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Mit Fingerspitzengefühl und voller Konzentration wird der 60-Tonnen-Trafo Zentimeter für Zentimeter vom Tieflader auf seinen neuen Platz im Umspannwerk Föhrenwald gezogen.
Mit Fingerspitzengefühl und voller Konzentration wird der 60-Tonnen-Trafo Zentimeter für Zentimeter vom Tieflader auf seinen neuen Platz im Umspannwerk Föhrenwald gezogen.

Pressemitteilung -

60 Tonnen für die Energiewende – Neuer Trafo in das Umspannwerk Föhrenwald geliefert

Wolfratshausen/Waldram. Am Montag, 20. November, ist ein 60 Tonnen schwerer Transformator (Trafo) für das Umspannwerk Föhrenwald geliefert worden. Über ein Schienensystem wurde der Koloss vom zwölfachsigen Lastwagen zentimetergenau auf das vorbereitete Fundament gezogen. Insgesamt drei neue Trafos ergänzen künftig das Umspannwerk an der Sudetenstraße im Wolfratshausener Stadtteil Waldram, das hier seit 1967 Strom in die Region verteilt. Mit den Trafos verdoppelt die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) die Kapazitäten des Umspannwerks für die Verteilung regional erzeugter Energie. Die Kosten für die Erweiterung liegen insgesamt bei rund 8,5 Millionen Euro. Davon entfallen rund 2,2 Millionen Euro auf die drei neuen Trafos.

Der neue Trafo kam am Montag in den frühen Morgenstunden per Schwertransport am Umspannwerk an. Mitarbeiter einer Spezialfirma haben ihn mittags in Präzisionsarbeit auf Schienen vom LKW-Anhänger auf das Fundament gezogen. „Wir lassen den Trafo schon im Morgengrauen an das Umspannwerk liefern, damit der Schwertransport nachts, bei wenig Verkehr den Weg von der Autobahn zum Umspannwerk nehmen kann. So entsteht tagsüber keine Beeinträchtigung für den Straßenverkehr“, erklärt der beim Bayernwerk zuständige Projektleiter, Eugen Keksel. Am 5. Dezember folgen der Transport und die Montage des dritten und letzten neuen Trafos im Umspannwerk Föhrenwald. Danach werden noch die Anschlusskerzen mit Hilfe eines Krans auf den neuen Geräten montiert, von denen aus sie mit dem Stromnetz verbunden werden.

Mit Fingerspitzengefühl den 60-Tonnen-Koloss platziert

Ein Trafo bringt mit rund 60 Tonnen ungefähr so viel Gewicht auf die Waage wie zehn Elefanten. Daher ist bei der Lieferung und Platzierung der großen Geräte höchste Konzentration und Fingerspitzengefühl gefordert. „Das Rangieren des Schwertransporters und das Justieren des Trafos an seinen neuen Platz im Umspannwerk ist Präzisionsarbeit“, sagt Eugen Keksel. Jeder der drei neuen Trafos im Umspannwerk Föhrenwald hat eine Leistung von 40 Megavolt-Ampere. In Summe entsteht so eine Leistung von 120 Megavolt-Ampere für die Einspeisung erneuerbarer Energien im erneuerten Umspannwerk. Zum Vergleich: Die momentan verbauten zwei Trafos, Baujahr 1961, haben eine Leistung von jeweils 31 Megavolt-Ampere. Sie haben mittlerweile das Ende ihrer technischen Lebensdauer erreicht. Mit dem Umbau des Umspannwerks wird die Anlage also moderner und rund doppelt so leistungsfähig wie bisher und kann mehr in der Region erzeugte erneuerbare Energien im Netz verteilen.

Trafos: Die Scharniere im Stromnetz

Ein Trafo ist ein zentraler Bestandteil eines Umspannwerks. Er dient im Verteilnetz dazu, Strom von der Hochspannung auf die Mittelspannung umzuwandeln und dient so als Scharnier im Stromnetz. „In welcher Spannungsebene Strom fließt, ist zum Beispiel abhängig von der Leistung und der Entfernung, die überbrückt werden muss“, erläutert Eugen Keksel. Die Hochspannungsleitungen sind die Verknüpfungen im regionalen Stromnetz zwischen Städten und Gemeinden. Leitungen der Mittelspannungsebene verteilen den Strom lokal zwischen einzelnen Ortschaften. Im Umspannwerk werden die Spannungsebenen der Hoch- und Mittelspannung über Transformatoren miteinander verbunden und die unterschiedlichen Netzbereiche verknüpft. Damit lokale Erzeugungsanlagen, zum Beispiel Photovoltaikanalgen auf Hausdächern, in das Stromnetz einspeisen können, braucht es leistungsfähige Transformatoren in den Umspannwerken. Sie bündeln den dezentral erzeugten Strom und sorgen dafür, dass er weiter in der Region verteilt werden kann. Damit die Energiewende gelingt, erweitert das Bayernwerk in seinem ganzen Netzgebiet zahlreiche Umspannwerke mit zusätzlichen Transformatoren.

Inbetriebnahme im Frühling 2024 geplant

Momentan sind die Bauarbeiten auf dem Umspannwerksgelände in Waldram in den letzten Zügen: Ein neues Gebäude ist errichtet, in dem die drei neuen Transformatoren Platz finden. Der erste wurde bereits im Herbst 2022 angeliefert. Auch die neuen Schaltanlagen für die Mittelspannung und Hochspannung sind fertiggestellt. Die beiden Transformatoren, die nun geliefert werden, sind die letzten Bauteile, die die neue Anlage komplett machen. Bisher standen die Transformatoren und Schaltanlagen des Umspannwerks unter freiem Himmel, die neue Technik wird hingegen kompakt in einem Gebäude eingebaut. Vor der Inbetriebnahme, die für Frühling kommenden Jahres geplant ist, wird die gesamte Anlage noch technischen Prüfungen und Tests unterzogen. Das moderne Umspannwerk wird zukünftig in hohem Maß automatisiert betrieben. Die Anlage wird über moderne Digitaltechnik überwacht und gesteuert. Bayernwerk-Mitarbeiter in den Netzleitstellen können die Betriebszustände über Fernsteuerung überwachen und anpassen.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen über 425.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Johanna Härtl

Johanna Härtl

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38