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Staatsminister Dr. Florian Herrmann (3.v.re.) und Dr. Egon Leo Westphal (3.v.li.), Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, setzten zusammen mit weiteren Ehrengästen den ersten Spatenstich für das neue Umspannwerk für das Leibniz-Rechenzentrum.

Pressemitteilung -

Neues Umspannwerk in Garching: Energie für die Spitzenforschung

Spatenstich am Leibniz-Rechenzentrum mit Staatsminister Dr. Florian Herrmann

Garching b. München. Ein „Leuchtturmprojekt für den Innovationsstandort Bayern“: Zusammen mit dem Leiter der Staatskanzlei, Staatsminister Dr. Florian Herrmann, hat Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, heute den symbolischen Spatenstich für ein neues Umspannwerk in Garching gesetzt. Es liefert eine Leistung von 50 Megawatt und wird speziell für die Anforderungen des Leibniz-Rechenzentrums (LRZ) der Bayerischen Akademie der Wissenschaften errichtet.

„Rechenzentren sind die Herzkammern der digitalen Gesellschaft. Mit dem neuen Umspannwerk für das LRZ legen wir das energetische Fundament für die Spitzenforschung von morgen. Wer die Digitalisierung gestalten will, braucht Rechenleistung. Eine starke und verlässliche Energieversorgung ist hierfür essenziell. Der Forschungscampus Garching ist ein Beispiel dafür, wie Wissenschaft, Technologie und Infrastruktur zusammenspielen, um Bayern als international sichtbaren Leuchtturm der Forschung in die Zukunft zu führen“, sagte Staatsminister Dr. Florian Herrmann beim Spatenstich.

Das Rechenzentrum fit für die Zukunft machen

„Simulationen von Naturphänomenen, Modellierung von Klimadaten, Methoden der Künstlichen Intelligenz – die Wissenschaft setzt auf immer leistungsfähigere Supercomputer und KI-Rechner. Unser Strombedarf steigt in den kommenden Jahren deutlich – daran ändert auch der äußerst energieeffiziente Betrieb unseres Rechenzentrums nichts“, sagte Prof. Dr. Helmut Reiser, stellvertretender Leiter des LRZ. „Das neue Umspannwerk schafft für uns erst die Vorrausetzung für den Betrieb künftiger IT-Infrastrukturen und macht unser Rechenzentrum damit fit für die Zukunft.“

„Stromnetze sind das Rückgrat der bayerischen Wirtschaft“

Bayernwerk-Chef Dr. Egon Leo Westphal sieht in dem neuen Umspannwerk einen „Beitrag zur digitalen und wirtschaftlichen Zukunft Bayerns“. Es stehe für Versorgungssicherheit, für Standortentwicklung und für den intelligenten Umgang mit Ressourcen. Die Stromnetze seien das Rückgrat der Energiewende und der bayerischen Wirtschaft. Gleichzeitig verändere sich das System rasant: Erneuerbare Energien, Speichertechnologien, Sektorenkopplung und neue Verbraucher wie Rechenzentren drängen auf die vorhandenen, beschränkten Kapazitäten.

Das Projekt in Garching zeigt Westphal zufolge beispielhaft, wie strategische Infrastruktur entstehen muss: „Geplant mit Weitblick, umgesetzt mit Tempo und eingebettet in ein übergeordnetes Ziel. Es geht nicht nur darum, einzelne Verbraucher ans Netz zu bringen – sondern darum, systemrelevante Akteure wie Rechenzentren gezielt zu stärken.“ Netzbetreiber müssten künftig die Möglichkeit haben, solche Kundengruppen standortbezogen zu priorisieren. Dafür brauche es industriepolitische Steuerung und die erforderlichen gesetzlichen Rahmenbedingungen.

Das Bayerwerk investiere Milliarden in den Netzausbau. Dennoch würden in dieser Phase der Energiewende verfügbare Kapazitäten im Netz knapper. Ein Beispiel: „Wir sind gerade dabei, die Leistung angeschlossener Rechenzentren zu verfünffachen. Das sind Dimensionen, die vor wenigen Jahren noch undenkbar waren“, so Westphal.

Umspannwerke als „Herzkammern der Energiewende“

Günther Mertel, Leiter des Bereichs Hochspannung bei der Bayernwerk Netz GmbH, bezeichnete Umspannwerke als „Herzkammern der Energiewende“. Ohne sie sei die doppelte Dynamik aus konstant zunehmender Einspeisung lokal erzeugter erneuerbarer Energie bei gleichzeitig steigendem Strombezug nicht stemmbar. Im seinem gesamten Netzgebiet erneuere das Bayernwerk daher bestehende Umspannwerke und errichte neue. Das Besondere am neuen UW Garching sei, dass es als Kundenprojekt komplett eingehaust und ausschließlich für das LRZ errichtet werde. Das benötigte Grundstück mit einer Fläche von rund 2.000 Quadratmetern stellt der Freistaat Bayern auf Erbpachtbasis zur Verfügung.

Zwei Trafos stellen eine Kapazität von jeweils 50 Megavoltampere (MVA) bereit, um damit eine redundante Stromversorgung des LRZ zu gewährleisten. Das entspricht rechnerisch etwa 10.000 durchschnittlichen Photovoltaik-Anlagen auf Einfamilienhäusern mit einer Leistung von je zehn Kilowatt.

Garchings Bürgermeister Dr. Dietmar Gruchmann sagte, für die Stadt sei das Bayernwerk „immer ein guter Partner“. Man helfe gerne mit Rat und Tat dabei, das Hochschul- und Forschungszentrum Garching fit für die Zukunft zu machen.

Die Anschlusskosten für das neue Umspannwerk liegen laut Netzanschlussvertrag bei rund 15 Millionen Euro. Die Bauarbeiten haben im August mit der Vorbereitung des Baugrunds begonnen. Die Inbetriebnahme des neuen Umspannwerks ist für das Jahr 2028 geplant. Günther Mertel dankte den Verantwortlichen des Freistaats Bayern, des Leibniz-Rechenzentrums, der Stadt Garching sowie den beteiligten Partnerfirmen für die gute Zusammenarbeit: „Nur gemeinsam kann ein Projekt wie dieses gelingen.“

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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