Pressemitteilung -
Bürgerenergiepreis in Oberfranken verliehen
Bayernwerk Netz und Regierung von Oberfranken verleihen Preis für außergewöhnliches Engagement – insgesamt 10.000 Euro Preisgeld
Bayreuth. Würdigung für großes Engagement: Am Donnerstag (10. Oktober) 2024 hat die Bayernwerk Netz GmbH in Kooperation mit der Regierung von Oberfranken den Bürgerenergiepreis verliehen. Die feierliche Preisverleihung fand in den Räumlichkeiten der Regierung von Oberfranken in Bayreuth statt. Drei der vier Auszeichnungen gingen an Initiativen aus Oberfranken: den Wassersportverein WSV Neptun in Bamberg, Michael Plaum aus Schwarzenbach an der Saale (Landkreis Hof) und die Grundschule in Thurnau (Landkreis Kulmbach). Auch ein Preisträger aus Mittelfranken wurde ausgezeichnet: die Mittelschule Baiersdorf (Landkreis Erlangen-Höchstadt). Markus Leczycki, Leiter des Kommunalmanagements der Bayernwerk Netz GmbH, und Regierungspräsident Florian Luderschmid verliehen den Preis gemeinsam. „Erst jetzt, mit dem Fortschreiten der Energiewende, wird vielen Menschen klar, wie umfassend diese Transformation ist. Unsere Aufgabe ist es, mit dem Bürgerenergiepreis das Bewusstsein dafür zu schärfen“, betonte Markus Leczycki. Florian Luderschmid ergänzte: „Die ausgezeichneten Projekte zeigen, dass wir alle einen entscheidenden Beitrag zum Klima- und Umweltschutz leisten können: in der Schule, im Verein oder im privaten Bereich. Die Preisträgerinnen und Preisträger haben dabei ein vorbildliches Engagement bewiesen.“ Für den Bürgerenergiepreis wurde insgesamt ein Preisgeld von 10.000 Euro vergeben.
Vorbild bei der energetischen Gebäudesanierung
Der Wassersportverein WSV Neptun aus Bamberg hat seine Liegenschaften umfassend energetisch saniert. Die Mitglieder tauschten eine alte Gasheizung gegen eine vollständig CO2-freie Alternative und entwickelten eigenständig ein Simulationsmodell, um die Technik zu optimieren und gleichzeitig Kosten zu minimieren. Das Projekt, das durch eine hohe Förderung des Bundesumweltministeriums unterstützt wurde, ermöglichte auch den Bau neuer Einrichtungen wie behindertengerechte Sanitäranlagen und eine kleine Sporthalle. Die neuen Anlagen verfügen über Erdwärme- und Luftwärmepumpen, eine Photovoltaikanlage mit Batteriespeicher, einen Pufferspeicher sowie Fußboden- und Wandheizungen. Diese Kombination ermöglicht besonders effiziente Betriebszustände. Zudem haben die Vereinsmitglieder in Eigenleistung mehrere Kilometer Erdarbeiten für Strom-, Wasser- und Telekommunikationsleitungen sowie die Außenanlagen durchgeführt. Der Verein erhält ein Preisgeld von 2.000 Euro.
Ein 355 Jahre altes Haus auf dem technisch neuesten Stand
Im Jahr 2021 hat Michael Plaum aus Schwarzenbach das denkmalgeschützte und ortsbildprägende Anwesen „Anton-Richter-Haus“ erworben. Heute, drei Jahre später, ist das Haus umfassend saniert und auf dem neuesten technischen Stand. Dieser Prozess erfolgte weitgehend in Eigenleistung durch Familie Plaum und in enger Abstimmung mit der Denkmalschutzbehörde. Eine alte Gasheizung wurde durch eine Luft-Wasser-Wärmepumpe und einen wasserführenden Pelletofen ersetzt. Zudem installierte man neue Flächenheizungen: eine Fußbodenheizung im Erdgeschoss und Wandheizungen in den oberen Etagen. Für ein optimales Wohnklima sorgen eine Lehm-Innenwanddämmung sowie moderne Holzfenster. Weitere Sanierungsmaßnahmen umfassten die Erneuerung der Wasserleitungen, den Austausch der Elektroleitungen sowie den Einbau neuer Bäder und Küchen. Für dieses vorbildliche Engagement erhält die Familie 2.000 Euro Preisgeld.
Viel Bewegung, die richtige Mülltrennung und Energiesparmaßnahmen
Die Schülerinnen und Schüler der Grundschule Thurnau sind mobil und am besten zu Fuß unterwegs. Dieses Engagement fördert das Schulprojekt „Mobil – am besten geht’s zu Fuß“, das darauf abzielt, die Bewegung an der frischen Luft zu steigern, den Stress der Kinder zu reduzieren und ihre Konzentration beim Lernen zu verbessern. Darüber hinaus werden die Kinder durch regelmäßige Fußwege schon früh zu routinierten Verkehrsteilnehmern. Die Schüler lernen aber auch, wie man Müll richtig trennt, und vermeiden den Einsatz von Plastik, insbesondere bei Schulmaterialien. Bei Schulveranstaltungen wird darauf geachtet, dass möglichst wenig Abfall entsteht. Zudem übernehmen die Schülerinnen und Schüler Verantwortung als „Lichtbeauftragte“, indem sie unnötige Lichtquellen und Stromfresser identifizieren und ausschalten. Im Schulgarten bauen die Kinder Gemüse und Beeren an und erfahren so mehr über die Bedeutung von Klima und Natur. 3.000 Euro werden an die Grundschule Thurnau als Preisgeld gezahlt.
Praktisches Verständnis für nachhaltige Lebensweisen
Die Mittelschule Baiersdorf aus Mittelfranken engagiert sich umfassend im Bereich Bildung für nachhaltige Entwicklung. Ihre „Aktionswoche Klima“ integrierte verschiedene Fächer, um die Klimakrise aus unterschiedlichen Perspektiven zu beleuchten und dadurch verständlicher zu machen. Ein neu angelegter Schulgarten bietet den Schülerinnen und Schülern praktische Erfahrungen in der ökologischen Landwirtschaft. Der Garten umfasst Klassenbeete, Kompostplätze und weitere Bereiche, in denen die Kinder lernen, wie viel Arbeit und Geduld erforderlich sind, um gesunde Pflanzen zu ziehen. Ein weiteres Projekt sensibilisiert die Schüler für die Umweltauswirkungen von Plastikmüll und fördert Recycling und Wiederverwertung. Das Projekt „Klimagerechte Ernährung“ lehrt die Schüler, wie bewusste Kaufentscheidungen ihren CO2-Fußabdruck reduzieren können. Die Schule setzt auf Nachhaltigkeit mit einer Photovoltaikanlage, einem Trinkwasserautomaten zur Müllvermeidung und einem effizienten Mülltrennungssystem. Diese Maßnahmen tragen nicht nur zur Umweltbildung bei, sondern fördern auch das praktische Verständnis der Schüler für nachhaltige Lebensweisen. Ebenfalls 3.000 Euro gehen an die Mittelschule für das erfolgreiche Projekt.
Schon jetzt für die nächste Runde bewerben
Der Bürgerenergiepreis wird in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz verliehen. In diesen Regierungsbezirken werden jährlich Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet. Die Bewerbungen für den Bürgerenergiepreis können das ganze Jahr über eingereicht werden. Den Bewerbungsbogen gibt es im Internet unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis. Teilnehmen können dabei Vereine, Kindergärten, Schulen, aber auch Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Firmen und Gewerbebetrieben, die deren eigentlichen Geschäftszweck unterstützen. Videos der bisherigen Preisträger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.