Pressemitteilung -
Bayernwerk nimmt 300 000. Photovoltaik-Anlage ans Netz
Rohr i. NB. Seit heute ist die 300 000. Photovoltaik-Anlage an den größten Stromnetzbetreiber Bayerns, die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk), angeschlossen. Bei einer jungen Familie im niederbayerischen Rohr, die sich neben der erneuerbaren Solarenergie auch für einen Stromspeicher und eine Wärmepumpe entscheiden hatte, ging die Anlage in Betrieb. Grund genug für die Familie, das Energieunternehmen und die Politik zu feiern.
Technik-Vorstand Dr. Westphal und Minister Aiwanger würdigen Solar-Ausbau
„Der heute erreichte Meilenstein zeigt: Die Zukunft der Energieerzeugung ist sonnig und dezentral“, sagte Technik-Vorstand Dr. Egon Westphal vom Bayernwerk. „Gerade die Solaranlagen von kleinen Erzeugern sind das Gros, die zukünftig die Rolle von konventionellen Kraftwerken übernehmen und unsere Netze stabilisieren werden.“ In der Tat ist Bayern in allen Belangen ein Sonnenstromland. Mit nun 300.000 Anlagen und einer Leistung von rund sieben Megawatt am Netz des Bayernwerks produziert kein anderes Bundesland so viel Sonnenstrom.
Dem pflichtete auch Bayerns Staatsminister für Wirtschaft, Landesentwicklung und Energie, Hubert Aiwanger, bei: „Solaranlagen in Wohnhäusern tragen wesentlich dazu bei, unsere Stromversorgung zu dezentralisieren und die Energiewende voranzubringen. Hier gibt es noch viel Potenzial. Damit sich die Eigenversorgung lohnt, setzen wir uns dafür ein, dass die EEG-Umlage bei Anlagen bis zu 30kW ausnahmslos entfällt. Die Ausschreibungspflicht für PV-Dachanlagen soll erst ab 750 KWp gelten. So wird der Ausbau des Sonnenstroms wirklich bürgernah.“
Energiewende im Kleinen
Pascal Birkner, der von vornherein das neue Heim für seine Familie mit einer Photovoltaik-Anlage und einem Stromspeicher ausstatten wollte, sagte: „Wirtschaftlichkeit und Umweltfreundlichkeit standen bei uns ganz klar im Mittelpunkt. Denn es ging uns einerseits um kostengünstigen Strom, den wir dank des Speichers auch in einer kurzen Dunkelphase nutzen können, wie auch um die Nachhaltigkeit der Anlage, unseren ganz persönlichen Beitrag zur CO2-Reduktion.“
Mit 7,70 Kilowattstunden (kWh) gehört die neue Photovoltaikanlage der Birkners zum Großteil der Solarstromerzeuger Bayerns. Denn die Anlagen, die zwischen 7 und 30 kWh erzeugen, leisten mit circa 62 Prozent den Löwenanteil an der Solarstromerzeugung im Bayernwerk-Netz. Hinzu kommen mittlere Anlagen im Bereich von 3 bis 7 kWh (24 Prozent), große Anlagen und Solarparks mit einer Leistung von über 30 kWh (10 Prozent) und kleinere Anlagen mit einer Leistung von bis zu drei kWh (4 Prozent), wie sie auf kleineren Hausdächern zu finden sind.
Landrat und Bürgermeisterin gratulieren
Neben dem Bayernwerk und dem Wirtschaftsminister gehörte auch Martin Neumeyer zu den Gratulanten. Der Landrat des Landkreises Kelheim sagte: „Der dynamische Zubau von Solaranlagen in den Regionen stützt unsere Klimaziele weltweit und beweist, dass die Energiewende ohne den ländlichen Raum nicht machbar ist.“ Die Bürgermeisterin von Rohr i. NB, Birgit Steinsdörfer, fügte hinzu: „Jede einzelne Solaranlage wie die der Birkners zeugt vom wachsenden Energie- und Umweltbewusstsein unserer Bürgerinnen und Bürger. Damit tragen sie zur Wirtschaftskraft in unserem Markt und auch ein Stück weit zur Bewahrung unserer Natur und Heimat bei.“
Solarer Spitzenwert
Inwieweit der Strombedarf im Bayernwerk-Netz bereits vollständig aus Solarenergie – und damit ohne konventionelle Energieerzeugung aus Kohle- oder Atomstrom – gedeckt werden konnte, zeigte bereits der 7. Mai 2020. An diesem Tag erreichte die erzeugte Leistung von PV-Anlagen im Netz des Bayernwerks mit 5.042 Megawatt ein Allzeit-Maximum. Das entspricht im Vergleich etwa der Leistung von sechs konventionellen Kraftwerken. Stundenweise konnte der Energieverbrauch im Freistaat allein durch die regenerative Erzeugung vor Ort gedeckt werden. „Die Energiewende findet in Bayern im regionalen Verteilnetz statt. Auch die nächste Phase rückt diese Netzebene in den Mittelpunkt, denn wir erwarten in den kommenden Jahren eine hohe Anzahl an Elektroautos, Wärmepumpen und Speichern. Durch den flexiblen Einsatz dieser neuen Verbraucher kann regional erzeugter Strom künftig direkt vor Ort genutzt werden“, erklärte Dr. Egon Westphal. Findet der Strom keine Abnehmer in der Nähe, wird die Energie ins europäische Verbundnetz abgegeben.
Strombedarf bereits zu 70 Prozent aus Erneuerbaren gedeckt
Unterdessen hat die Gesamt-Quote des aus regenerativer Erzeugung eingespeisten Stroms im Netz des Bayerwerks 2019 einen neuen Rekordwert erreicht. Im Vergleich zum Vorjahr ist der Anteil Erneuerbarer Energien im regionalen Verteilnetz in Bayern von rund 60 Prozent auf etwa 70 Prozent gestiegen. Am Beispiel des durchschnittlichen Stromverbrauchs aller Haushalte im Netz des Bayernwerks lässt sich der bayerische Ökostrom-Rekord auch so ausdrücken: 2019 ist fast vier Mal mehr grüner Strom durch das Bayernwerk-Netz geflossen als alle privaten Haushalte im Netzgebiet zusammen in dem Jahr verbraucht haben.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:
Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt mit rund 2.700 Mitarbeitern für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung von rund sieben Millionen Menschen in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Das Unternehmen ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Sein Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In seinen Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Mit innovativen Lösungen entwickelt das Unternehmen Energiesysteme von morgen und ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.