Pressemitteilung -
Green Deal Regensburg – Energieversorger starten neue Machbarkeitsstudie
CO2-neutrale Wärmeversorgung für Energiepark Regensburg-Süd-Ost im Fokus – Rewag und Bayernwerk wollen dieses Jahr erste Ergebnisse vorstellen
Regensburg. Nachhaltige Wärme aus Fluss- und Abwasser: Die Energieversorger Rewag und die Bayernwerk Natur GmbH (Bayernwerk) wollen in einer neuen Machbarkeitsstudie untersuchen, ob der Regensburger Energiepark Süd-Ost zukünftig auch mit regenerativer Fernwärme versorgt werden kann. Im Rahmen der Studie sollen dazu verschiedene erneuerbare Energiequellen untersucht werden. insbesondere die möglichen Energiemengen aus der Abwärme eines Klärwerks sowie aus dem Flusswasser der Donau stehen dabei im Fokus.
„Die Machbarkeitsstudie ist ein wichtiger Schritt in Richtung nachhaltiger Energiegewinnung und leistet einen Beitrag zur Energiewende in Regensburg“, sagt Dr. Nick Seeger, Geschäftsführer der Bayernwerk Natur GmbH, über das neue Vorhaben. „Durch die Nutzung der Wärme aus der Donau sowie aus der Abwärme von Klärwasser können nicht nur CO2-Emissionen reduziert, sondern auch Ressourcen effizient genutzt werden.“ Rewag-Vorstandsvorsitzender Dr. Robert Greb ergänzt: „Mit Blick auf das geplante Ende der Versorgung mit Erdgas im Jahr 2045 sind wir besonders motiviert, dauerhaft zukunftsfähige Lösungen für die Energie- und Wärmeversorgung für Regensburg und die Region zu erarbeiten. Wenn wir dabei unsere Kräfte bündeln, so ist das ein Vorteil für alle.“ Im April letzten Jahres hatte die Forschungsstelle für Energiewirtschaft (FfE) in einer Studie das enorme Potential für Wärmepumpen an Fließgewässern verdeutlicht. Die neue Machbarkeitsstudie von Rewag und Bayernwerk soll nun das Leistungsvermögen für den Energiepark Süd-Ost ausloten. Erste Ergebnisse werden noch im ersten Halbjahr dieses Jahres vorliegen und anschließend ausgewertet.
Nachhaltige Wärme aus Fluss- und Abwasser
In der Machbarkeitsstudie soll untersucht werden, ob die im Energiepark Süd-Ost ansässigen Unternehmen sowie weitere mögliche Abnehmer mit CO2-neutraler Fernwärme aus naheliegenden Energiequellen versorgt werden können. Der Fokus richtet sich dabei auf die Abwärme aus dem Klärwerk am Kreuzhof einerseits sowie auf die Wärme aus dem Flusswasser der Donau andererseits. Während das Abwasser aus Regensburg im Schnitt mit einer Vorlauftemperatur zwischen 10 und 20 Grad Celsius im Klärwerk gereinigt wird, erreicht die Donau je nach Jahreszeit eine Temperatur zwischen 2 und 20 Grad, an heißen Sommertagen gar 23 Grad Celsius. Beide Gewässer liefern somit ausreichend Energie, die vor Ort genutzt werden könnte. Mittels Großwärmepumpe und Wärmetauscher könnte so die Energie in einem zweiten Wasserkreislauf als Fernwärme bereitgestellt werden.
