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Das neue Umspannwerk in Bogen geht in Betrieb: Ministerpräsident Markus Söder, Bayernwerk-Vorstand Egon Leo Westphal und Bürgermeisterin Andrea Probst gaben mit Gästen aus Politik und Wirtschaft den Startschuss.
Das neue Umspannwerk in Bogen geht in Betrieb: Ministerpräsident Markus Söder, Bayernwerk-Vorstand Egon Leo Westphal und Bürgermeisterin Andrea Probst gaben mit Gästen aus Politik und Wirtschaft den Startschuss.

Pressemitteilung -

Neue Herzkammer der Energiewende – Bayernwerk nimmt Umspannwerk in Niederbayern in Betrieb

Bogen/Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat am Montag, 22. Mai 2023, das neue Umspannwerk zwischen Bogen und Hunderdorf in Betrieb genommen. Der Bayerische Ministerpräsident Dr. Markus Söder, Bogens Bürgermeisterin Andrea Probst und Dr. Egon Leo Westphal, Vorstandsvorsitzender der Bayernwerk AG, gaben miteinander den Startschuss. Der erste Transformator in der neuen Anlage dient allein der Einspeisung erneuerbarer Energie, die in der Region erzeugt wird – vor allem in Photovoltaik-Anlagen. Das neue Umspannwerk wird das bestehende in Bogen ersetzen und die dreifache Kapazität bieten. Das Bayernwerk hat für das Energiewende-Projekt rund acht Millionen Euro aufgewendet.

Die Photovoltaik (PV) entwickelt sich in Bayern und im Netz des Bayernwerks weiterhin stark. Im vergangenen Jahr hat das Unternehmen mehr als 35.000 PV-Anlagen an sein Netz angeschlossen. „Wir gehen schnellen Schrittes auf die 400.000ste PV-Anlage in unserem Netzgebiet zu. Niederbayern bleibt dabei weiterhin Hotspot der Energiewende”, betont Dr. Egon Leo Westphal. Um die dafür notwendigen Netzkapazitäten bereitzustellen, baue das Bayernwerk mit jährlich wachsenden Rekordbudgets sein Netz aus. Neben neuen Leitungen ist laut Westphal der Bedarf an Umspannwerken groß. Umspannwerke sind das Bindeglied zwischen den Netzebenen und verteilen Strom in die regionalen Netze. Ein neues Umspannwerk und damit ein neuer Knotenpunkt für die Einspeisung und regionale Verteilung erneuerbarer Energie ist nun im niederbayerischen Bogen entstanden. Mit einer Leistung von 180 Megawatt, dreimal mehr Kapazität im Vergleich zum alten Umspannwerk, macht es den Weg frei für die Energiezukunft in der Region um Bogen.

Meilenstein für die Energiewende

Für die Energiewende in Niederbayern stellt das neue Umspannwerk einen Meilenstein dar. „Wir brauchen den Netzausbau, um unser Potenzial bei den Erneuerbaren voll zu nutzen. Bayern ist bundesweit Spitzenreiter beim Ausbau der Erneuerbaren Energien und auf Platz eins der installierten Leistung – und wir wollen noch mehr“, sagt Ministerpräsident Dr. Markus Söder. Damit diese ehrgeizigen Ausbauziele verwirklicht werden können, helfe die moderne, neue Anlage in Bogen sehr.

Knotenpunkt im Verteilnetz für die Versorgung von acht Kommunen

Westphal stellt die Bedeutung des neuen Umspannwerks in Bogen heraus: „Wir schaffen hier in Bogen eine neue Herzkammer für die Energiewende“. Der grüne Strom, den Photovoltaik-Anlagen in Bogen und den umliegenden Dörfern gewinnen, fließt hier zusammen und wird in die Region verteilt. „Das Umspannwerk ist ein zentraler Knotenpunkt im Verteilnetz, der die Energie sammelt und über die angeschlossenen Leitungen zu den Menschen bringt – genau wie das Herz beim Menschen“, erklärt Westphal. Vom Umspannwerk Bogen aus werden die Stadt Bogen, die Gemeinden Schwarzach, Mariaposching, Perasdorf, Hunderdorf, Neukirchen und Windberg sowie der Markt Mitterfels mit Strom versorgt. Allein der erste Transformator, der nun in Betrieb genommen wurde, kann den Strom aus rund 15 Photovoltaik-Freiflächenanlagen im Netz aufnehmen und verteilen. Das alte Umspannwerk an der Siemensstraße wird zurückgebaut, wenn die neue Anlage vollständig in Betrieb ist. Damit fallen auch die Stromleitungen weg, die zum bisherigen Standort führen

