Pressemitteilung -
Engagement für Energiewende gewürdigt - Bürgerenergiepreis Unterfranken 2019
10.000 Euro Preisgeld gehen an drei Preisträger
Würzburg. Ein Dorf heizt Bio: In Wettringen im Landkreis Schweinfurt steht seit 2011 ein Blockheizkraftwerk (BHKW), das inzwischen zwei Drittel des Dorfes mit Wärme und Strom versorgt. Betrieben wird die Anlage mit Hackschnitzeln. Das „Bioenergiedorf Wettringen“ ist einer von drei Gewinnern des Bürgerenergiepreises, der jedes Jahr von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) mit Unterstützung der Regierung von Unterfranken vergeben wird. Die Bioenergiegenossenschaft Wettringen eG wurde gemeinsam mit den anderen Preisträgern, Johannes Hemmelmann aus Himmelstadt im Landkreis Main-Spessart und Familie Jung aus Eltmann im Landkreis Haßberge, am Dienstag (19. November) in den Räumen der Regierung von Unterfranken in Würzburg geehrt.
„Wenn wir Klimawandel und Energiewende ernst nehmen, müssen wir jetzt handeln und innovative Lösungen finden. Der Bürgerenergiepreis macht ein breites Publikum auf diese vorbildlichen Projekte aufmerksam und wir freuen uns, dass so viele Menschen mit gutem Beispiel vorangehen“, erklärte Ingo Schroers, Mitglied der Geschäftsleitung der Bayernwerk Netz GmbH, bei der Preisverleihung. Zusätzlich merkte er an, dass es jedes Jahr die Möglichkeit gebe, sich für die Auszeichnung zu bewerben. Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann ergänzte: „Tolle Projekte, engagierte Menschen und reichlich Visionäres, das ist der Bürgerenergiepreis des Bayernwerks. Ich freue mich, auch in diesem Jahr wieder aktiv mitwirken zu können.“
Klimafreundlich und smart
Seit 2010 hat Familie Jung aus Eltmann ihr im Jahr 1983 erbautes Zweifamilienhaus kontinuierlich zu einem klimafreundlichen und energieeffizienten Smart Home umgebaut. Basis sind eine Photovoltaikanlage, eine Wärmepumpe, die auch als Klimaanlage funktioniert, sowie eine Solarthermieanlage mit Heizungsunterstützung und ein wasserführender Pelletofen. Den Umbau der Heizungsanlage hat Matthias Jung größtenteils in Eigenregie durchgeführt. Mit Hilfe eines Smart-Home-Systems kann die Familie die energetische Versorgung ihres Hauses digital steuern. Die gesamte Beleuchtung ist auf LED umgerüstet, bei neuen Geräten achten die Familienmitglieder auf Energieeffizienz. Zum Fuhrpark der Familie gehören ein Elektroauto, ein Elektromotorad und ein E-Roller. Als nächsten Schritt plant die Familie die Anschaffung eines Speichers für die überschüssige Energie aus der Photovoltaik-Anlage. Familie Jung erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Effizientes Blockheizkraftwerk
Auf Initiative der Bioenergiegenossenschaft Wettringen entstand in dem unterfränkischen Dorf im Jahr 2014 ein eigenes Blockheizkraftwerk (BHKW). Diese Kraftwerke dienen der lokalen Energieversorgung einzelner Quartiere und arbeiten extrem effizient nach dem Prinzip der Kraft-Wärme-Kopplung. Das Besondere am Wettringer BHKW ist, dass es komplett CO2-neutral mit Holzpellets betrieben wird. Diese werden verschwelt, sodass neben Wärme auch Gas entsteht, das in Gasmotoren in elektrische Energie umgewandelt wird. Ein dorfeigenes Nahwärmenetz versorgt inzwischen schon zwei Drittel der Bewohner mit Wärme aus dem BHKW. Den selbst erzeugten Strom speisen die Wettringer in das Stromnetz ein. Da immer mehr Dorfbewohner an das Wärmesystem angeschlossen werden möchten, denkt die Genossenschaft derzeit über eine Erweiterung der Anlage nach. Die Bioenergiegenossenschaft Wettringen erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Vier Generationen, ein Wärmenetz
Zehn Bewohner aus vier Generationen leben auf dem Anwesen der Familie Hemmelmann in Himmelstadt. Für die Gebäude in der Hauptstraße in Himmelstadt, deren Ursprung teilweise auf das 19. Jahrhundert zurückgeht, hat Johannes Hemmelmann ein eigenes Nahwärmenetz installiert. Auch die neu gebaute Weinscheune mit Platz für 50 Besucher hat er an das Netz angeschlossen. Der Wärme- und Warmwasserbedarf wird über eine Pelletheizung und eine Solarthermieanlage gedeckt. Drei Pufferspeicher sorgen dafür, dass die Pelletheizung in den Sommermonaten nur sehr selten eingesetzt werden muss. Unterstützt wird das System durch eine intelligente Steuerung, die auf Wettervorhersagen reagiert. Familie Hemmelmann erhält ein Preisgeld von 4.000 Euro.
Schon jetzt für die nächste Runde bewerben
Der Bürgerenergiepreis wurde erstmals 2013 in Niederbayern verliehen. Inzwischen werden regelmäßig Gewinner in den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz gesucht. Videos der bisherigen Sieger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden. Mitmachen können Vereine, Kindergärten, Schulen oder Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Schon sind Bewerbungen für die nächste Runde möglich. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen zum Bürgerenergiepreis sind unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis zu finden.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:
Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt mit rund 2.700 Mitarbeitern für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung der rund sieben Millionen Menschen in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Das Unternehmen ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Sein Stromnetz umfasst 154.000 Kilometer, sein Gasnetz 5.800 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In seinen Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 60 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Mit innovativen Lösungen entwickelt das Unternehmen Energiesysteme von morgen und ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.