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Pressegespräch am Kundencenter Parsberg (v.l.): Markus Segerer, Fabian Hartmann, Peter Ketterl, Günther Mertel und Dr. André Zorger.

Pressemitteilung -

Netzausbau mit Weitblick und Tempo

Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt etwa 72 Mio. Euro für den Netzausbau in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Eichstätt, Kelheim, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburger Land und Schwandorf in die Hand ++ Vorstellung Bauprogramm

Parsberg/Regensburg. Das Kundencenter Parsberg der Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa 260.000 Menschen in 65 Gemeinden in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Eichstätt, Kelheim, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburger Land und Schwandorf mit Energie. Transportiert wird diese über ein 9.186 Kilometer langes Stromnetz (Nieder- und Mittelspannung), das über 28 Umspannwerke miteinander verbunden ist. „Mit Rekordbudgets setzen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus in der Region fort“, sagt Markus Segerer, Leiter des Kundencenters. Für die Energiezukunft in der Region nimmt der größte bayerische Verteilnetzbetreiber Rekordsummen in die Hand. Für 2025 liegt das Budget bei etwa 72 Mio. Euro allein für das Versorgungsgebiet des Kundencenters Parsberg, 2026 wird es um mehrere Millionen weiter aufgestockt. Bei einem Pressegespräch am 11. November informierten Markus Segerer und Fabian Hartmann, Leiter Planung, Bauausführung und Netzkundenbetreuung (Kundencenter Parsberg), gemeinsam mit Peter Ketterl, Leiter Technik Ostbayern, Günther Mertel, Leiter Technik Hochspannung, und Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, über aktuelle und geplante Projekte in der Region.

Alle brauchen Netze und deren Kapazitäten

Die Anschlussanfragen sind in den letzten Jahren nach oben geschnellt, besonders stark im sonnenreichen Ostbayern. Von beinahe 2.000 im Jahr 2021 auf 5.000 im Jahr 2024 allein im Versorgungsgebiet des Kundencenters Parsberg. Parallel steigen die angefragten Leistungen. „Allein bei der Erneuerbaren Erzeugung bewegen wir uns bei der angefragten Leistung immer häufiger im zweistelligen Megawatt-Bereich“, erklärt Markus Segerer. Bis 2030 rechnet der Verteilnetzbetreiber bayernweit mit einer Versechsfachung der PV-Freiflächenanlagen, bei den PV-Aufdachanlagen mit einem Faktor 1,6, bei Windanlagen mit einem Faktor 2,6. Alle brauchen die Netze und deren Kapazitäten.

Netzausbau mit Weitblick und Tempo

„Um eine sichere Stromversorgung zu gewährleisten, gehen wir unseren Weg des ambitionierten Netzausbaus konsequent weiter“, betont Markus Segerer. „Beim Netzausbau geht es neben Weitblick um Verlässlichkeit, Sicherheit und Gerechtigkeit“, ergänzt Peter Ketterl. Dr. André Zorger konkretisiert: „Netzanschlüsse müssen strategisch gesteuert werden. Das heißt, der Zubau von Einspeisern beziehungsweise Beziehern orientiert sich an den vorhandenen Netzkapazitäten und am geplanten Netzausbau.“ Darüber hinaus heißt es weiterhin Tempo, Tempo, Tempo beim Netzausbau. Gleichzeitig müssen, neben dem Bau zentraler Kraftwerke, dezentrale Potentiale gehoben werden. Schließlich braucht es einen verlässlichen Regulierungsrahmen und Innovationen.

Netzausbau in der Region – ein Ausschnitt

Auch 2026 nimmt die Bayernwerk Netz GmbH ein Rekordbudget für den Netzbau in den Landkreisen Amberg-Sulzbach, Eichstätt, Kelheim, Neumarkt in der Oberpfalz, Regensburger Land und Schwandorf in die Hand. Fabian Hartmann und Günther Mertel stellten bei dem Pressegespräch ausgewählte Maßnahmen im regionalen Nieder-, Mittel- und Hochspannungsnetz vor:

