Pressemitteilung -
Starkes Stromnetz für erfolgreiche Energiezukunft
Naila. Nach mehr als zweijähriger Bauzeit ist am Donnerstag, 10. Juni, das neue Umspannwerk Naila im Landkreis Hof offiziell in Betrieb genommen worden. Dr. Egon Westphal, Vorstandsmitglied der Bayernwerk AG, Landrat und Bürgermeister umliegender Kommunen, Gäste und Projektverantwortliche feierten das neue Umspannwerk südlich der Bundesstraße 173 als wichtigen Knotenpunkt im regionalen Stromnetz, um einer lokal und von regenerativer Erzeugung geprägten Energiezukunft gewachsen zu sein. Rund sechs Millionen Euro hat die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) zur Verbesserung der Energieinfrastruktur aufgewendet.
„Das Stromnetz der Region hat ein neues Herzstück. Der Netzausbaubedarf in ganz Bayern bleibt weiter hoch. Netze sind entscheidend für eine erfolgreiche Umsetzung der Energiewende. Unsere Infrastruktur erfordert immer mehr Digitalisierung und Innovation“, betonte Dr. Egon Westphal bei der offiziellen Inbetriebnahme des Umspannwerks Naila. Er sprach vom Beginn eines neuen PV-Booms. „Allein 2020 wurden im Bayernwerk-Netzgebiet Anschlussprüfungen im Hochspannungs- und Mittelspannungsnetz für über 11.000 Megawatt angefragt – das entspricht einer Leistung von rund elf Atomkraftwerken“, sagte der Bayernwerk-Vorstand. Die intelligente Verknüpfung und Steuerung verschiedener Sektoren wie Erzeugung, Mobilität und der Lebensraum der Menschen spielen für eine CO2-freie Zukunft eine entscheidende Rolle. Entscheidende Herausforderungen heute sind Digitalisierung, Modernisierung und der bedarfsgerechte Ausbau der Stromnetze.
Neuer Standort
In Naila hat sich das Bayernwerk für den Neubau des Umspannwerks an einem neuen Standort außerhalb der Stadt entschieden. Am bisherigen Standort hätte für die notwendige Modernisierung und den Ausbau nicht ausreichend Platz zur Verfügung gestanden. Begünstigt wurde die Entscheidung für den Neubau durch die Tatsache, dass einzelne Komponenten in der Altanlage demnächst hätten erneuert werden müssen. „Das neue Umspannwerk ist notwendig geworden, um dem seit Jahren anhaltenden Wachstum regenerativer Erzeugung Rechnung zu tragen“, meinte Dr. Egon Westphal. Die Zukunft sieht der Bayernwerk-Vorstand einer lokal geprägten Energiewelt: „Energie wird vor Ort erzeugt, vor Ort gespeichert und vor Ort verbraucht. Dahinter stecken komplexe Technologien. Unsere Netze sichern in diesem anspruchsvollen Umfeld die Versorgung von rund sieben Millionen Menschen in Bayern.“
Das Umspannwerk ist das neue, starke Bindeglied zwischen dem Hoch- und dem Mittelspannungsnetz. Über das neue Umspannwerk wird einerseits die nötige Energie in die Region Hof geleitet, sollte die dezentrale Erzeugung den zeitgleichen Verbrauch nicht decken können. Andererseits schafft das Bayernwerk ausreichend Kapazitäten für die Einspeisung aus Erneuerbarer Energie, um jederzeit die sichere Versorgung der Bürgerinnen und Bürger in der Region zu gewährleisten. Über das Umspannwerk speisen unter anderem die drei Windparks Berg-Espich, Schauenstein und Selbitz mit einer Erzeugungsleistung von insgesamt 43 Megawatt ins Mittelspannungsnetz ein.
Technisch ist das Umspannwerk in Naila ist mit einer 110-kV-Schaltanlage und zwei 40 MVA- Netztransformatoren mit der Option zur Erweiterung eines weiteren Netztrafos ausgestattet. Die Hochspannungsanlage speist in eine Mittelspannungsschaltanlage mit 26 Schaltfeldern ein. Die Kosten für den Neubau lagen bei rund sechs Millionen Euro. Insgesamt wendet das Bayernwerk in diesem Jahr mehr als eine halbe Milliarde Euro die für Instandhaltung und Erneuerung der eigenen Energienetze auf.
Hintergrund
Die Stromversorgung in Deutschland erfolgt über vier Netzebenen: die Höchst-, Hoch-, Mittel- und Niederspannung. Die Höchstspannungsebene (380 Kilovolt) wird in weiten Teilen Bayerns durch die in Bayreuth (Oberfranken) ansässige TenneT betrieben. Das Bayernwerk ist für das sogenannte Verteilnetz verantwortlich und betreibt die Hoch- (110 Kilovolt), Mittel- (20 Kilovolt) und Niederspannungsebenen. Die vier Netzebenen sind mit dem Straßenverkehr vergleichbar: Die Höchstspannung gleicht dabei der Autobahn (TenneT), die Hochspannung der Bundesstraße, die Mittelspannung der Landstraße und die Niederspannung der Gemeindestraße, die bis zum Haushalt und Betrieb führt (Bayernwerk).
Ein Umspannwerk ist in diesem Bild die Ab- und Zufahrt zu zwei verschiedenen Netzebenen. Die Umspannwerke des Bayernwerks verbinden in der Regel die Hoch- und Mittelspannungsebene. Von der Mittel- zur Niederspannungsebene erfolgt die Verbindung mittels Trafostationen.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:
2021 ist Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.