgerbeteiligung noch gesondert informieren“, kündigt Bürgermeister Josef Schindler an.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.