Pressemitteilung -
Hochmoderne Turbine im Wasserkraftwerk Baierbrunn eingehoben
Millimetergenau am Haken eines Autokrans ist mit der neuen Turbine am heutigen Freitag das Herzstück des neuen Wasserkraftwerks in Baierbrunn südlich von München eingehoben worden. Die Bayernwerk Natur GmbH wird die 23 Tonnen schwere Turbine nach der Inbetriebnahme ab dem kommenden Jahr einsetzen, um die natürliche Energie der Isar als Strom umweltfreundlich und regional nutzbar zu machen. Die spektakuläre Platzierung und Befestigung der 23 Tonnen schweren Turbine war im Beisein des Amtschefs des Bayerischen Umweltministeriums, Christian Barth, nach rund 30 Minuten erfolgreich abgeschlossen. Nach den technischen Prüfungen soll Anfang Februar 2017 erstmals Wasser durch die Turbine fließen und regenerativen Strom erzeugen.
Die hochmoderne Turbine trägt die Bezeichnung VLH. Das steht für Very-Low-Head. „Dieser Turbinentypus kann die vergleichsweise niedrige Fallhöhe an der Stelle energetisch optimal ausnutzen und ist besonders fischverträglich, da sich die Schaufelräder vergleichsweise langsam drehen und ihr Abstand zueinander relativ groß ist“, erklärte Dr. Alexander Fenzl, Geschäftsführer der Bayernwerk Natur. Außerdem kann die gesamte Turbine im Bedarfsfall nach oben aus dem Wasser geschwenkt werden, um etwa den naturähnlichen Weitertransport von Kies zu ermöglichen.
Die Turbine wird jährlich rund 1,8 Millionen Kilowattstunden Strom ohne Emissionen nur aus der Kraft der Isar erzeugen. Diese Strommenge ist rechnerisch ausreichend, um den Strombedarf von etwa 700 Haushalten zu decken. Umgesetzt wird das Vorzeigeprojekt durch die Bayernwerk Natur GmbH, einem Tochterunternehmen der Bayerwerk AG. Bayernwerk Natur ist Spezialist im Errichten und Betreiben von Anlagen zur dezentralen Stromerzeugung und bietet Kommunen und Unternehmen maßgeschneiderte Lösungen zur effizienten und wirtschaftlichen Energieversorgung an.
Teile des insgesamt 5,5-Millionen-Euro-Projekt werden über die neu gegründete Wasserkraft Baierbrunn GmbH finanziert, bei der sich Bayernwerk Natur und die Bayerische Landeskraftwerke GmbH als Partner eingebracht haben. Auch der Freistaat ist über die Bayerische Landeskraftwerke als Gesellschafter in der eigens gegründeten Wasserkraft Baierbrunn GmbH in das Projekt involviert. Es ist angedacht, dass sichnach der Fertigstellung auch Kommunen und Bürger an dem Kleinwasserkraftwerk beteiligen können.
Regenerative Erzeugung und Durchgängigkeit in beide Richtungen
Die Gesamtprojektleitung und später den Betrieb der Anlage hat die Uniper Kraftwerke GmbH inne, die schon heute das Wehr Baierbrunn und die Kraftwerke an der oberen Isar betreibt und parallel zum Einbau der Turbine auch die weiteren Projektteile für die Durchgängigkeit der Isar für Wasserlebewesen in beide Richtungen realisiert. Künftig werden zwei unterschiedliche Bauwerke das bestehende Wehr ergänzen: Eine sogenannte Raue Rampe und ein Raugerinne-Beckenpass. Dazu erklärt Dr. Klaus Engels, Leiter der Uniper-Wasserkraft: „Es gehört zu unseren gemeinsamen Projektzielen, die Isar an dieser Stelle wieder für Wasserlebewesen passierbar zu machen und damit deutlich zu unterstreichen, dass Wasserkraft-Nutzung und Ökologie nicht im Widerspruch zueinander stehen.“ Das Projekt wird mit einem umfangreichen Fischmonitoring vom Landesamt für Umwelt und der Technischen Universität München begleitet.
Die Baustelle in Zahlen
Aushub | 10.000 m³ |
Beton | 1.850 m³ |
Spundwände | 4.350 m² |
Wasserbausteine | 6.600 to |
Oberbodenabtrag | 2.475 m² |
Betonstahl | 200 to |
Kies/Substrat | 9.000 m³ |
Matten/Vlies | 6.000 m² |
Themen
Kategorien
Regionen
Über Bayernwerk Natur GmbH:
Die Bayernwerk Natur GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayernwerk AG und auf das Errichten und Betreiben von Anlagen zur dezentralen Energieerzeugung spezialisiert. Sie betreibt über 120 dezentrale energieeffiziente und regenerative Kraftwerksanlagen wie Fernwärmeversorgungen, Biomasseheizwerke, Biogas- und Bio-Erdgasanlagen, Blockheizkraftwerke, Wärmepumpenanlagen, Geothermieanlagen sowie Pelletheizungen bis hin zu Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerke. Das Unternehmen bietet maßgeschneiderte Lösungen und spezialisiert sich künftig auch auf Wind- und Kleinwasserkraftanlagen.