Pressemitteilung -
"Praxisnahe Wärmeplanung, die sich auf die Gegebenheiten vor Ort konzentriert"
Spiegelau. Die sechs Gemeinden der ILE Nationalparkgemeinden arbeiten auch bei der Kommunalen Wärmeplanung zusammen und setzen dabei auf die Expertise der Bayernwerk Netz GmbH (Regensburg) und des Instituts für nachhaltige Energieversorgung (Rosenheim). „Uns ist eine praxisnahe Wärmeplanung, die sich auf die Gegebenheiten vor Ort konzentriert, sehr wichtig. Denn nicht jede Kommune wird es sich leisten können, ein Wärmenetz zu errichten“, sagte Frauenaus Bürgermeister Fritz Schreder.
Die jüngste Versammlung der Vertreterinnen und Vertreter der ILE Nationalparkgemeinden Neuschönau, St. Oswald-Riedlhütte, Spiegelau, Frauenau, Lindberg und Bayerisch-Eisenstein war der Rahmen für das Auftaktgespräch zur Kommunalen Wärmeplanung. Dazu war eine Delegation der Bayernwerk Netz GmbH nach Spiegelau gekommen.
Von Helga Weinberger, stellvertretende Landrätin des Landkreises Freyung-Grafenau, gab’s dabei gleich ein Lob: „Die Integrierte Ländliche Entwicklung (ILE) ist genau der richtige Rahmen für die Austauschrunden und somit der richtige Partner für die Erstellung einer Kommunalen Wärmeplanung.“
Fahrplan für konkrete Maßnahmen
Kommunalbetreuer Franz-Josef Bloier (Bayernwerk Netz GmbH), der den Wärmeplanungsprozess mit seinem Kollegen Johann Seebauer begleiten wird, wies auf die gesetzlichen Rahmenbedingungen hin: Gemeinden mit weniger als 10.000 Einwohnern müssen bis zum 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) vorlegen. „Das heißt allerdings nicht, dass die Bürgerinnen und Bürger nun zuhause ihre Heizungen rausreißen müssen“, betonte Projektleiterin Christina Albrecht von der Bayernwerk Netz. Die KWP liefere einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setze Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle macht in welchem Teil des untersuchten Gebiets Sinn? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, müssen die ILE-Gemeinden in einem nächsten Schritt entscheiden“, so Albrecht.
Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbraucher, Erzeuger, Energiequellen: „Wir werden mit INEV neben einer statistischen Betrachtung mit allen relevanten Akteuren vor Ort Kontakt aufnehmen, um aktuelle und detaillierte Daten erfassen und auswerten zu können“, sagte Christina Albrecht. Kommunalbetreuer Franz-Josef Bloier betonte, eine kontinuierliche Beteiligung der Öffentlichkeit sei von zentraler Bedeutung. Daher gehört auch die Organisation einer Bürgerinformationsveranstaltung zu den Aufgaben, die für das kommende Jahr auf der Agenda der KWP stehen.
Infoveranstaltung für die Bürgerinnen und Bürger
Aufgabe der KWP ist es nach den gesetzlichen Vorgaben nicht, eine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zu liefern, oder gar fixe Preise für die Wärmelieferung an Endkunden. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Albrecht.
Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Orte in der Größenordnung der ILE Nationalparkgemeinden, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort. Auch das wird im Rahmen der Bürgerbeteiligung noch näher erläutert.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.