Pressemitteilung -
Bürgerenergiepreis für oberpfälzische Energiewendeprojekte
Bayernwerk und Regierung der Oberpfalz verleihen Bürgerenergiepreis – rund 10.000 Euro Preisgeld – nachträgliche Ehrung der Gewinner von 2020
Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) hat am Donnerstag (5. Oktober) in Kooperation mit der Regierung der Oberpfalz den diesjährigen Bürgerenergiepreis verliehen. Die Veranstaltung fand in den Räumlichkeiten der oberpfälzischen Regierung statt. Die Preisträger sind das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium Burglengenfeld (Landkreis Schwandorf), Alois Nachreiner aus Gleißenberg (Landkreis Cham) und Benjamin Ramsauer aus Freystadt (Landkreis Neumarkt). Im Rahmen der Preisverleihung wurden auch die Preisträger aus dem Jahr 2020 geehrt, da für sie aufgrund der Covid-Pandemie keine Preisverleihung in Präsenz stattfinden konnte. Geehrt wurden die Grundschule Schönthal (Landkreis Cham), Rudolf Gröschl aus Sarching (Landkreis Regensburg) und der Freibadförderverein aus Windischeschenbach (Landkreis Neustadt a. d. Waldnaab).
Die Auszeichnung haben Markus Leczycki, Leiter Kommunalmanagement der Bayernwerk Netz GmbH, und Thomas Unger als Vertreter des Regierungspräsidenten vorgenommen. „Wir freuen uns, mit dem Bürgerenergiepreis denjenigen eine Bühne zu geben, die sich mit viel Engagement um unser Klima und die Umwelt kümmern und zum Gelingen der Energiewende beitragen. Es ist uns wichtig, auch die Preisträger von 2020 persönlich zu ehren, da die großartigen Projekte besondere Anerkennung verdienen“, sagte Markus Leczycki. „Unter den Preisträgern sind so viele Altersgruppen vertreten. Es ist schön, dass wir bei der Gestaltung der Energiezukunft Vorbilder über verschiedene Generationen hinweg haben“, fügte Thomas Unger an.
Schülerprojekte des Johann-Michael-Fischer Gymnasiums Burglengenfeld
Die Sensibilisierung für Umwelt, Klima und Nachhaltigkeit spielt am Johann-Fischer-Gymnasium in Burglengenfeld eine zentrale Rolle. Die Mitglieder der Arbeitsgruppe „Energie und Umwelt“ führen jahrgangsstufenübergreifend verschiedene Projekte durch. So suchten Schülerinnen und Schüler 2021 nach Möglichkeiten, das Schulgebäude energieeffizienter zu gestalten. Beispielsweise untersuchten sie, welche Bodenbeläge am schnellsten Wärme aufnehmen, sodass Heizkosten reduziert werden können.
Ihre Ideen wurden stetig weiterentwickelt, 2023 ging es in die Umsetzung. Alle zwei Jahre gibt es an der Schule die Wissenschaftsmesse, in diesem Jahr stand sie unter dem Motto „Energie und Umwelt“. Dafür suchten sich die Schüler Themen aus diesem Bereich aus und formulierten dazu wissenschaftliche Fragen, die sie bearbeiteten. Die besten Projekte wurden von einer Jury ausgezeichnet. Im Rahmen der Messe stellten die Schüler ihre Projekte einem Publikum aus Lehrern, Schülern, Familien der Schüler und Vertretern aus regionaler Politik und Wirtschaft vor. Die Projektergebnisse wurden in einer Broschüre festgehalten, die an die Besucher der Messe verteilt wurde. Das Johann-Michael-Fischer-Gymnasium erhält ein Preisgeld in Höhe von 3.333 Euro.
Umweltbewusster Umbau
Alois Nachreiner hat mit seiner Familie sein Elternhaus energetisch saniert und dadurch den jährlichen Stromverbrauch um 1200 Kilowattstunden reduziert. Zunächst wurde auf energieeffiziente Geräte und LED-Leuchten umgestellt. Zudem haben die Familienmitglieder ihre Photovoltaikanlage auf „Eigenverbrauch“ umgestellt. Stromintensive Geräte wie die Waschmaschine nutzen die Hausbewohner in erster Linie während der Sonnenstunden. Die Warmwasserbereitung in den Sommermonaten wird durch die installierte Solarthermieanlage ermöglicht. Die Holzheizung des Hauses wurde durch neue Brenner und elektronische Umwälzpumpen auf den neuesten Stand gebracht. Das hierfür benötigte Holz kommt aus dem eigenen Wald vor dem Haus. Den Garten wässert Familie Nachreiner mit gesammeltem Regenwasser. Dort wächst Obst und Gemüse für den Eigenverbrauch. Die Familie erhält 3.333 Euro Preisgeld.
