Pressemitteilung -
EEG-Netzausbau: 110-kV-Kabelleitung bindet Umspannwerk Hörbering an Netzinfrastruktur an
Neumarkt-Sankt Veit/Niedertaufkirchen. Das Bayernwerk hat mit dem Ausbau des Stromnetzes in der Region Neumarkt-Sankt Veit und Niedertaufkirchen (Niederbayern) begonnen. Ein 110-kV-Erdkabel wird das Umspannwerk Hörbering künftig in das überregionale Hochspannungsnetz der Bayernwerk AG einbinden. Die Kosten für die Baumaßnahme liegen bei rund acht Millionen Euro. Der Abschluss der Arbeiten ist Ende des Jahres geplant.
Das rund neun Kilometer lange Erdkabel wird die bestehende Freileitung bei Noppenberg in der Gemeinde Neumarkt Sankt Veit und das neue Umspannwerk bei Hörbering verbinden. Zum ersten Mal wird in Bayern nach den Regelungen des Energie-Wirtschafts-Gesetzes ein Erdkabel für ein Neubauprojekt verlegt. Danach kann der Netzbetreiber die notwendigen Genehmigungen der Behörden und der Träger öffentlicher Belange auch mittels Einzelgenehmigungen einholen und den Verlauf der Kabeltrasse direkt mit den Grundstückseigentümern abstimmen. Für Kabelprojekte in der Hochspannungsebene ist somit nicht mehr zwingend ein langwieriges Planfeststellungsverfahren notwendig. „Diese Vorgehensweise ist ein Novum in Bayern. Vor allem der direkte Austausch, die Gespräche und die Übereinkunft zwischen dem Bayernwerk und den Flurstückeigentümern sind maßgeblich für ein erfolgreiches Projekt“, erklärte Bayernwerk-Projektleiter Markus Schmitt. Nachdem die Vorbereitungen und Genehmigungen für den 110-kV-Anschluss des Umspannwerks Hörbering abgeschlossen sind, haben nun die Arbeiten zum Ausbau des regionalen Hochspannungsnetzes begonnen. Die Maßnahme soll Ende dieses Jahres abgeschlossen sein.
Die Bauarbeiten für den Kabelgraben beginnen beim neuen Umspannwerk bei Hörbering und werden sich abschnittsweise als Wanderbaustelle zum Kabelübergangsmast bei Noppenberg bewegen. Seit Anfang August sind bereits Archäologen auf ausgewählten Trassenabschnitten tätig, um mögliche Bodendenkmäler zu identifizieren und zu sichern. Baustellenleitung und verantwortliche Mitarbeiter der vor Ort tätigen Firmen stehen den Anwohnern während der rund viermonatigen Bauzeit als Ansprechpartner zur Verfügung.
Hintergrund für die Hochspannungsanbindung und das neue Umspannwerk Hörbering ist die steigende Einspeiseleistung aus Erneuerbaren Energien in das örtliche Stromnetz. Bei der Integration regenerativ erzeugter Energie stößt das bestehende Netz in der Region um Neumarkt-Sankt Veit an seine Kapazitätsgrenzen. In den vergangenen zehn Jahren hat sich die Anzahl der Erneuerbare-Energie-Anlagen, die in das regionale Stromnetz einspeisen, verfünffacht. Die neue Kabelverbindung zwischen Noppenberg und Hörbering ist ein wichtiger Baustein, um das regionale Netz zukunftssicher zu machen und mehr Strom vor allem aus Photovoltaikanlagen in das Netz einspeisen und verteilen zu können.
Das Erdkabel hat einen Durchmesser von knapp zehn Zentimeter und besitzt eine Übertragungsfähigkeit von bis zu 105 Megawatt. Im Vergleich entspricht dies der Netzanschlusskapazität einer Stadt mit rund 70.000 Einwohnern.
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Über Bayernwerk AG:
Die Bayernwerk AG bietet rund fünf Millionen Menschen in Bayern eine sichere Energieversorgung. Der Verteilnetzbetreiber forscht, entwickelt und arbeitet an Energielösungen von morgen. Für die Gestaltung der Energiezukunft in Bayern zeichnet sich das Energieunternehmen vielfach verantwortlich. Dazu zählt die Integration regenerativer Erzeugungsanlagen in das Verteilnetz, die Entwicklung intelligenter Netzkomponenten, die Energiepartnerschaft zu Bayerns Kommunen mit vielfältigen Energiedienstleistungen sowie kundenbezogene moderne Energiekonzepte des Tochterunternehmens Bayernwerk Natur. Mit einem Stromnetz von rund 153.000 Kilometern Länge und einem etwa 5.700 Kilometer langen Erdgasnetz ist das Unternehmen der größte regionale Netzbetreiber in Bayern. Zudem betreibt das Bayernwerk ein Straßenbeleuchtungsnetz mit einer Länge von 34.500 Kilometern. Das Netzgebiet erstreckt sich über Unter- und Oberfranken, die Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern. In sein Netz hat das Bayernwerk rund 260.000 regenerative Erzeugungsanlagen angeschlossen und verteilt so zu mehr als 60 Prozent ausschließlich regenerative Energie. Sitz des Unternehmens ist Regensburg. Das Bayernwerk ist eine 100-prozentige E.ON-Tochter.