Pressemitteilung -
Weihnachtsgänse nehmen Sonnenbad im Ofen
Regensburg. Alle Jahre wieder hatte die Bayernwerk Netz (Bayernwerk) als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber mit der Gänsebratenspitze am 25. Dezember ein traditionelles Weihnachtsphänomen. Bis zum ersten Photovoltaik-Boom ab 2010 waren in der Erzeugung für den zusätzlichen Strombedarf bis zur Mittagszeit des ersten Weihnachtsfeiertags vom Übertragungsnetzbetreiber zusätzliche Kraftwerkskapazitäten fest eingeplant. Schönes Wetter vorausgesetzt, bräunen sich die Weihnachtsgänse im Ofen nun auch mit Sonnenstrom. Als Zeichen der zunehmenden lokalen Verbindung von Erzeugung, Speichern und eigenem Verbrauch und als sichtbarer Erfolg der Energiewende ist die Gänsebratenspitze heute im Netzgebiet des Bayernwerks kaum noch erkennbar.
„Als Gänsebratenspitze wurde lange Zeit der deutlich messbare Anstieg des Strombedarfs an den Festtagen bezeichnet. Unsere Aufzeichnungen haben jährlich am Vormittag des 25. Dezembers gezeigt, dass ein zusätzlichen Strombedarf von mehreren hundert Megawatt zur Zubereitung des Festtagsbratens entstanden ist“, sagt Wolfgang Tauber, Leiter Netzsteuerung. Die Tradition des Gänsebratens besteht in Bayerns Familien weiter, doch der Strom kommt nicht mehr nur aus konventionellen Kraftwerken, sondern zunehmend verbrauchsnah aus etwa 330.000 dezentralen PV-Anlagen. Seit dem Jahr 2010 lässt auch grüner Strom am ersten Weihnachtsfeiertag in der Zeit von 9 bis gegen 12 Uhr die Gänse in den Backöfen gold-braun werden.
Sonnenstrom aus dem Süden
In das Bayernwerk-Netz speisen insgesamt mehr als 340.000 regenerative Erzeugungsanlagen ein. Bei optimalen Wetterbedingungen wird Bayern zum Exportland von Sonnenstrom, weil zeitweise mehr Strom produziert als verbraucht wird. „Insbesondere an sonnigen Wochenenden und Feiertagen übersteigt die hohe Erzeugung der PV-Anlagen den gegenüber Werktagen geringeren Strombedarf bei Weitem. Der regional überschüssige Photovoltaik-Strom wird in diesen Fällen über die Netzinfrastruktur entweder überregional verteilt oder über höhere Spannungsebenen abtransportiert“, berichtet Wolfgang Tauber.
Bei sonnigem Wetter wird es dieses Jahr im Bayernwerk-Netzgebiet am ersten Weihnachtsfeiertag wieder so sein, dass Sonnenenergie erheblich dazu beiträgt, den zusätzlichen Strombedarf für den Weihnachtsbraten zu liefern und die Gänsebratenspitze auszugleichen. Der noch zusätzlich zu erwartende Leistungsbedarf fließt in die Kraftwerkseinsatzplanung ein und wird vom Übertragungsnetzbetreiber (TenneT) zusammen mit der zu erwartenden Einspeisung aus Erneuerbaren Energien erfasst.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:
2021 ist Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.