Optimierung des eigenen Verbrauchs
Benjamin Ramsauer aus Freystadt hat eine „smarte“ Software entwickelt, um den aus seiner Photovoltaikanlage auf dem Dach produzierten Strom so effizient wie möglich für den Eigenverbrauch zu nutzen. Er kann jederzeit einsehen, wie viel Energie gerade zur Verfügung steht. Sie wertet die Daten der Photovoltaik-Anlage ebenso wie den Stromverbrauch des Hauses aus. Die Software ist mit der Wärmepumpenheizung verbunden und entscheidet selbst, ob der Stromertrag zum Heizen reicht. Zudem kann die Software prognostizieren, wann genügend Strom aus der Photovoltaikanlage zur Verfügung steht, um das Haus aufzuheizen. Alternativ kann Benjamin Ramsauer zu bestimmten Uhrzeiten besonders günstigen Strom vom Energieanbieter beziehen. Das Gebäude ist so isoliert, dass es Wärme gut halten und gewisse Zeiten ohne Wärmezufuhr überbrücken kann. Benjamin Ramsauer erhält für dieses Projekt ein Preisgeld von 3.333 Euro.
Mobiles Blockheizkraftwerk für Freibad und Rathaus
Der Freibadförderverein aus Windischeschenbach hat auf einem Pkw-Anhänger zwei mobile Blockheizkraftwerk-Aggregate montiert. Diese versorgen das Freibad mit Strom und reduzieren so dessen Energiekosten, die zuvor den größten Anteil an Kosten ausgemacht haben. Dadurch wird der Erhalt des Freibades gesichert. Da dieses nur im Sommer mit Energie versorgt werden muss, versorgen die beiden Aggregate während des restlichen Jahres das Rathaus mit Strom und Wärme. Für seine kreative Idee der Energieversorgung erhielt der Freibadförderverein aus Windischeschenbach ein Preisgeld von 3.500 Euro.
Energetische Sanierung eines Zweifamilienhauses
Rudolf Gröschl aus Sarching hat ein Zweifamilienhaus aus dem Jahr 1965 zu einem energetisch autonomen und fast emissionsfreien Gebäude umgebaut. Dafür hat er das Dach mit einem Naturdämmstoff isoliert und mit einer Photovoltaik-Anlage ausgestattet. Alle Fenster und die Außentür wurden erneuert, die Außenfassade und die Rollokästen wärmegedämmt. Statt der Ölheizung gibt es jetzt eine Wärmepumpe und einen Holzscheitofen. Zudem hat Rudolf Gröschl alle Elektrogeräte sowie Leuchtmittel durch stromsparende Varianten und LEDs ausgetauscht. Außerdem hat er sich ein E-Auto und einen E-Roller angeschafft, die mit dem Strom betrieben werden, den er selbst generiert. Die energieeffizienten Maßnahmen wurden mit einem Preisgeld von 3.000 Euro belohnt.
Grundschulprojekt „Klima und Energie“
Die Grundschule Schönthal hat eine Projektwoche unter dem Motto „Klima und Energie“ durchgeführt. In diesem Rahmen haben nicht nur die Lehrkräfte, sondern auch Experten, Referenten und einige Eltern diese Themen mit den Kindern behandelt. Im Rahmen eines Projekts haben sie gemeinsam Müll gesammelt. Um zu erfahren, was mit Abfall passiert, der in der Natur liegt, haben sie im Eingangsbereich der Schule Müll platziert und dessen Veränderung nach einer bestimmten Zeit dokumentiert. Zudem lernten sie, wie sie Verpackungsmüll vermeiden können oder was man aus Essensresten noch Leckeres zubereiten kann. Auch fossile und erneuerbare Energien, das Sparen von Energie sowie deren Verbrauch waren Themen der Projektwoche. Dabei wurden gezielt Möglichkeiten erarbeitet, um Energie im eigenen Schulgebäude einzusparen. Für dieses Projekt hat die Grundschule Schönthal ein Preisgeld von 3.500 Euro erhalten.
Schon jetzt für die nächste Runde bewerben
Der Bürgerenergiepreis wird in den Regierungsbezirken Oberbayern, Niederbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz verliehen. In diesen Regierungsbezirken werden jährlich Preisträgerinnen und Preisträger ausgezeichnet. Die Bewerbungen für den Bürgerenergiepreis können das ganze Jahr über eingereicht werden. Den Bewerbungsbogen gibt es im Internet unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis. Teilnehmen können dabei Vereine, Kindergärten, Schulen, aber auch Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Videos der bisherigen Sieger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen rund 400.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.