Pressemitteilung -
Bayernwerk Netz plant neues Umspannwerk bei Irlbach
Irlbach/Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH plant ein neues Umspannwerk im Süden der Gemeinde Irlbach. Der Verteilnetzbetreiber hat kürzlich den Genehmigungsantrag für den Bau der neuen Anlage eingereicht. Der Baubeginn ist für Mitte dieses Jahres geplant. Das neue Umspannwerk dient der Energiewende: Es soll mehr Einspeisung von dezentral erzeugter grüner Energie aus den Gemeinden Irlbach, Straßkirchen und Stephansposching in das regionale Verteilnetz ermöglichen und die Stromversorgung der Region langfristig sichern.
„Die Energiewende in den Landkreisen Straubing-Bogen und Deggendorf schreitet mit großer Dynamik voran. Einerseits boomt der Zubau von Anlagen zur Erzeugung von grünem Strom. Andererseits steigt auch die Nachfrage nach grünem Strom in den Haushalten und bei der Industrie“, berichtet Günther Mertel, Leiter des Bereichs Hochspannung bei der Bayernwerk Netz GmbH. Das neue Umspannwerk sorgt dafür, dass zukünftig mehr dezentral erzeugte Energie im Netz aufgenommen werden kann. Die Transformatoren (Trafos) in der neuen Anlage bieten eine Kapazität von 230 Megavolt-Ampere. Diese Leistung entspricht rechnerisch etwa 23.000 durchschnittlichen Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung von je zehn Kilowatt. Zum Vergleich: Das neue Umspannwerk der Bayernwerk Netz in Bogen bietet eine Trafoleistung von 180 Megavolt-Ampere.
Ein starkes Umspannwerk für die Energiewende
Der Hintergrund für den Neubau des Umspannwerks ist die Energiewende und eine damit verbundene Zunahme beim Stromverbrauch und bei der Stromerzeugung in Niederbayern. Zum einen wird immer mehr Strom benötigt, sei es in der Industrie, für Elektromobilität oder das Heizen mit Wärmepumpen. Zum anderen steigt die Einspeisung dezentral erzeugter erneuerbarer Energien. Diese Entwicklung schreitet mit hoher Geschwindigkeit voran. Beispielhaft zeigt das der Zubau erneuerbarer Energien im Landkreis Straubing-Bogen: Hier speisen heute Erzeugungsanlagen mit einer Leistung von rund 620 Megawatt erneuerbare Energie in das Verteilnetz ein. Vor zwei Jahren lag die angeschlossene Leistung im Landkreis noch bei rund 400 Megawatt. Gleichzeitig steigt der Strombedarf. „Unser Netz kommt durch die doppelte Dynamik der wachsenden Einspeisung lokal erzeugter erneuerbarer Energie und des steigenden Strombezugs an seine Grenzen. Unsere Aufgabe ist es, die Netzinfrastruktur dafür fit zu machen und so eine nachhaltige Entwicklung der Region zu ermöglichen“, erklärt Günther Mertel.
Bau soll im Sommer beginnen
Den Antrag auf Baugenehmigung hat die Bayernwerk Netz Ende 2024 eingereicht. Sobald Genehmigung durch das Landratsamt vorliegt, können die Bauarbeiten für die rund 1,5 Hektar große Anlage beginnen. Zunächst wird der Anschluss an das neue Montagewerk der BMW Group ermöglicht. Dafür entsteht eine mobile Schaltanlage an der vorbeiführenden Hochspannungsleitung zwischen Plattling und Straubing, von der aus die neuen Hochspannungskabel Richtung Montagewerk führen werden. Parallel dazu beginnt der Aufbau der Anlage mit 13 Schaltfeldern und vier Netztransformatoren. Drei der 13 Schaltfelder im Umspannwerk dienen dem Anschluss des neuen Montagewerks der BMW Group. Für die Stromversorgung des Werks, das ohne fossile Energieträger auskommen und ausschließlich Grünstrom beziehen wird, wird der Automobilhersteller zwei eigene Transformatoren mit einer maximalen Bezugsleistung von 68 Megavolt-Ampere auf dem Werksgelände errichten. Die vier Transformatoren im Umspannwerk Irlbach dienen mit einer Leistung von 230 Megavolt-Ampere der Stromversorgung anderer Verbraucher in den Gemeinden Irlbach, Straßkirchen und Stephansposching. Sie ermöglichen außerdem die Einspeisung lokal erzeugen Stroms aus diesen Gemeinden in das Verteilnetz. An das regionale Hochspannungsnetz wird das Umspannwerk über die direkt am Standort entlangführende Freileitung zwischen Plattling und Straubing angeschlossen. Um die neue Anlage an die Leitung anzubinden, werden zwei Masten dieser Leitung umgebaut und ein zusätzlicher Mast wird in der Leitungstrasse errichtet. Verbindungen zum Mittelspannungsnetz wird die Bayernwerk Netz mit Erdkabel-Leitungen herstellen. Bis Ende 2028 soll das neue Umspannwerk vollständig in Betrieb gehen.
Themen
Kategorien
Regionen
Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.