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Rekordsumme: Bayernwerk steckt 51 Millionen Euro in die Energiezukunft der Region Vilshofen

Pressemitteilung -

Rekordsumme: Bayernwerk steckt 51 Millionen Euro in die Energiezukunft der Region Vilshofen

Ausgaben für Ausbau und Instandhaltung liegen auf historisch hohem Niveau im Kundencenter-Gebiet – Anschlussboom als Herausforderung

Vilshofen. Für eine zuverlässige und leistungsfähige Energieversorgung wendet die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) allein in diesem Jahr rund 323 Millionen Euro für die Instandhaltung und den Ausbau ihrer Stromnetze in Ostbayern auf. Davon entfallen rund 51 Millionen Euro auf das Strom- und Gasnetz im Bereich des Bayernwerk-Kundencenters Vilshofen. Damit bereitet das Bayernwerk das regionale Verteilnetz für die Energiezukunft vor und schafft die notwendigen Netzkapazitäten, damit Erneuerbare Energien einspeisen können. Auch die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen sowie die Digitalisierung stehen im Fokus der Netzbaumaßnahmen. Einzelne Projekte hat das Bayernwerk am Mittwoch, 21. Juni, bei einem Pressegespräch am Vilshofener Kundencenter vorgestellt.

"Wir stehen derzeit vor der größten Transformation der Energiewirtschaft, das zeigt der enorme Anschlussboom seit dem vergangenen Jahr. Das Ziel eines klimaneutralen Bayerns bis 2040 unterstützen und tragen wir mit. Als regionaler Stromnetzbetreiber sind wir einer der zentralen Gestalter der Energiewende", erklärte Dr. André Zorger, Leiter des Kommunalmanagements in Ostbayern. Besondere technische und technologische Anforderungen stellen der Anschlussboom und der hohe Anteil regenerativer Energie im Bayernwerk-Netz. Dank aktuell über 390.000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik (PV), verteile das Bayernwerk heute schon zu über 70 Prozent regenerativen Strom. Rund 25.000 PV-Anlagen und 75 Windkraftanlagen sind es am Kundencenter Vilshofen.

"Um das gesellschaftliche Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis 2040 zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern: schnellere Genehmigungsverfahren, Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz sind einige der zehn Punkte, die das Bayernwerk als Forderungen an die Politik formuliert hat", betonte Zorger. Eine große Herausforderung für den Netzbetreiber bleibe die stark zunehmende Zahl an Anschlussanfragen für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3000 auf 6000 Anträgen pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Neben der wachsenden Einspeiserzahl steigen durch Elektromobilität, Rechenzentren und Wärmepumpen auch auf Bezugsseite die Anforderungen.

Trotz technologischen Entwicklungen, Automatisierungen und digitaler Lösungen führe jedoch kein Weg am klassischen Netzbau vorbei. "Die sichere Energieversorgung der Menschen bleibt unsere wichtigste Aufgabe", betonte Kundencenter-Leiter Jürgen Heininger. Dazu müsste die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze Instand halten, modernisieren und ausbauen. Nach jährlich zunehmenden Rekordinvestitionen in den vergangenen Jahren liege das Investitionsvolumen des Bayernwerk in 2023 bei gesamt 790 Millionen Euro. "Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft. Zusammen mit anderen Netzbetreibern stehen wir im Zentrum des Wandels des Energiesystems", betonte Heininger.

In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren-Energien-Anlagen wachsen stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Das Bayernwerk reagiert auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Der Verteilnetzbetreiber rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Das Kundencenter-Gebiet Vilshofen umfasst 80 Gemeinden in den Landkreisen Passau, Deggendorf, Straubing-Bogen sowie angrenzenden Kommunen. Das Bayernwerk ist hier der Energieversorger von rund 370.000 Einwohnern. Zusammen stellten Thomas Kotarski, Leiter Betrieb Umspannwerke & Schaltstationen im Hochspannungsbereich, Kundencenter-Leiter Jürgen Heininger sowie Netzbauleiter Simon Strasser beispielhaft für die Bau- und Instandhaltungstätigkeiten der Bayernwerk Netz in der Region einzelne Projekte vor:

