Pressemitteilung -
Energiewende in Regensburg: Neuer 60-Tonnen-Trafo zieht ins Umspannwerk ein
Regensburg. Am Donnerstag, 29. Februar, ist ein 60 Tonnen schwerer Transformator (Trafo) für das Umspannwerk in der Regensburger Lilienthalstraße geliefert worden. Über ein Schienensystem wurde der Koloss vom zwölfachsigen Lastwagen zentimetergenau auf das vorbereitete Fundament gezogen. Das Schwergewicht ergänzt künftig das Umspannwerk im Regensburger Westen, das seit den 50er Jahren Strom in die Stadt verteilt. Mit dem Trafo erweitert die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) die Kapazitäten des Umspannwerks. Die Kosten dafür liegen insgesamt bei rund 1,7 Millionen Euro. Davon entfällt ungefähr eine Million auf den neuen Trafo.
In den frühen Morgenstunden kam der Trafo per Schwertransport am Umspannwerk an. Mitarbeiter einer Spezialfirma haben ihn vormittags in Präzisionsarbeit auf Schienen vom 29 Meter langen LKW-Anhänger auf das Fundament gezogen. Er bringt mit 60 Tonnen ungefähr so viel auf die Waage wie zehn Elefantenbullen und ist rund vier Meter hoch, drei Meter breit und sieben Meter lang. Die Spezialisten platzierten den Riesen zentimetergenau auf dem Fundament. „Beim Rangieren eines solchen Kolosses sind Fingerspitzengefühl und Konzentration im ganzen Team gefordert. Der Trafo ist das neue Herzstück unseres Umspannwerks, daher ist es wichtig, dass wir das Bauteil exakt nach Plan positionieren“, erklärt Wolfgang Schreyer, der beim Bayernwerk zuständige Projektleiter.
Energiewende in Regensburg
Mit dem Ausbau des Umspannwerks wird es um ein Drittel leistungsfähiger als bisher und kann mehr in der Region erzeugte erneuerbare Energien im Netz verteilen. Der neue Trafo hat eine Leistung von 40 Megavolt-Ampere. Für die Menschen und die im Regensburger Westen ansässigen Unternehmen verbessert sich so nicht nur die Versorgungssicherheit, die Gegend ist damit auch besser für den steigenden Strombedarf gewappnet. „Nicht nur, weil immer mehr Häuser mit Wärmepumpen heizen und die Zahl der Elektroautos auf den Straßen zunimmt, braucht der Regensburger Westen mehr Strom. Auch Unternehmen möchten in Zukunft weniger fossile Brennstoffe nutzen und brauchen stattdessen mehr elektrische Energie“, berichtet Wolfgang Schreyer. Lokaler Stromnetzbetreiber ist die Regensburg Netz GmbH, eine 100%ige Tochter der REWAG. Sie hat den erhöhten Strombedarf im Regensburger Westen an das Bayernwerk gemeldet. Als zuständiger Betreiber des vorgelagerten Hochspannungsnetzes erweitert das Bayernwerk das Umspannwerk in der Lilienthalstraße um den neuen Trafo, sodass es den Anforderungen der Energiewende gerecht wird. Zusätzliche Flächen werden dafür nicht benötigt. Das Bayernwerk und die Regensburg Netz GmbH erweitern die Anlage innerhalb des bestehenden Geländes.
Trafos: Die Scharniere im Stromnetz
Ein Trafo ist ein zentraler Bestandteil eines Umspannwerks. Er dient im Verteilnetz dazu, Strom von der Hochspannung auf die Mittelspannung umzuwandeln und wirkt so als Scharnier im Stromnetz. „In welcher Spannungsebene Strom fließt, ist zum Beispiel abhängig von der Leistung und der Entfernung, die überbrückt werden muss“, erläutert Wolfgang Schreyer. Die Hochspannungsleitungen sind die Verknüpfungen im regionalen Stromnetz zwischen Städten und Gemeinden. Leitungen der Mittelspannungsebene verteilen den Strom in der Stadt und in die umliegenden Dörfer. Damit lokale Erzeugungsanlagen, zum Beispiel Photovoltaikanalgen auf Hausdächern, in das Stromnetz einspeisen können, braucht es leistungsfähige Trafos in den Umspannwerken. Sie bündeln den dezentral erzeugten Strom und sorgen dafür, dass er weiter verteilt werden kann. Damit die Energiewende gelingt, erweitert das Bayernwerk in seinem ganzen Netzgebiet zahlreiche Umspannwerke mit zusätzlichen Trafos.
Inbetriebnahme Ende 2024 geplant
Das Platzieren des neuen Trafos im Umspannwerk in der Lilienthalstraße markiert einen wichtigen Meilenstein der Bauarbeiten. Bis er seine Arbeit aufnehmen kann, ist in den kommenden Monaten für das Team von Wolfgang Schreyer und die Kollegen der Regensburg Netz GmbH, die auf der Baustelle eng zusammenarbeiten, aber noch viel zu tun. Bis Juli wird die Hochspannungsanlage eingebaut – die technischen Geräte, die es braucht, um den Trafo in das Stromnetz einzubinden. Im Herbst folgt dann noch das Verlegen von neuen Mittelspannungsleitungen im Umspannwerk. Vor der Inbetriebnahme, die für Ende 2024 geplant ist, werden die neuen Anlagen technischen Prüfungen und Tests unterzogen.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen über 425.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.