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Pressegespräch am Kundencenter Schwandorf – Zahlen, Daten, Fakten präsentierten (v.l.) Stephan Engelbrecht, Tobias Henfling, Daniel Liegl, Peter Ketterl und Dr. André Zorger.

Pressemitteilung -

Rekordbudgets für das Stromnetz der Zukunft

73,1 Mio. Euro für die Energiezukunft in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Cham, Regensburger Land, Schwandorf und Straubing-Bogen ++ Vorstellung Bauprogramm

Schwandorf/Regensburg. Das Kundencenter Schwandorf der Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa 267.000 Menschen in 84 Gemeinden in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Cham, Regensburger Land, Schwandorf und Straubing-Bogen mit Energie. Transportiert wird diese über ein 10.337 Kilometer langes Stromnetz (Nieder- und Mittelspannung), das über 21 Umspannwerke und Schaltstationen miteinander verbunden ist. „Mit Rekordbudgets setzen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus in der Region fort“, sagt Daniel Liegl, Leiter des Kundencenters. Für die Energiezukunft in der Region nimmt der größte bayerische Verteilnetzbetreiber Rekordbudgets in die Hand. Für 2025 liegt das Budget bei 73,1 Mio. Euro, 2026 wird es um mehrere Millionen weiter aufgestockt. Bei einem Pressegespräch am 28. Oktober informierten Daniel Liegl und Tobias Henfling, Leiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung (Kundencenter Schwandorf), gemeinsam mit Peter Ketterl, Leiter Technik Ostbayern, Stephan Engelbrecht, Leiter Hochspannungsleitungen, und Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, über aktuelle und geplante Projekte in der Region.

Alle brauchen Netze und deren Kapazitäten

Die Anschlussanfragen von dezentralen Erzeugungsanlagen sind in den letzten Jahren nach oben geschnellt, besonders stark im sonnenreichen Ostbayern. Von beinahe 2.500 im Jahr 2021 auf über 5.000 im Jahr 2024 allein im Versorgungsgebiet des Kundencenters Schwandorf. Parallel steigen die angefragten Leistungen. „Allein bei der Erneuerbaren Erzeugung bewegen wir uns bei der angefragten Leistung immer häufiger im Megawatt-Bereich“, erklärt Daniel Liegl. Bis 2030 rechnet der Verteilnetzbetreiber bayernweit mit einer Versechsfachung der PV-Freiflächenanlagen, bei den PV-Aufdachanlagen mit einem Faktor 1,6, bei Windanlagen mit einem Faktor 2,6. Alle brauchen die Netze und deren Kapazitäten.

Netzausbau mit Weitblick und Tempo

„Um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, sind wir beim Netzausbau ambitioniert unterwegs“, betont Peter Ketterl. „Beim Netzausbau geht es neben Weitblick um Verlässlichkeit, Sicherheit und Gerechtigkeit“, ergänzt Stephan Engelbrecht. Dr. André Zorger konkretisiert: „Netzanschlüsse müssen strategisch gesteuert werden. Das heißt, der Zubau von Einspeisern beziehungsweise Bezugskunden orientiert sich an den vorhandenen Netzkapazitäten und am geplanten Netzausbau.“ Darüber hinaus heißt es weiterhin Tempo, Tempo, Tempo beim Netzausbau. Gleichzeitig müssen, neben dem Bau von zentralen Kraftwerken, dezentrale Potentiale gehoben werden. Schließlich braucht es einen verlässlichen Regulierungsrahmen und Innovationen.

