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Christian Köbele vom LBV setzt mehrere Hundert Kaulquappen in das Gewässer auf einer ökologisch aufgewerteten Ausgleichsfläche der Bayernwerk Netz GmbH.
Christian Köbele vom LBV setzt mehrere Hundert Kaulquappen in das Gewässer auf einer ökologisch aufgewerteten Ausgleichsfläche der Bayernwerk Netz GmbH.

Pressemitteilung -

Neue Kinderstube für die Wechselkröte

Karlsfeld. Geschätzt 10.000 Kaulquappen der in Bayern stark bedrohten Wechselkröte haben in einem kleinen Gewässer auf einer Fläche der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) ein neues Zuhause gefunden. Zusammen mit dem Landesbund für Vogelschutz (LBV) und der Bayerischen Kulturlandstiftung (BKLS) wurde das Gelände in der Nähe eines Umspannwerks in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde ökologisch zusätzlich aufgewertet. Die Jungtiere wurden von einer Baustelle umgesiedelt, wo sie zwischenzeitlich in Pfützen und in sandiger, steiniger Umgebung zu finden waren.

In etwa acht Wochen sollen erste Hüpferlinge, wie LBV-Krötenexperte Christian Köbele die kleinen Kröten in dieser Entwicklungsphase nennt, ihren neuen Lebensraum erkunden und besser kennenlernen. Die Wechselkröte findet auf der Trasse unter einer Hochspannungsleitung nun optimale Bedingungen: Sie benötigt ein seichtes, warmes Gewässer zum Laichen, sie mag karg bewachsene Schotterflächen und Brachen und tagsüber versteckt sie sich in Erdlöchern von Mäusen und Stein-Zwischenräumen. „Wir freuen uns sehr, dass wir der in Deutschland gefährdeten und in Bayern vom Aussterben bedrohten Art ein neues Zuhause schenken können“, sagte Bernd Lang, Trassenmanager beim Bayernwerk, gestern bei der Umsiedlung der Kaulquappen. Mit dem Einsatz für die Wechselkröte wurde das Areal, das schon seit 1997 als Ausgleichsfläche der Kompensation von Netzbauprojekten dient, zusätzlich aufgewertet.

Die Gestaltung des sicheren Lebensraums der Tiere und die Pflege und Gestaltung des Bewuchses ist in Abstimmung mit der Unteren Naturschutzbehörde des Landkreises Dachau ein Gemeinschaftsprojekt des Netzbetreibers mit der Bayerischen Kulturlandstiftung und dem LBV. Eine langfristige Kooperation bei verschiedenen Ökologieprojekten zwischen Bayernwerk und BKLS stellt auch in Karlsfeld sicher, dass 25 Jahre lang die Nachhaltigkeit und die arten- und naturschutzfachliche Begleitung gewährleistet ist. Der LBV und mit ihm Wechselkröten-Fachmann Christian Köbele steuern die spezielle Expertise für ein erfolgreiches Projekt bei. In Zukunft wird alle zwei bis drei Jahre das Wasser komplett abgelassen. Diese Austrocknungsmaßnahme garantiert, dass das Gewässer frei von Feinden, vor allem Fischen, bleibt. Das schafft sichere Lebensraumbedingungen, wodurch die Kröte immer wieder zu dem Laichgewässer zurückkehrt. Neben der weiteren Gestaltung der rund 15.000 Quadratmeter großen Fläche ist der Bau eines zweiten Wechselkröten-Tümpels geplant.

Hintergrund

Nach Informationen des Bayerischen Umweltministeriums und des Landesbunds für Vogelschutz in einem Projektflyer Anfang 2020 gehört die Wechselkröte zu den seltensten Tieren in unserer Heimat. Noch um 1970 beherbergte der Großraum München mit 5.000 Wechselkröten eines der größten Vorkommen Deutschlands. Obwohl sich der Bestand seitdem etwa auf ein Drittel reduziert hat, leben im Projektgebiet rund um München etwa drei Viertel aller bayerischen Tiere. So verwundert es nicht, dass die Wechselkröte bayernweit vom Aussterben bedroht ist.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH:

2021 ist Jubiläumsjahr: Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 300.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Christian Martens

Christian Martens

Pressekontakt Pressesprecher Bayernwerk Netz GmbH Netze Strom & Gas / Genehmigungsmanagement / Aktuelles Büro +49 921-285-2084 ---- Mobil +49 151-40 23 96 99