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Bereits bei einer Info-Veranstaltung am 24. November zum Geothermie-Projekt in Poing war Prof. Inga Moeck vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover als Expertin vor Ort.
Bereits bei einer Info-Veranstaltung am 24. November zum Geothermie-Projekt in Poing war Prof. Inga Moeck vom Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover als Expertin vor Ort.

Pressemitteilung -

Erforschung der Erdbeben in Pliening-Poing: Probemessungen in Pliening

Poing/Pliening. Nach den seismischen Ereignissen im Raum Poing-Pliening im oberbayerischen Landkreis Ebersberg haben die Bayernwerk Natur GmbH und das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik in Hannover (LIAG) gemeinsam mit Behörden und Fachinstitutionen mehrere Maßnahmen angestoßen, um verstärkt Transparenz zur Seismik in der Region zu gewährleisten und neue Erkenntnisse zu gewinnen. Nachdem die Bayernwerk Natur mittlerweile fünf Messeinrichtungen installiert hat und die Geothermieanlage in Poing nun eine der am intensivsten überwachten Geothermieanlagen ist, soll nun der Untergrund selbst besser erforscht werden.

In Zusammenarbeit mit den Gemeinden Poing und Pliening sowie der Bayernwerk Natur GmbH will das Leibniz-Institut für Angewandte Geophysik (LIAG), Hannover, den Untergrund in der Region im Rahmen eines Forschungsprojekts untersuchen. Die Untersuchungen sollen mit Hilfe der sogenannten Scherwellenseismik grundlegende Kenntnisse liefern, ob tiefreichende tektonische Strukturen dort auch oberflächennah bis in etwa 100 m Tiefe mit seismischen Methoden abgebildet werden können. Um die Voraussetzungen hierfür auszuloten, finden vorab von 20. März bis 22. März 2018 seismische Probemessungen in Pliening statt. Sollten diese erfolgreich verlaufen, soll diese Methode innerhalb eines Forschungsprojektes zur Untersuchung der aktuellen Erdbeben beantragt werden. Die Messungen finden in Pliening statt, da sich dort die Hauptstörungszone, der sogenannten Markt-Schwabener-Verwurf, befindet, wo das Thermalwasser abgekühlt eingeleitet wird.

Seismische Messungen gehören zu den zerstörungsfreien Methoden, um den geologischen Untergrund zu untersuchen. Der Messwagen des LIAG wurde bereits oft in Forschungsprojekten eingesetzt, jedoch noch nicht im Zusammenhang mit schwachen, aber deutlich spürbaren Erdbeben.

Entlang einer ausgewählten Profiltrasse wird eine etwa 120 Meter lange, orangefarbige Messkette ausgelegt, mit der über Sensoren kleinste, für den Menschen nicht oder kaum spürbare Schwingungen im Boden gemessen werden. Von Zeit zu Zeit wird diese Messkette von einem Kleinbus langsam weitergezogen. In dieser Messkette befinden sich empfindliche Schwingungsempfänger im Abstand von einem Meter, um die Bewegungssignale aus dem Untergrund in schwache elektrische Impulse zu wandeln, die dann zum Messfahrzeug übertragen werden. Die Anregungen des seismischen Schwingungssignals erfolgen durch ein schubkarrenähnliches Spezialgerät, das die schwachen kaum spürbaren Vibrationen in den Untergrund aussendet. Dieses Anregungsgerät, das auch als Wellenanreger bezeichnet werden kann, wurde am LIAG entwickelt. In unmittelbarer Nähe des Wellenanregers kann ein leichtes Brummen wahrgenommen werden. Die Schwingungen verursachen aufgrund des gewählten Frequenzbereichs und der geringen wirkenden Kräfte weder im Untergrund, noch im Gelände oder an Gebäuden Schäden. Auch gehen von ihnen keine Belästigungen durch Erschütterungen oder Lärm aus.

Nach einer intensiven Datenbearbeitung der aufgezeichneten Signale ergeben sich für die Geowissenschaftler umfangreiche Erkenntnisse über den Aufbau des Untergrunds.

Die Messstrecke befindet sich westlich von Pliening. Bei schnellem Messfortschritt wird möglicherweise auch südlich von Pliening gemessen. Die Messungen sind für den Menschen und die Natur ungefährlich. Interessierte Bürgerinnen und Bürger können die Messstrecke besuchen, um sich von dem Messvorgang einen eigenen Eindruck zu verschaffen. Dabei sollten die hochempfindlichen Messgeräte nicht berührt werden. Schon bei kleinsten falschen Berührungen könnten die Messgeräte beschädigt werden. Ein Passieren der Straße ist trotz Messvorgang möglich und sollte in Schrittgeschwindigkeit erfolgen.

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Über Bayernwerk Natur GmbH:

Die Bayernwerk Natur GmbH entwickelt dezentrale, maßgeschneiderte Energielösungen und betreibt rund 180 energieeffiziente und regenerative Kraftwerksanlagen wie Biomasseheizwerke, Biogas- und Bio-Erdgasanlagen, Blockheizkraftwerke, Wärmepumpenanlagen, Geothermieanlagen, Pelletheizungen, Gas- und Dampfturbinenheizkraftwerke sowie Wind- und Kleinwasserkraftanlagen. Auch in der Wärmeversorgung bietet die Bayernwerk Natur kundenorientierte Lösungen an. 

Sitz des Unternehmens ist Unterschleißheim. Die Bayernwerk Natur GmbH ist eine 100-prozentige Tochtergesellschaft der Bayernwerk AG.

Kontakt

Maximilian Zängl

Maximilian Zängl

Pressekontakt Leiter Kommunikation Pressesprecher Bayernwerk AG Büro +49 941-201-7820 ---- Mobil +49 179-1 38 98 27