Netzbau in der Region – ein Ausschnitt

Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt Rekordbudgets für den Netzbau in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Cham, Regensburger Land, Schwandorf und Straubing-Bogen in die Hand. Tobias Henfling und Stephan Engelbrecht stellten bei dem Pressegespräch ausgewählte Maßnahmen im regionalen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetz vor:

Neue Verkabelung in Wackersdorf

Die Anschlussbegehren im Landkreis Schwandorf bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Um noch mehr Erneuerbare Energie ins Netz aufnehmen zu können und gleichzeitig die Netzstabilität sicherzustellen, investiert die Bayernwerk Netz GmbH in die Verstärkung des 20 kV-Stromnetzes im Bereich des Umspannwerks Rauberweiherhaus. Die bestehende 20 kV-Freileitung (4,5 km) wird durch ein leistungsstarkes Erdkabel (5 km) ersetzt. Gleichzeitig wird die Leitung durch eine zusätzliche Verbindung zwischen Steinberg und Wackersdorf (2,5 km) erweitert. Im Sinne einer Maßnahmenbündelung erfolgte die bereits abgeschlossene Kabellegung parallel zum Ausbau der Industriestraße. Der Rückbau der noch bestehenden Freileitung ist für 2026 geplant. Das Kostenvolumen liegt bei etwa 1,3 Mio. Euro.

Neue Ausspeiseleitungen für Rötz

Die Bayernwerk Netz GmbH verstärkt ihr Netz auch in Rötz und in Neukirchen-Balbini. Aktuell werden ein neues, zusätzliches 20 kV-Kabel vom Umspannwerk Rötz bis zum TH Alletsried sowie ein Erdkabel vom Umspannwerk Rötz zum TH Meigelsried verlegt. Die Länge der Kabel beträgt insgesamt etwa 8,7 km. Um Baumaßnahmen zu bündeln, erfolgt auf einer Länge von etwa 5,2 km zeitgleich der Breitbandausbau sowie der Ausbau der Staatsstraße 2150. Die neuen Erdkabel ersetzen die bestehende 2,9 km lange 20 kV-Freileitung, die 2026 rückgebaut wird. Das Kostenvolumen liegt bei etwa 1 Mio. Euro.

EEG-bedingte Netzverstärkung bei Cham

Eine weitere EEG-bedingte Netzverstärkung findet im Bereich Cham in Richtung Wilting statt. Um die Übertragungskapazität zu erhöhen, wird ein neues, zusätzliches 20 kV-Kabel von Janahof bis zur Trafostation Wilting 5 verlegt. Parallel wird die bestehende Freileitung zwischen Janahof und der Trafostation Höfen durch ein 20 kV-Erdkabel ersetzt. Die Länge der Kabel beträgt 6 km, die Länge der Freileitung, die rückgebaut wird, 2 km. Das Kostenvolumen der Maßnahme, die 2026 abgeschlossen wird, liegt bei etwa 800.000 Euro. Auch im 110 kV-Stromnetz werden 2026 Maßnahmen durchgeführt, konkret am Netzknoten Cham. Hier erfolgt ein altersbedingter Austausch von Seilen und Isolatoren, um die Versorgungssicherheit in der Region zu gewährleisten. Kostenvolumen: etwa 2,6 Mio. Euro.

Weiterer Netzausbau in Burglengenfeld (Randbereiche Schmidmühlen und Rieden)

Für den EEG-bedingten Netzausbau in Burglengenfeld (inkl. Randbereiche Schmidmühlen und Rieden) nimmt die Bayernwerk Netz GmbH etwa 3 Mio. Euro in die Hand. Um die Übertragungskapazität zu erhöhen, werden in den Jahren 2026/2027 etwa 8 km leistungsstarke Erdkabel nahe Kirchenbuch bis Sinzenhof über Höchensee, Degelhof und Pilsheim verlegt. Im Gegenzug wird die bestehende, etwa 7 km lange 20 kV-Freileitung rückgebaut. Parallel werden fünf neue digitale Ortsnetzstationen (digiONS) in den Orten Kirchenbuch, Höchensee, Pilsheim, Sinzenhof und Degelhof aufgestellt als Ersatz für die alten Trafostationen.

