Pressemitteilung -
Biomethan für die Fernwärmeversorgung in Schwandorf
Schwandorf. „Wir leisten gerne unseren Beitrag für eine sichere Fernwärmeversorgung in Schwandorf“, sagt Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern bei der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk). Das Unternehmen hat in den vergangenen Tagen an der Steinberger Straße eine neue Weiterverteilanlage (WVT) errichtet. Diese neue Anlage ist Voraussetzung für eine Versorgung mit Biomethan aus dem sogenannten Naabtaler Grüngasring und für eine Absicherung der Fernwärmeversorgung. Die Investitionssumme liegt bei rund 70.000 Euro.
Der Zweckverband Müllverwertung Schwandorf (ZMS) erneuert derzeit die Ofenlinien seines Müllkraftwerks, das bekanntlich das Schwandorfer Fernwärmenetz seit 1996 mit Energie versorgt. Grundsätzlich reicht nach Angaben des ZMS auch während der Sanierungsarbeiten die Verbrennungskapazität im Müllkraftwerk, um die Versorgung der Großen Kreisstadt mit Fernwärme sicherzustellen.
Die Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung Schwandorf (SWFS) plant jedoch vorausschauend und sichert sich für besondere, nicht planbare Ereignisse ab. Dies könnte zum Beispiel in den Wintermonaten ein sehr hoher Energiebedarf bei niedrigen Außentemperaturen an mehreren Tagen infolge sein. Oder auch ein unerwarteter technischer Defekt an einer der Ofenlinien im Müllkraftwerk.
Werkleiter Walter Zurek sorgt daher für den Fall der Fälle vor: Auf dem Gelände der Versorgungszentrale Süd in der Birkenlohstraße werden zwei sogenannte Heizersatzanlagen (HEA) mit einer Gesamtleistung von rund 6.000 Kilowatt installiert. Betrieben werden sollen sie nach Zureks Vorstellungen mit „überwiegend gasförmigen Brennstoffen mit hohem regionalen und biogenen Anteil“.
Anbindung an den Naabtaler Grüngasring
Und hier kommt die Bayernwerk Netz GmbH ins Spiel, die den Naabtaler Grüngasring betreibt. In dem Ring wird Biomethan aus Anlagen in Eich bei Kallmünz, Schwandorf und Schwarzenfeld in das Gasnetz eingespeist. Das Bayernwerk erweitert den Naabtaler Grüngasring derzeit, nach Abschluss der Bauarbeiten werden im Landkreis Schwandorf rund 14.400 Verbraucher zwischen Burglengenfeld und Schmidgaden an den Ring angeschlossen und mit Biomethan statt mit fossilem Erdgas versorgt.
„Im Sommer kommen die Städte und Gemeinden im Bereich des Naabtaler Grüngasrings schon jetzt komplett ohne Erdgas-Importe aus“, sagt Daniel Liegl, Leiter des Bayernwerk-Kundencenters Schwandorf. Der Verbund der drei an den Naabtaler Grüngasring angeschlossenen Biogasanlagen stellt eine stündliche Einspeiseleistung von bis zu 35.000 Kilowatt zur Verfügung – „das reicht auch für die Versorgung der Heizersatzanlagen der Fernwärmeversorgung mit grünem Gas“.
Weiterverteilanlage zieht von Schwarzenfeld nach Schwandorf um
Technische Voraussetzung dafür ist u.a. die Weiterverteilanlage, die das Bayernwerk in den vergangenen Tagen an der Steinberger Straße errichtet hat. Projektleiter Jürgen Schönmüller erläutert: „Es handelt sich um die Schnittstelle zwischen Netzen unterschiedlicher Druckstufen, die wir brauchen, um mittels Druckregelanlage den Druck zu reduzieren und das Gas zu den Heizkesseln der Ersatzanlagen weiter zu transportieren.“ Die stündliche Ausspeiseleistung beträgt rund 6.500 Kilowattstunden.
Jürgen Schönmüller betont: „Wir achten auf einen nachhaltigen Umgang mit Ressourcen.“ Die Weiterverteilanlage war bis zum vergangenen Jahr in Schwarzenfeld im Einsatz: „Wir haben sie dort abgebaut, auf den neuesten technischen Stand gebracht und verwenden sie jetzt in Schwandorf.“ Das reduziere auch die Kosten für die Städtische Wasser- und Fernwärmeversorgung Schwandorf als Auftraggeber.
Dr. André Zorger, Leiter Kommunalmanagement Ostbayern, sagte, das Bayernwerk treibe nicht nur mit dem Ausbau seiner Stromnetze die Energiewende voran. „Das Projekt hier in Schwandorf mit dem Einsatz von grünem Gas ist ein überzeugender Beleg dafür.“
Oberbürgermeister Andreas Feller betonte: „Zur Absicherung unserer Fernwärmeversorgung ist der Anschluss der Heizersatzanlagen an den Naabtaler Grüngasring eine optimale Ergänzung unserer nachhaltigen und regionalen Energieversorgung. Mein Dank gilt der Bayernwerk Netz GmbH, die dies möglich macht.“
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen rund 460.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.