Vorreiterprojekt für nachhaltige Wärme in Ostbayern
Deutschlandweit wird bereits Wärmeenergie aus Flusswasser genutzt oder sind neue Flusswärmepumpen geplant. Unter anderem betreibt die BTB, eine E.ON-Tochtergesellschaft sowie Schwestergesellschaft des Bayernwerk, seit einem Jahr zwei Wärmepumpen an der Spree in Berlin mit insgesamt acht Megawatt Wärmeleistung. Für die Regensburger Perspektive prüft das Projektteam aus Rewag und Bayernwerk zwei mögliche Varianten: Einerseits die Umsetzung in einem klassischen Fernwärmenetz und zum anderen die Nutzung eines Niedertemperaturnetzes. Dazu werden die Bedarfe im Energiepark Süd-Ost sowie für mögliche weitere Gebiete ermittelt, darunter die Gewerbegebiete Siemensstraße, Sulzfeldstraße und Burgweinting Ost sowie die Gemeinden Neutraubling, Barbing und Harting. Die Machbarkeitsstudie wird durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz unterstützt.
Green Deal der Stadt Regensburg
Im Rahmen des Green Deal Regensburg prüfen die Rewag und das Bayernwerk neben dem Energiepark Süd-Ost auch eine nachhaltige Wärmeversorgung für den Regensburger Westen. Dabei sollen unterschiedliche innovative Technologien, unter anderem auch moderne Wärmepumpen, eingesetzt werden. Unter dem Projekt „Green Deal Regensburg“ werden sämtliche Aktivitäten im Bereich Energiewende und Klimaschutz seitens der Stadt Regensburg koordiniert. Die Projektsteuerung wird durch die Energieagentur Regensburg durchgeführt. In enger Zusammenarbeit mit Wirtschaft, Wissenschaft und Politik arbeitet die Energieagentur an der Umsetzung der Klimaziele der Stadt Regensburg. Diese sehen unter anderem vor, die Treibhausgasemissionen in der Stadt um 65 Prozent gegenüber dem Jahr 1990 bis zum Jahr 2030 zu reduzieren. Die Projekte im Regensburger Westen sowie am Energiepark Süd-Ost könnten hierzu maßgeblich beisteuern.
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Kurzprofil Bayernwerk Natur GmbH
Die Bayernwerk Natur GmbH betreibt über 380 energieeffiziente und regenerative Kraftwerksanlagen für Kunden aus Industrie, Gewerbe und Kommunen. Gemeinsam mit den Kunden plant, errichtet und betreibt das Unternehmen zugeschnittene Lösungen zur Energie- und Wärmeversorgung – für Einzelobjekte bis zu sektorgekoppelten Quartieren und Wärmenetzen. Bei allen Projekten wird auf neueste Technologie mit dem Fokus auf nachhaltige, umweltfreundliche Energieerzeugung und der Nutzung natürlicher Ressourcen vor Ort gesetzt. Die Energielösungen beinhalten u.a. regenerative Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen, Biomasseheizkraftwerke, Batteriespeicher, sowie Photovoltaik- und Fernwärmeanlagen.
Sitz der Bayernwerk Natur GmbH ist Unterschleißheim. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.
Kurzprofil REWAG
Die REWAG Regensburger Energie- und Wasserversorgung AG & Co KG ist ein regionaler Energie- und Trinkwasserversorger, der Strom, Erdgas, Wärme und Trinkwasser an mehr als 200.000 Privathaushalte und Geschäftskunden liefert. Gegründet wurde die REWAG 1976 und sorgt mit aktuell rund 500 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern für eine komfortable und zuverlässige Energie- und Trinkwasserversorgung in der Region. Auch Gewerbe- und Geschäftskunden bietet sie maßgeschneiderte Energiekonzepte. Vom reinen Energielieferanten hat sich die REWAG zum dezentralen Energieproduzenten entwickelt. Sie setzt auf umweltschonende Energieprojekte wie den Bau von effizienten Energieerzeugungs- und Wärmeanlagen, besonders mit der effektiven Kraft-Wärme-Kopplung (KWK). Darüber hinaus betreibt sie Photovoltaik- und Biogasanlagen und mehrere Windkraftanlagen. Als regionales Unternehmen übernimmt die REWAG Verantwortung in Regensburg und der Region. Deshalb unterstützt sie Vereine, Projekte, Veranstaltungen und Aktionen im kulturellen, sportlichen und sozialen Bereich.