Photovoltaik-Boom braucht leistungsfähiges Netz

Der Photovoltaik-Boom im Landkreis Straubing-Bogen und in ganz Niederbayern nimmt immer weiter an Fahrt auf. Mehr als 9.500 Erzeugungsanlagen erneuerbarer Energien mit einer Leistung von rund 400 Megawatt sind im Landkreis an das Netz des Bayernwerks angeschlossen. Bereits heute fließt hier so viel Strom aus regenerativen Quellen in das Netz, wie ein mittelgroßes Gaskraftwerk erzeugt. Viele weitere Anlagen sind in den Startlöchern und wollen ans Netz gehen. Beim Bayernwerk liegen derzeit Anschluss-Anfragen für zahlreiche neue Photovoltaik-Anlagen im Landkreis Straubing-Bogen vor. In Summe haben sie eine Leistung von über 700 Megawatt – also etwa 175 Prozent der Leistung, die im Landkreis bereits heute am Netz ist. Für das Bayernwerk bedeutet dieser Anschluss-Boom, dass Leitungen und Umspannwerke massiv ausgebaut werden müssen, um den lokal erzeugten Strom im Netz aufnehmen und regional verteilen zu können.

Regionale Versorgung, regionale Wertschöpfung

Beim Netzausbau hat das Bayernwerk die regionale Wertschöpfung im Blick. Ein zukunftsfähiges Stromnetz sichert die Energieversorgung für Haushalte und Unternehmen in Niederbayern bei künftig stark steigendem Strombedarf, etwa für Elektromobilität, Wärmepumpen oder die Wasserstoff-Erzeugung in der Industrie. „Wir wenden in diesem Jahr knapp 800 Millionen Euro für die Entwicklung unserer Energienetze auf. Mit unserer Energieinfrastruktur möchten wir zum einen die Wirtschaftskraft im Land sichern und zum anderen gleichzeitig möglichst viel Wertschöpfung daheim in Bayern fördern, wenn wir in unser Netz investieren“, sagt Westphal. Das gelte bei den Gewerken auf den Baustellen genauso wie bei der Technik: Der Transformator, der nun seinen Betrieb in Bogen aufgenommen hat, hat die SGB-SMIT-Gruppe aus Regensburg hergestellt.

Transformation der Energiewelt

„Der Freistaat Bayern hat das Ziel formuliert, bis zum Jahr 2040 klimaneutral zu werden. Damit stehen wir als Bayernwerk vor der größten Transformation in der Geschichte der Energiewirtschaft“, sagt Westphal. Denn es müsse nicht nur grüner Strom erzeugt werden, er muss auch zu den Menschen gelangen. „Wir schaffen die Verbindung: Unser Netz bringt die erneuerbaren Energien und die Menschen zusammen. Der grüne Strom kann erst genutzt werden, wenn wir ihn auch verteilen können“, zeigt Westphal auf. Daher investiert das Bayernwerk massiv in den Ausbau und die Modernisierung der Netzinfrastruktur. Allein in das Mittel- und Niederspannungsnetz im Landkreis Straubing-Bogen wird das Unternehmen dieses und nächstes Jahr rund 20 Millionen Euro investieren. Bis April 2024 entsteht außerdem ein Zielnetz-Szenario für ein klimaneutrales Bayern, worin notwendige Netzbau-Maßnahmen im Hochspannungsnetz definiert sind.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Johanna Härtl

Johanna Härtl

Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38

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