Pressemitteilung -
Bayernwerk unterquert den Inn mit einer neuen Stromleitung
Bayernwerk erneuert Mittelspannungsfreileitung rund um Marktl am Inn – Rund 3,5 Millionen Euro Investition
Marktl am Inn/Eggenfelden. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) verstärkt das Mittelspannungsnetz rund um Marktl und verlegt neue Kabel unter der Erde. Um den Inn zu unterqueren, setzt der Verteilnetzbetreiber eine besondere Spülbohrtechnik ein. Bei der Pilotbohrung ortet ein Boot mit einem Peilsender zu jeder Zeit die genaue Lage und Tiefe des Bohrkopfes. Der Einsatz ist Teil einer umfassenden Netzverstärkung. Das Bayernwerk erneuert bis Ende des Jahres 2023 Stromkabel auf einer Länge von gut acht Kilometern für rund 3,5 Millionen Euro.
Bislang laufen drei Freileitungen aus dem Schalthaus Marktl über den Inn und versorgen die Ortsteile Bergham, Aiching, Oberloh und Stockach. Für das neue Gewerbegebiet in Bergham sowie im Zuge weiterer Bauvorhaben ersetzt der regionale Verteilnetzbetreiber jetzt die Stromleitungen. Rund acht Kilometer Mittelspannungskabel mit größerer Kapazität verlegen die Techniker dafür unterirdisch. Die neuen Erdkabel müssen auch den Inn unterqueren.
Anspruchsvolle Arbeiten in 20 Metern Tiefe
Mit einer Spülbohrung durch den Fluss macht das Bayernwerk den Weg für die 20.000 Volt-Kabel frei. 200 Meter breit ist der Inn an dieser Stelle. Auf einer Länge von 500 Metern und in bis zu 20 Metern Tiefe geht es unter dem Wildfluss hindurch. Der Bohrkopf arbeitet sich für die drei benötigten Rohre immer wieder durch die Erd- und Gesteinsschichten. Die Anlage spült den Kanal frei, bis der Bohrkanal groß genug ist.
Auch wenn das Verfahren bewährt ist, jede Bohrung ist für sich aufgrund der unterschiedlichen Bodenverhältnisse einzigartig. Die Arbeiten in Marktl sind besonders anspruchsvoll, weiß Bayernwerk-Projektleiter Michael Jetzlsperger: „Bei der Unterquerung des Innwerkskanals sowie eines Kanalbauwerkes des Marktes Marktl am Inn werden die Kabel unter- und nicht nebeneinander eingebracht, um das Baufeld optimal zu nutzen.“ Laut Michael Jetzlsperger überwindet der Bohrkopf im Gelände einen Höhenunterschied von rund 50 Metern. Präzises Arbeiten ist besonders wichtig. Gerade die sogenannte Pilotbohrung ist entscheidend für den Projekterfolg. Ein schmaler Bohrkopf mit Peilsender bereitet den Weg vor. Durch Spülungen und immer größere Bohrkopfaufsätze wird der Kanal dann Stück für Stück geweitet.
Die Spülbohrung führt die Streicher Unternehmensgruppe als Partner des Bayernwerks aus. Vor Beginn der Arbeiten errichtete die Erdbaufirma Elektro Meier tragfähige Baustraßen und den gut 120 Meter vom Innufer entfernten Bohrplatz. „Mit dem Spülbohrverfahren untertunneln wir Wege, Straßen, Flüsse, Gleise oder natürlich anspruchsvolles Gebiet. So halten wir die Eingriffe in die Natur gering“, erklärt Netzbauleiter Maximilian Schmauß.
Inbetriebnahme Ende 2023 geplant
Die Arbeiten sind bis zur Inbetriebnahme Ende Dezember 2023 geplant. Die bestehenden Freileitungen mit den zugehörigen Strommasten werden anschließend zurückgebaut. Im Zuge der Arbeiten werden zwei vorhandene Trafostationen ersetzt und zwei neue Stationen im Ortsteil Bergham errichtet. Zum Einsatz kommen künftig intelligente digitale Ortsnetzstationen (digiONS). Für den Ausbau des Stromnetzes rund um Marktl wendet das Bayernwerk rund 3,5 Millionen Euro auf.
Netzausbau bildet Infrastruktur für Energiezukunft
Der Bau der Leitungen stellt einen wichtigen Schritt in die Energiezukunft dar, denn ein modernes und flexibles Netz bildet die Infrastruktur für Strom aus erneuerbaren Quellen. „Wir sind dabei, die Netze in Bayern auf Hoch-, Mittel- und Niederspannungsebene systematisch auszubauen. Immerhin geht es um die Versorgung von rund sieben Millionen Menschen im Freistaat. Verteilnetze bekommen für den Klimaschutz und die Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Denn es gilt: ohne Verteilnetze keine Energiewende“, erläutert Netzbauleiter Maximilian Schmauß vom Bayernwerk-Kundencenter in Eggenfelden. Der Ausbau des regionalen Stromverteilnetzes ist und bleibt eine große Aufgabe für das Bayernwerk. „Die Energiezukunft wird eine vielfältige und nachhaltige Lebenswelt, die ein klimaneutrales Zusammenleben sichert und die die Lebensbereiche Wohnen, Arbeiten, Mobilität und Freizeit miteinander verbindet“, sagt Maximilian Schmauß.
Weit mehr als 350.000 Anlagen für regenerative Energien sind bereits am Bayernwerk-Netz angeschlossen. Weil aber Wind und Sonne nicht konstant Energie liefern, müssen Energieflüsse intelligent gesteuert werden. Dafür braucht es stabile, zukunftsfähige Netze. Weitere Informationen finden sich auf der Website des Bayernwerks unter www.bayernwerk-netz.de/netzaus... oder auf der gemeinsamen Aktionsseite www.netze-fuer-morgen.de mehrerer deutscher Verteilnetzbetreiber.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 350.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.