Nieder- und Mittelspannung

  • Um dem steigenden Kapazitätsbedarf durch Erneuerbare-Energien-Anlagen gerecht zu werden, verlegen die Techniker rund 12 Kilometer neue Mittelspannungskabel zwischen dem Umspannwerk Plattling und der neu gebauten Schaltstation Neusling. Rund einen halben Kilometer der Kabel verlegen die Energieprofis mittels Spülbohrverfahren, rund acht Kilometer bringen sie mit einem Pflug in die Erde ein. Bei Niederpöring kreuzen die Leitungen die Isar. Dafür versieht das Bayernwerk die bestehende Brücke mit einem Rohrsystem. Die Maßnahme, die seit Mai 2022 läuft und bis November 2023 fertiggestellt sein soll, wird rund 3,4 Millionen Euro kosten.
  • In Niederwinkling investiert der Verteilnetzbetreiber in die Versorgungssicherheit der Gewerbegebiete und Haushalte. Mit rund vier Kilometer Mittelspannungsleitungen, die unterirdisch verlaufen, binden die Techniker die Region an die neue Schaltstation in Niederwinkling an. Auch eine digitale Ortsnetzstation wird ins Netz integriert. Rund eine Million Euro wendet das Bayernwerk für die Arbeiten auf, die im Juni beginnen und Ende 2023 abgeschlossen sein sollen.
  • Auf einer Länge von fast 13 Kilometern investiert das Bayernwerk rund 1,7 Millionen Euro in ein neues Mittelspannungsnetz rund um die Schaltstation Haselbach. Zudem sorgt eine digitale Ortsnetzstation für mehr Flexiblität. Ein regelbarer Ortsnetztrafo gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der digitalen Stationen können mehr Erzeugungsanlagen ans Netz. Sie sind fernsteuerbar und liefern kontinuierlich Daten aus dem Netz. Im August startet die Maßnahme. Ende des Jahres 2023 soll sie abgeschlossen sein.
  • Die Versorgungssicherheit in der Region ist ein zentrales Thema für das Kundencenter. Deshalb verkabeln die Techniker zum Beispiel in Rannetsreit einen Abschnitt, der bisher über eine Freileitung versorgt wurde. Da diese Freileitung durch eine Waldschneise verläuft, entschied sich der Verteilnetzbetreiber dazu, dass die Kabel auf einer Länge von rund einem Kilometer künftig unterirdisch verlaufen. Zusätzlich erhält Rannetsreit eine digitale Ortsnetzstation. Rund eine Viertel Million Euro wendet das Bayernwerk für die Maßnahme auf, die im August und September dieses Jahres umgesetzt werden soll.
  • Wenn neue Bau- oder Gewerbegebiete entstehen, denkt das Bayernwerk die Energiezukunft gleich mit. So auch im Wallersdorfer Baugebiet Zeholfinger Straße II. Die Techniker machen die künftige Wohngegend schon jetzt fit für die Energiewende. Die neuen Mittel- und Niederspannungsleitungen, für deren Bau das Bayernwerk rund 180.000 Euro investiert, sind für die Einspeisung aus Erneuerbaren Energien und den steigenden Verbrauch, zum Beispiel durch E-Mobilität und Wärmepumpen, ausgelegt. Eine digitale Ortsnetzstation sorgt dabei für die nötige Intelligenz im Netz.

Hochspannung und Spezialnetze

  • Im Umspannwerk in Aicha vorm Wald wird kommendes Jahr die Kapazität zur Einspeisung erneuerbarer Energien verdoppelt. Zwei neue Transformatoren ersetzen die bestehenden. Sie sind doppelt so leistungsfähig wie ihre Vorgänger. Rund 2,1 Millionen Euro kostet die Erneuerung der Anlagen.
  • Auch in Bogen schafft das Bayernwerk mehr Kapazitäten für die Einspeisung dezentral erzeugten Stroms. Zwischen Bogen und Hunderdorf ist in den vergangenen Monaten für rund acht Millionen Euro ein neues Umspannwerk entstanden, das die bestehende Anlage im Ort ersetzen wird und die dreifache Kapazität bietet. Im Mai ging der erste Transformator in Betrieb, der rein der Einspeisung grünen Stroms aus der Region dient. Im Laufe des Jahres soll die Anlage vollständig in Betrieb gehen. Dann kann das alte Umspannwerk in Bogen zurückgebaut werden.
  • Die rund 35 Kilometer lange Freileitung zwischen Pleinting und Tittling im Landkreis Passau wird ab Herbst dieses Jahres erneuert. Einzelne Maste der Leitung werden ersetzt, verstärkt oder erhöht, sodass die Leitung fit für die kommenden Jahre ist und die Versorgungssicherheit in der Region gestärkt wird. Dafür wendet das Bayernwerk rund 5,5 Millionen Euro auf.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Katharina Ziegler

Katharina Ziegler

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Technik Ostbayern +49 941-2 01 78 70

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