Netzausbau im Landkreis Amberg-Sulzbach

Die Anschlussbegehren im Landkreis Amberg-Sulzbach bewegen sich weiterhin auf einem hohen Niveau. Um noch mehr Erneuerbare Energie ins Netz aufnehmen zu können und gleichzeitig die Netzstabilität sicherzustellen, investiert die Bayernwerk Netz GmbH in umfangreiche Ausbaumaßnahmen rund um das Schalthaus Hausen. Das Schalthaus wurde bereits 2024 komplett erneuert. Die Bayernwerk Netz GmbH verstärkt nun im zweiten Schritt das Netz vom Schalthaus Hausen ins Umspannwerk Amberg mit einer Verkürzung der bestehenden Freileitung um 14 km. Ersatz für die Maschenleitung ist ein leistungsstärkeres 20-kV-Kabel (5 km) vom Schalthaus zur Station Kemnatheröd. Im Zuge dieser Maßnahme wird auch der zweite Freileitungsanteil verkabelt. Hier werden etwa 4,5 km Kabel vom Schalthaus Hausen über Zant nach Stockau verlegt, wodurch etwa 3,2 km Freileitung rückgebaut werden können. Darüber hinaus werden drei Trafostationen durch neue digitale Ortsnetzstationen ersetzt. Start der Baumaßnahme ist voraussichtlich im Frühjahr 2026. Das Kostenvolumen liegt bei etwa 1,8 Mio. Euro.

Netzausbau im Landkreis Kelheim

Die Bayernwerk Netz GmbH verstärkt ihr Netz auch in Bad Abbach im Landkreis Kelheim. Mit zwei Großprojekten wird auch hier die Netzstabilität weiter verbessert. Die Verbindungsleitung vom Schalthaus Bad Abbach zum Kraftwerk Bad Abbach wird durch ein leistungsstärkeres Erdkabel ersetzt. Von Peising bis Lengfeld werden etwa 3,1 km 20-kV-Erdkabel verlegt und im Gegenzug etwa 2,5 km Freileitung abgebaut. Im zweiten Schritt wird eine neue 20-kV-Verbindung vom Schalthaus Bad Abbach nach Gschwendhof geschaffen (etwa 4,5 km). Das Maßnahmenpaket ist mit etwa 1,2 Mio. Euro budgetiert.

Netzausbau im Landkreis Neumarkt

Beinahe 1,6 Mio. Euro nimmt die Bayernwerk Netz GmbH für die Einbindung des neuen Schalthauses in Dürn im Landkreis Neumarkt in die Hand. Mittels des neuen Netzknotenpunkts werden Stromflüsse beobachtbarer und steuerbarer. Die Anbindung soll 2026 in mehreren Teilprojekten erfolgen. Hervorzuheben ist hierbei ein neues 20-kV-Kabel von 1,6 km Länge von Dürn nach Wimpasing als Ersatz für die bestehende Freileitung. Ebenfalls in Wimpasing wird die alte Maststation durch eine digitale Ortsnetzstation ersetzt. In einem weiteren Stepp wird ein 20-kV-Erdkabel in Dürn über eine Länge von 1,8 km Richtung Breitenbrunn verlegt, wo die bestehende 20-kV-Freileitung, die über das Dorf verläuft, abgebaut wird.

Umspannwerk Dietfurt

Das Umspannwerk Dietfurt wird mit etwa 3,8 Mio. Euro umfassend modernisiert. Ziel ist eine Verbesserung der lokalen Stromverteilung und die Stärkung der Versorgungssicherheit in der Region. Konkret wird die Mittelspannungsanlage vollständig erneuert. Zudem werden die beiden bestehenden E-Spulen – spezielle Komponenten zur schnellen Fehlerkompensation im Stromnetz – verstärkt und um eine dritte Spule ergänzt. Diese Erweiterung ermöglicht eine noch effizientere Stabilisierung des Netzes bei Störungen. Auch die Hochspannungsanlage soll in einem nächsten Schritt modernisiert werden. Projektstart war bereits Anfang 2024, die Fertigstellung ist für Ende 2025 geplant.

