Pressemitteilung -
Spektakuläre Flusskreuzung beim Netzausbau
Landau. Mit aufwendigen Bauarbeiten hat die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) am 27. Oktober begonnen, leistungsstarke Mittelspannungskabel unter der Isar zu verlegen. Mithilfe einer Horizontalspülbohranlage bringen die Techniker Leerrohre und Stromkabel in einer Tiefe von 15 Metern unter dem Fluss in die Erde ein. Die Arbeiten sind Teil eines umfangreichen Projekts. Das Bayernwerk ersetzt 5,5 Kilometer Freileitungen durch Erdkabel und sorgt im Zuge dessen auch für mehr Netzkapazität. Bis zum Jahresende 2024 baut das Bayernwerk die noch bestehenden Freileitungen zurück. Die Investitionssumme beträgt insgesamt rund fünf Millionen Euro.
Das Horizontalspülbohrverfahren kommt zum Einsatz, wenn beim Verlegen von Kabeln oder Leitungen Bahngleise, Straßen oder Gewässer gekreuzt werden müssen. Ein steuerbarer Bohrkopf gräbt zunächst die Strecke zur Zielbaugrube. Beim Zurückziehen des Bohrkopfes weitet ein Räumer die Bohrung und verdichtet die Bohrungswände. Anschließend werden die Leerrohre und dann die 20-Kilovolt-Kabel durch den Tunnel gezogen. „Das Horizontalspülbohrverfahren ist an sich schon sehr aufwendig. Aber das Projekt in Landau ist wegen der ungewöhnlichen Tiefe von 15 Metern besonders spektakulär“, erläutert Bayernwerk-Projektleiter Christoph Wagensoner. Aufgrund der räumlichen Gegebenheiten ist die Tiefe der Bohrung eine Vorgabe der Genehmigungsbehörden. Deshalb hat das Bayernwerk in enger Abstimmung mit dem Wasserwirtschaftsamt entschieden, dass das Horizontalspülbohrverfahren die beste Lösung ist. Im Auftrag des Bayernwerks führt die Max Streicher GmbH aus Deggendorf vier Bohrungen im Abstand von jeweils 3,5 Metern aus. Der Bohrkopf legt insgesamt eine Strecke von mehr als 600 Metern zurück. Die Arbeiten für das Kreuzen der Isar dauern bis Ende Dezember an.
Ein starkes Netz für die künftige Versorgung
Die zunehmende Einspeisung erneuerbarer Energien aus vielen verschiedenen Quellen macht es in der Zukunft für Netzbetreiber komplizierter, die Energie im Ausgleich von Erzeugung und Verbrauch zu steuern. Damit das gelingt, ist ein starkes und intelligentes Stromnetz erforderlich. „Indem wir die Infrastruktur in unserem Netzgebiet nach und nach modernisieren, schaffen wir die Grundlage für eine zukunftsfähige, dezentrale Stromversorgung“, sagt Michael Kollmeder, Leiter des Bayernwerk-Kundencenters in Altdorf. „Wenn wir Leitungen ohnehin erneuern und verstärken, ersetzen wir in der Regel Freileitungen durch Erdkabel“, erklärt Michael Kollmeder. Denn Erdkabel sind weniger anfällig für witterungsbedingte Beeinträchtigungen oder äußere Beschädigung und durch den Rückbau von Freileitungen profitiert zudem das Landschaftsbild.
Investitionssumme: Fünf Millionen Euro
In Landau investiert das Bayernwerk rund fünf Millionen Euro in den Netzausbau. Insgesamt fünf Kilometer Freileitungen ersetzt der Netzbetreiber durch Erdkabel. „Sobald die Stromversorgung über die Erdverkabelung laufen kann, bauen wir die Freileitungen ab. Das soll schon in wenigen Monaten der Fall sein. Ende Dezember 2024 ist das Projekt abgeschlossen“, sagt Christoph Wagensoner.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 350.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.