Pressemitteilung -
Sonnenstrom-Rekord zum EEG-Geburtstag
Regensburg. Im April 2000 ist das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) in Deutschland in Kraft getreten. Die Regelung hat eine klimafreundliche Energieerzeugung vorangebracht und Besitzern von Ökostrom-Anlagen finanzielle Anreize geboten. Im Gebiet der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk), Bayerns größtem Verteilnetzbetreiber, zeigt sich der Erfolg: Die Zahl regenerativer Anlagen ist von 2.500 auf heute knapp 300.000 gestiegen - mit einem Sonnenstrom-Rekord von rund 4.800 Megawatt (MW) Einspeisung am EEG-Geburtstag. Was vor 20 Jahren als Stromwende begann, muss heute als ganzheitliche Energiewende weiterentwickelt werden.
„Die Energiewende findet in Bayern im regionalen Verteilnetz, also in den Netzen vor Ort statt. Auch die nächste Phase rückt diese Netzebenen in den Mittelpunkt, denn wir erwarten in den kommenden Jahren eine hohe Anzahl an Elektroautos, Wärmepumpen und Speichern“, sagte Dr. Egon Westphal, Technikvorstand des Bayernwerks, anlässlich des EEG-Jubiläums und des neuen Photovoltaik-Rekords im Freistaat. Lag die Zahl der regenerativen Anlagen im Jahr 2000 noch bei 2.500, speisen inzwischen rund 300.000 Anlagen in das Bayernwerk-Netz ein. Die zu integrierende Gesamt-Erzeugungsleistung ist dabei von 60 MW auf rund 10.500 MW gestiegen. Im Vergleich zum Start des EEG vor 20 Jahren habe sich das Stromsystem vom Kopf auf die Füße gestellt, wie der Bayernwerk-Technikvorstand erklärte: „Durch den Rückbau von Großkraftwerken und den Zubau von EE-Anlagen in Bayern wird der ländliche Raum mehr und mehr zum grünen Kraftwerk Bayerns.“
Strom lokal erzeugen und verbrauchen
„An das Bayernwerk-Verteilnetz sind im vergangenen Jahr etwa 11.500 neue Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 450 MW zusätzlich integriert worden“, berichtete Dr. Egon Westphal. Der Zuwachs ist auch einer der Gründe für den absoluten PV-Rekordwert am 1. April. Am Mittag lag die Erzeugung von Sonnenstrom bei exakt 4.797 Megawatt, das entspricht vergleichsweise der Leistung von sechs Großkraftwerken. Wenn der Strom in den erzeugungsnahen Regionen aber keine Abnehmer findet, wird die Energie bis zum Übertragungsnetz zurückgespeist. Das waren im Moment der Rekordeinspeisung etwa 2.000 Megawatt, die aus dem Süden zum bundesweiten und internationalen Transport gingen. „Die Überschussproduktion von grünem Strom in Bayern ist ein Trend, den wir in den vergangenen Jahren immer häufiger erkennen“, berichtete der Bayernwerk-Technikvorstand.
In Zukunft, so die Prognose des Bayernwerks, wird Strom in vielen Stunden des Jahres in den Spannungsebenen erzeugt, in denen er auch verbraucht wird. Die Einbindung von flexiblen Anlagen für einen effizienten Netzbetrieb wird eine entscheidende Rolle spielen. „Durch die voranschreitende Digitalisierung in der Energiewirtschaft werden zugleich innovative Lösungskonzepte ermöglicht. Der Kunde rückt durch seine zunehmend aktive Rolle in den Fokus“, erklärte Dr. Egon Westphal. Er verwies auf die Weiterentwicklung von Verbrauchern hin zu sogenannten Flexumern, welche ihre Flexibilität mit Hilfe digitaler Infrastruktur netzdienlich zur Verfügung stellen und somit aktiv am Energiesystem teilnehmen. Bereits heute finden sich mehr als 175.000 Wärmepumpen, Direkt- und Speicherheizungen sowie 21.500 Kleinspeicher im Bayernwerk-Netz. Bei Kleinspeichern ist ein Anstieg um fast 24 Prozent im Vergleich zum Vorjahr zu verzeichnen. Nach Ergebnissen einer Studie rechnet das Bayernwerk bis 2035 mit 1,5 Millionen steuerbaren Einheiten im eigenen Netzgebiet.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:
Die Bayernwerk Netz GmbH sorgt mit rund 2.700 Mitarbeitern für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung von rund sieben Millionen Menschen in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. Das Unternehmen ist der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Sein Stromnetz umfasst 154.000 Kilometer, sein Gasnetz 5.800 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In seinen Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 60 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Mit innovativen Lösungen entwickelt das Unternehmen Energiesysteme von morgen und ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.