Bayernwerk übernimmt Solarpark und Großspeicher in Leutershausen

Bayernwerk Natur GmbH schließt Vertrag mit ABO Wind – Rund 9 Megawatt Solarleistung inklusive Stromspeicher

Leutershausen. Die Bayernwerk Natur GmbH (Bayernwerk) hat zum 1. September einen rund 9 Hektar großen Solarpark nördlich der Gemeinde Leutershausen (Landkreis Rhön-Grabfeld) übernommen. Die Photovoltaikanlage mit einer Leistung von 8,7 MWp sowie der Großspeicher mit rund 9 Megawattstunden wurden von der ABO Wind AG gekauft und werden zukünftig für ein sektorübergreifendes Zukunftsmodell genutzt.

Mittagsstrom für die Abendstunden

Neben einer guten Partnerschaft mit dem weltweit agierenden Projektentwickler ABO Wind AG freut sich Geschäftsführer Franco Gola von der Bayernwerk Natur GmbH auch über die erste Anlage aus der sogenannten Innovationsausschreibung: „Großbatteriespeicher gewinnen stark an Bedeutung bei großen PV-Freiflächenanlagen. Dadurch werden die Leistungsspitzen bei der Stromerzeugung von den Mittags- in die Abendstunden verschoben und ein Abregeln der Anlage verhindert. Es freut mich, dass wir mit dem Projekt unsere Speicherkapazitäten vergrößern und unsere Energielösungen weiter ausbauen“.

Möglich wurde die Anlagenübernahme in den letzten Monaten durch die gute Partnerschaft zwischen dem Bayernwerk und der ABO Wind AG. „ABO Wind gehört bei Hybridprojekten, die verschiedene Technologien am selben Standort kombinieren, zu den Vorreitern. Wir freuen uns, dass wir in Leutershausen unser erstes bayerisches Innovationsprojekt ans Netz gebracht haben“, sagt Dr. Thomas Treiling, Bereichsleiter Projektentwicklung Deutschland bei ABO Wind.

Zukunftsmodell Sektorenkopplung

Neben der Einspeiseverschiebung soll der Speicher vor allem genutzt werden, das Solarprofil in das wärmegeführte Stromverbrauchsprofil zu verschieben. Das bedeutet, dass die vor Ort erzeugte Energie bilanziell für die stromgeführte Wärmeerzeugung an anderen Orten genutzt werden kann. So können mit der Erzeugungsleistung im PV-Park unter anderem unternehmenseigene Anlagen wie Geothermie, Wärmepumpen und dergleichen versorgt werden. Sektorenkopplung heißt dieses Prinzip, was das Bayernwerk als eines der ersten Energieunternehmen in Deutschland schon erfolgreich getestet hat. So soll zukünftig eine neue Großwärmepumpe in einem Wohngebiet im oberbayerischen Poing mit der Energie aus diesem Solarpark versorgt werden.

Schweizer Taschenmesser der Energiewende

Weiterhin werden die hier erzeugten Energiemengen für die bewährten Anwendungsfelder wie Intraday- sowie Day-Ahead-Optimierung genutzt, um eine optimierte Wirtschaftlichkeit der Anlage sicherzustellen. „Zukünftig wird der Fokus bei großen Solarparks noch stärker auf die Kombination von Photovoltaik und Speicher hinauslaufen“ ist sich Hannes Kromer sicher, der das Erzeugungsportfolio für Erneuerbare bei der Bayernwerk Natur GmbH verantwortet. Denn gerade die Kombination aus Erzeugung und Speicherung macht solche Energieparks zum „Schweizer Taschenmesse der Energiewende“ – zur Verschiebung von Erzeugungsspitzen, zur Netzstabilisierung, für die Sektorenkopplung und vieles mehr. „Gerade bei neuen Anlagen prüfen wir immer die Kombination aus Photovoltaik und Speicher sowie deren Einsatzmöglichkeiten“, sagt Hannes Kromer.