Pressemitteilung -
Marktgemeinde Dießen startet Kommunale Wärmeplanung
Dießen am Ammersee. Ob Biomasseheizung für Grund- und Mittelschule oder die Nutzung von Seethermie: Die Marktgemeinde Dießen am Ammersee beschäftigt sich intensiv mit der Nutzung regenerativer Quellen für die Wärmeversorgung. Genauere Untersuchungen wird es nun im Zuge der Kommunalen Wärmeplanung geben. Damit hat die Marktgemeinde die Bayernwerk Netz GmbH (Regensburg) und das Institut für nachhaltige Energieversorgung (Rosenheim) beauftragt.
Bei der Auftaktveranstaltung zur Kommunalen Wärmeplanung (KWP) im Rathaus machte Bürgermeisterin Sandra Perzul das Ziel des Projekts deutlich. Die Wärmeplanung für Dießen solle Aufschluss darüber geben, wie der Wärmebedarf in der Gemeinde in Zukunft durch erneuerbare Energien gedeckt werden kann, um eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen.
Welche Wärmequelle macht wo Sinn?
Das Projekt liefert einen Fahrplan für konkrete Maßnahmen und setzt Prioritäten für die Zukunft: Welche Wärmequelle macht in welchem Teil des Gemeindegebiets Sinn? „Was davon tatsächlich in die Tat umgesetzt wird, wird in einem nächsten Schritt entscheiden“, so der Projektleiter Steffen Mayer von der Bayernwerk Netz GmbH. Das bedeute auch: „Niemand muss jetzt zu Hause seine Heizung herausreißen!“
Die Kommunale Wärmeplanung nach den gesetzlichen Vorgaben hat dabei keine Detailplanung zur technischen Umsetzung und zur wirtschaftlichen Machbarkeit zum Ziel. „Das wäre nach Abschluss der KWP dann im Rahmen einer Machbarkeitsstudie die nächste Aufgabe“, so Mayer.
Für die Ermittlung der für die KWP nötigen Daten arbeitet die Verwaltung mit dem Institut für nachhaltige Energieversorgung (INEV) zusammen. Aufgabe des Instituts (INEV) ist es laut Projektmanager Béla van Rinsum, für die KWP profunde Daten etwa zu Gebäudetypen, Baualtersklassen, Verbrauchern, Erzeugern und Energiequellen zu erheben und auszuwerten.
Bürgerbeteiligung geplant
Laut der gesetzlichen Vorgaben ist es für Dießen verpflichtend, bis spätestens 30. Juni 2028 eine Kommunale Wärmeplanung (KWP) vorzulegen. Unabhängig von der KWP gilt seit der Novelle des Gebäudeenergiegesetzes (GEG) für Gemeinden in der Größenordnung von Dießen, dass neue Gas- oder Ölheizungen für den Gebäudebestand ab dem 1. Juli 2028 nur zulässig sind, wenn sie zu 65 Prozent mit Erneuerbaren Energien betrieben werden. Bei Neubauten gilt die 65-Prozent-Regel sofort. „Auch diese Regelung ist für unsere weiteren Planungen relevant. Im Rahmen einer Bürgerbeteiligung werden wir hierzu noch gesondert informieren“, kündigte Bürgermeisterin Sandra Perzul an.
Sie freut sich, mit diesem wichtigen Projekt den Grundstein für eine zukunftsweisende und klimafreundliche Wärmeplanung legen zu können. „Unsere Wärmeversorgung vor Ort soll CO₂-Emissionen reduzieren, sie soll dementsprechend effizient und nachhaltig gestaltet werden. Damit kommen wir einen wichtigen Schritt weiter, um den Herausforderungen des Klimawandels und der Energiewende begegnen zu können.“
Als ersten Schritt wird die Marktgemeinde zusammen mit Bayernwerk Netz die Eignungsprüfung und Bestandsanalyse als ersten Baustein der Kommunalen Wärmeplanung angehen.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 550.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.