Umspannwerk Bachhausen

Am Umspannwerk Bachhausen investiert die Bayernwerk Netz GmbH etwa 1,2 Mio. Euro in die Ertüchtigung der Anlage. Im Zuge der Maßnahmen werden die beiden E-Spulen verstärkt, wodurch die Stabilität der Stromversorgung erhöht wird. Darüber hinaus erfolgt eine Erweiterung der Mittelspannungsanlage sowie eine umfassende Erneuerung der Steuerungstechnik. Projektstart war Anfang 2025, die Fertigstellung ist für Anfang 2027 geplant.

Leitung Pentling – Lilienthalstraße

Zur Vorbereitung auf künftige Anforderungen und die Integration von Großverbrauchern wie der lokalen Industrie erfolgt eine Modernisierung der 110-kV-Leitung zwischen Pentling und der Lilienthalstraße. Um den erforderlichen 80°-Betrieb zu ermöglichen, der momentan durch einen Minderabstand eingeschränkt ist, wird ein Mast ersatzneugebaut und erhöht. Die geplante Maßnahme, die etwa 1,2 Mio. Euro kostet, befindet sich in der Technischen Planung. Der Baubeginn ist für Anfang September 2026 geplant, die Fertigstellung für Ende November 2026. Bis 2030 ist außerdem ein 110-kV-Feldzubau am Umspannwerk Pentling eingeplant.

Smartes Netz für Ostbayern

Im Versorgungsgebiet des Kundencenters Parsberg werden pro Jahr mehr als 80 Ortsnetzstationen digitalisiert, in den meisten Fällen in Verbindung mit einer Trafoverstärkung. Die mit digitaler Technologie ausgestatteten Stationen ermöglichen die Fernüberwachung des Netzes und damit die noch bessere Steuerung der Stromflüsse. So können Stromengpässe vermieden, Lasten besser verteilt und erneuerbare Energien optimal genutzt werden. Digitale Ortsnetzstationen sind eine Schlüsseltechnologie hin zu einem intelligenten Stromnetz.

Netzinnovationen in Ostbayern

Die Bayernwerk Netz GmbH gestaltet aktiv die Transformation des Energiesystems. „Mit Pioniergeist, neuen Ideen und intelligenten Lösungen“, erklärt Dr. André Zorger. Drei Beispiele für innovative Bausteine für das Energiesystem von morgen: die Einspeisesteckdose (1), der netzdienliche Speicher (2), die Überbauung (3).

(1) Bei der Einspeisesteckdose handelt es sich um einen Netzverknüpfungspunkt, der ausschließlich dazu dient, in der Region erzeugten, grünen Strom im Netz aufzunehmen. Spatenstich war am 19. März 2025 im Landkreis Dingolfing-Landau (Gemeinde Niederviehbach).

(2) Als erster Verteilnetzbetreiber in Deutschland wird die Bayernwerk Netz GmbH einen netzdienlichen Speicher mit einer Leistung von 5 MW in ihr Netz integrieren. Standort ist die Gemeinde Wald im Landkreis Cham.

(3) Beim Thema Überbauung geht es um die Optimierung von Netzanschlusspunkten für dezentrale Erzeugungsanlagen wie Photovoltaik und Windkraft, die sich künftig einen Netzanschluss teilen können. Mittels einer Online-Plattform können sich Interessierte unkompliziert und unverbindlich über potenzielle Einspeisepunkte im Bayernwerk-Netz informieren. Kick-off der Plattform SNAP Pro war Mitte August dieses Jahres.

    Bayernwerk Netz GmbH – zuverlässiger Partner der Regionen

    Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt etwa sieben Millionen Menschen in Bayern mit Energie. Ansprechpartner der Menschen vor Ort sind die Kolleginnen und Kollegen der bayernweit 19 Bayernwerk Netz-Kundencenter, sieben davon in Ostbayern. Ein Standort ist Parsberg (Lupburger Straße 19, 92331 Parsberg). Sie erreichen die Kolleginnen und Kollegen per Mail: Parsberg@bayernwerk.de oder telefonisch unter 09492-9500.

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    Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

    Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. Bilanziell verteilt das Unternehmen in den Energienetzen zu 96 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 1 Million dezentrale Erzeugungsanlagen, die auf das Netz des Bayernwerks wirken und Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

    Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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    • Pressegespräch am Kundencenter Parsberg (v.l.): Markus Segerer, Fabian Hartmann, Peter Ketterl, Günther Mertel und Dr. André Zorger.
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