Pressemitteilung -
Neubau des Hochspannungs-Erdkabels in Tann
Tann/ Regensburg. Erstmals mit dem Einsatz eines Kabelpflugs baut die Bayernwerk Netz (Bayernwerk) eine neue Hochspannungsleitung. Durch den Kabelneubau in den Gemeinden Tann und Reut im Landkreis Rottal-Inn kann künftig mehr lokal produzierter Strom aus erneuerbaren Energien in das regionale Stromnetz eingespeist werden. Das Bayernwerk investiert für den Neubau der Verbindung zwischen dem Umspannwerk Tann und einem Mast der bestehenden Freileitung zwischen Simbach und Pfarrkirchen etwa elf Millionen Euro.
Aktuell werden Leerrohre rund 1,70 Meter tief in der Erde verlegt. Dabei kommen unterschiedliche Verlege-Verfahren zum Einsatz. Größtenteils wurden die Rohre mit dem Pflugverfahren eingebracht. Die Technik ist beim Bayernwerk erstmals bei einer Hochspannungsleitung zum Einsatz gekommen. Dabei zieht eine Seilwinde einen Pflug über die Trasse, der mit seinem Pflugschwert die Rohre in die Erde einbringt. Ein Bündel aus drei Rohren wird mit einem Pflugvorgang verlegt. Ein weiterer Teil der Kabeltrasse entsteht in der offenen Bauweise, bei der die Leerrohre in einem offenen Kabelgraben gelegt werden, den die Bagger anschließend wieder mit Erdreich befüllen. Liegen die Rohre in der Erde, werden später die Stromkabel eingezogen.
„Die Bauarbeiten sind bisher in Abhängigkeit von der Witterung wie geplant verlaufen. Der Oberboden ist abgetragen und die Verlegung der Leerrohre hat begonnen“, erklärt Claus Pfaffenberger, der zuständige Bauprojektleiter. „Wir freuen uns, dass der Kabelpflug die Rohre eingebracht hat. Dieses Verfahren haben wir auf der Hochspannungs-Ebene zum ersten Mal angewendet. Unsere guten Erfahrungen bei der Verlegung von Kabelleitungen in der Mittel- oder Niederspannung und die erfahrenen Partnerfirmen haben uns bestärkt, die effiziente Technik auch beim Neubau des Hochspannungs-Kabels in Tann einzusetzen. Mit den Ergebnissen der Pflugverlegung sind wir bisher sehr zufrieden“, so Claus Pfaffenberger weiter.
Passendes Verfahren für den Boden
Wo welches Verlege-Verfahren zum Einsatz kommt, hängt von unterschiedlichen Kriterien ab. Dazu zählen zum Beispiel die Beschaffenheit des Bodens oder bereits in der Erde verlegte Leitungen, die die neue Kabeltrasse queren soll. Bestehende Erdleitungen und Straßen können vom Pflug nicht gekreuzt werden. Hier kommen Spülbohrungen oder die offene Bauweise zum Einsatz. Überwacht werden die Bauarbeiten von einer unabhängigen bodenkundlichen Baubegleitung. Die Experten stellen sicher, dass die Eingriffe in den Boden bei allen Bauverfahren möglichst schonend ausgeführt werden.
Die Leerrohre werden voraussichtlich bis Ende November auf der gesamten Leitungstrasse verlegt. Gleichzeitig soll Anfang des kommenden Monats der Einzug der Stromkabel in die Leerrohre von den Muffen aus beginnen. An diesen Verbindungsstellen werden die einzelnen Kabelteillängen dann miteinander verbunden, sodass eine durchgängige Kabelleitung entsteht. Voraussichtlich zwischen Mitte Dezember und Mitte Februar pausieren die Bauarbeiten witterungsbedingt. Nach Abschluss der Arbeiten werden die Flächen rekultiviert und können wieder landwirtschaftlich genutzt werden. Bis Sommer 2023 soll der Bau abgeschlossen sein und das Kabel in Betrieb gehen.
Zeitweise Einschränkungen
Seit Mitte Juli wird in den Gemeinden Tann und Reut an der neuen Erdkabelleitung gebaut. Nach den Vorbereitungen begannen im August die Tiefbauarbeiten. Auf der rund sechs Kilometer langen Trasse wurde zunächst die oberste Bodenschicht abgetragen. Die neue Leitung schließt am Umspannwerk Tann an und stellt eine Verbindung zur bestehenden Freileitung Simbach-Pfarrkirchen her. Die Leitung beginnt am bereits gebauten Kabelanschlussmast bei Edermanning und kreuzt zunächst die Staatsstraße. Danach verläuft sie nördlich von Willenbach Richtung Westen und kreuzt auf Höhe von Mundsberg die Verbindungsstraße zwischen Tann und Zimmern, bevor sie das Umspannwerk erreicht. Im Verlauf wird an verschiedenen Stellen des Trassenverlaufs gleichzeitig gearbeitet. Es kommt weiterhin zeitweise zu Beeinträchtigungen durch Baustellenverkehr oder Einschränkungen des Straßenverkehrs. Auf die zwischenzeitlich erforderlichen Änderungen wird nach Abstimmung mit der Verkehrsbehörde des Landratsamts Rottal-Inn sichtbar vor Ort hingewiesen.
Bayernwerk informiert
Mit den betroffenen Eigentümern und Bewirtschaftern der Flächen steht das Bayernwerk in Kontakt. Allgemeine Informationen zur Erdkabel-Baustelle des Bayernwerks und Kontaktdaten sind auf der Bayernwerk-Website zu finden: www.bayernwerk-netz.de/tann.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 350.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.