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Wasserstoff für die Rennsteigregion: Sieben Gasnetzbetreiber aus Südthüringen und Nordbayern arbeiten gemeinsam auf dieses Ziel hin. Die Bayernwerk Netz GmbH vertraten Christoph Niedermeier und Thomas Heller.
Wasserstoff für die Rennsteigregion: Sieben Gasnetzbetreiber aus Südthüringen und Nordbayern arbeiten gemeinsam auf dieses Ziel hin. Die Bayernwerk Netz GmbH vertraten Christoph Niedermeier und Thomas Heller.

Pressemitteilung -

Wasserstoff für die Rennsteigregion: Kooperation von sieben Gasnetzbetreibern

Coburg. Zur Dekarbonisierung vor allem der Glasindustrie am Rennsteig hatten die Wirtschaftsminister von Bayern und Thüringen, Hubert Aiwanger und Wolfgang Tiefensee, im vergangenen Jahr den Startschuss für eine länderübergreifende Modellregion gegeben. Zu den in einem Impulspapier definierten Handlungsfeldern gehört auch die Umstellung von Erdgas auf Wasserstoff. In dem Papier heißt es unter anderem, es sei zu prüfen, „inwieweit die Gasnetzbetreiber der Glasindustrie am Rennsteig einen Anschluss an das nationale Wasserstoffnetz ermöglichen (…) können“. Darüber hinaus besteht auch bei vielen energieintensiven Betrieben im Raum Nordwestoberfranken großes Interesse an einer solchen Anbindung.

Genau dieser Aufgabe nehmen sich die sieben Gasnetzbetreiber der Region – Bayernwerk Netz GmbH, Ferngas Netzgesellschaft mbH (Sitz in Schwaig bei Nürnberg), Licht- und Kraftwerke Sonneberg GmbH, Stadtwerke Lichtenfels, Stadtwerke Neustadt GmbH, SÜC Energie und H2O GmbH (Coburg) und die TEN Thüringer Energienetze GmbH & Co. KG – an.

Wasserstoff in die Fläche bringen

Mit den Plänen für das Wasserstoff-Kernnetz wurden auf Ebene der überregionalen Transportleitungen die Weichen für die „Wasserstoff-Autobahnen“ in Deutschland gestellt. Nach den aktuellen Planungen sind die Unternehmen in der Rennsteigregion weit entfernt von diesem Kernnetz. Daher sei es im nächsten Schritt erforderlich, um im Bilde zu bleiben, „Bundes-, Land- und Kreisstraßen“ zu planen, um Unternehmen und Kunden in der Fläche an das Wasserstoffnetz anzubinden. Um dies zu gewährleisten, kooperieren die Betreiber von Erdgasverteilnetzen in Südthüringen und Nordbayern mit dem vorgelagerten Gastransportnetzbetreiber, der Ferngas Netzgesellschaft. Die Unternehmen versorgen in der Region rund 200 Industrie- und Gewerbebetriebe sowie knapp 100 Gemeinden mit Gas.

Die Kooperationspartner sammeln alle relevanten Daten und ermitteln den erwarteten Bedarf an Wasserstoff im jeweiligen Netzgebiet, um weitere Schritte in der Entwicklung des Wasserstoffnetzes in die Fläche zu gehen. Die Netzbetreiber machen in einer gemeinsamen Pressemitteilung deutlich, „dass eine gemeinsame, vorausschauende und bedarfsgerechte Planung unerlässlich ist, um eine sichere, bezahlbare und effiziente Transformation der Infrastruktur gewährleisten zu können“. Dazu nehmen die Netzbetreiber auch ihre Kunden mit ins Boot. Das Bayernwerk etwa lud Anfang Februar 2024 zusammen mit dem HySON Institut für Angewandte Wasserstoffforschung (Sonneberg) zu einem Workshop für energieintensive Gasgroßkunden ein, die großes Interesse an einer Wasserstoffanbindung bekundeten.

Konkret die Bedarfe aus der Region aufzeigen

Das von den Fernleitungsnetzbetreibern vorgestellte Wasserstoff-Kernnetz soll nach jetzigem Stand bis zur Sommerpause 2024 von der Bundesnetzagentur genehmigt werden, wodurch einem zügigen Start der Aktivitäten nichts mehr im Weg stehen würde. Nächste Stufe ist ein integrierter Netzentwicklungsplan (NEP) Gas und Wasserstoff, der erstmals im Jahr 2025 bei der Bundesnetzagentur eingereicht werden soll. Darin soll der Ausbau des Wasserstoffnetzes in die Fläche für die Jahre 2025 bis 2035 geplant werden. Die Betreiber der Erdgasnetze in Südthüringen und Nordbayern sehen hier die Chance, konkret jene Bedarfe aus der Region aufzuzeigen, die im Kernnetz nicht berücksichtig werden. Ziel ist letztlich die Planung von einem oder mehreren Bezugspunkten für Wasserstoff in der Rennsteigregion einzubringen.

„Mit unserer Kooperation bündeln wir Know-how und Kräfte, um frühzeitig dafür Sorge zu tragen, dass die Rennsteigregion im gebotenen Maße mit Wasserstoff versorgt werden kann. Voraussetzung dafür ist, dass Wasserstoff und andere grüne Gase in ausreichender Menge und zu wettbewerbsfähigen Preisen am Markt verfügbar sind, um eine nachhaltige und kosteneffiziente Energieversorgung zu gewährleisten“, heiß es weiter in der Pressemitteilung. Erste Fördermaßnahmen wurden bereits auf europäischer, nationaler sowie regionaler Ebene angestoßen. Die Verteilnetzbetreiber machten frühzeitig und damit vorausschauend ihre Hausaufgaben.

"Szenario- und bedarfsbasiert planen"

Für die Bayernwerk Netz GmbH sagte Christoph Niedermeier, Leiter Gas Netzbewirtschaftung: „Wir sind seit vielen Jahren Partner von Kommunen und Industrie. Das werden wir auch sein, wenn es um die Anbindung der Rennsteigregion an das Wasserstoff-Kernnetz geht. Dieses bildet den Startschuss für die Wasserstoffinfrastruktur in Deutschland. Nun geht es darum, ein überregionales Wasserstoffnetz szenario- und bedarfsbasiert zu planen, um unseren Kunden eine klimaneutrale Zukunftsoption aufzuzeigen. Dafür bündeln wir die Kräfte und arbeiten mit den Partner-Netzbetreibern zusammen. Voraussetzung fürs Gelingen ist, dass Wasserstoff in der nötigen Menge und zu wirtschaftlich vernünftigen Preisen am Markt verfügbar ist.“

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen rund 460.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Michael Hitzek

Michael Hitzek

Pressekontakt Stellvertretender Pressesprecher Bayernwerk AG +49 941-2 01 79 37