Smartes Netz in Naab

Beinahe 10 Mio. Euro nimmt die Bayernwerk Netz GmbH für den Ersatzneubau des Infoknotens und der Ersatznetzleitstelle Naab in die Hand. Diese Modernisierung ist eine Investition in die Digitalisierung des Netzes und erhöht die Sicherheit der Stromversorgung. Konkret dient die Ersatznetzleitstelle als Ausfallsicherung für die Hauptnetzleitstelle Neunburg vorm Wald. Gleichzeitig wird der so genannte Infoknoten als zentraler Knotenpunkt der Datenleitungen der Bayernwerk Netz GmbH erneuert, um die schnelle und moderne Anbindung der Leitstelle zu gewährleisten. Das Großprojekt startete im Juni 2024 und wird voraussichtlich Ende 2027 fertiggestellt.

Ausbau der Hochspannung in der Oberpfalz

Eines der größten Vorhaben in der Region betrifft die Netzoptimierung der Hochspannungsleitungen zwischen Regensburg und Schwandorf. Mit einer Investition von rund 34 Mio. Euro erfolgt die dringend notwendige Erhöhung der Kapazitäten und die Anbindung neuer Infrastruktur. Dadurch findet eine signifikante Effizienzsteigerung der Trasse statt. Die bestehende O9-Freileitung wird vollständig zurückgebaut, im Gegenzug wird die parallel verlaufende Gemeinschaftsleitung von TenneT und Bayernwerk (B122) ertüchtigt. Hierfür werden neue Traversen installiert und so genannte Bündelleiter montiert. Dank diesen leistungsstarken Bündelleiter kann die Leistung von bisher zwei Leitungen auf einer einzigen Trasse transportiert werden. Das neue Umspannwerk Ponholz wird über die neue Leitung B122A an dieses hochleistungsfähige Netz angeschlossen. Projektstart ist für Herbst 2028 und der Abschluss für Ende 2031 geplant.

Netzinnovationen in Ostbayern

Die Bayernwerk Netz GmbH gestaltet aktiv die Transformation des Energiesystems. „Mit neuen Ideen, Pioniergeist und intelligenten Lösungen“, erklärt Dr. André Zorger. Drei Beispiele für innovative Bausteine für das Energiesystem von morgen: die Einspeisesteckdose (1), der netzdienliche Speicher (2), die Überbauung (3).

(1) Bei der Einspeisesteckdose handelt es sich um einen Netzverknüpfungspunkt, der ausschließlich dazu dient, in der Region erzeugten, grünen Strom im Netz aufzunehmen. Spatenstich war am 19. März 2025 im Landkreis Dingolfing-Landau (Gemeinde Niederviehbach).

(2) Als erster Verteilnetzbetreiber in Deutschland wird die Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher mit einer Leistung von 5 MW in ihr Netz integrieren. Standort ist die Gemeinde Wald im Landkreis Cham.

(3) Beim Thema Überbauung geht es um die Optimierung von Netzanschlusspunkten für dezentrale Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik und Windkraft, die sich künftig einen Netzanschluss teilen können. Mittels einer Online-Plattform können sich Interessierte unkompliziert und unverbindlich über potenzielle Einspeisepunkte im Bayernwerk-Netz informieren. Kick-off der Plattform SNAP Pro war Mitte August dieses Jahres.

    Bayernwerk Netz GmbH – zuverlässiger Partner der Regionen

    Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa sieben Millionen Menschen in Bayern mit Energie. Ansprechpartner der Menschen vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen der bayernweit 19 Bayernwerk Netz-Kundencenter, sieben davon in Ostbayern. Ein Standort ist Schwandorf (Ettmannsdorfer Str. 38, 92421 Schwandorf). Sie erreichen die Kolleginnen und Kollegen per Mail: Schwandorf@bayernwerk.de oder telefonisch unter 09431-730-0.

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    Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

    Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

    Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

    Kontakt

    • Pressegespräch in Schwandorf mit (v.l.) Stephan Engelbrecht, Tobias Henfling, Daniel Liegl, Peter Ketterl und Dr. André Zorger.
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