Pressemitteilung -
Bayernwerk Netz startet Kartierungen für Leitungsbau in der Oberpfalz
Schwandorf/Regensburg. Die Bayernwerk Netz GmbH startet ab Februar Kartierungen für die geplante Modernisierung und Verstärkung von zwei Stromleitungen zwischen Schwandorf und Regensburg. Als Grundlage für das anstehende Genehmigungsverfahren untersucht der Netzbetreiber die Tier- und Pflanzenwelt entlang der geplanten Trasse und erhebt wichtige Umweltdaten. Ziel des Projektes ist es, das regionale Verteilnetz durch die Bündelung verschiedener Stromleitungen zu optimieren und zu stärken.
Ab Februar werden Biologinnen und Biologen der beauftragten Fachfirma Baader Konzept GmbH die Gebiete entlang der bestehenden Stromleitungen begutachten. Ziel der Untersuchungen ist es, geschützte Tier- und Pflanzenarten zu dokumentieren. Die Informationen fließen in ein Umweltgutachten ein, das die Grundlage für Schutzmaßnahmen während des Baus bildet. Die Biologen beobachten für die Kartierungen verschiedene Tierarten. Vereinzelt bringen sie Nistverstecke an, um Arten zu dokumentieren, die schwer zu beobachten sind. Nach Abschluss der Kartierungen entfernen sie sämtliche Hilfsmittel, wie etwa ausgelegte Verstecke oder Folien. Die Untersuchungen finden während des gesamten Jahres zu unterschiedlichen Zeitpunkten statt, um die biologische Vielfalt vollständig zu erfassen.
Optimierung durch Leitungsbündelung
Aktuell verlaufen zwischen Schwandorf und Regenstauf eine Hochspannungsleitung der Bayernwerk Netz (O9) und eine Gemeinschaftsleitung mit TenneT zwischen Regensburg und Schwandorf (B122). Von Regenstauf bis Regensburg sind die Stromkreise der Hoch- und Höchstspannung auf der Leitung B122 gebündelt. Nun sollen die Leiterseile der einhundert Jahre alten Leitung O9 zwischen Schwandorf und Regenstauf erneuert und dabei auch auf der bestehenden Gemeinschaftsleitung B122 zusammengeführt werden. Dafür wird eine weitere Traverse mit leistungsstarken Leiterseilen angebracht. Im Anschluss werden die 72 Masten der alten Hochspannungsleitung O9 der Bayernwerk Netz ersatzlos zurückgebaut.
„Mit der Leitungsbündelung möchten wir die Region entlasten und gleichzeitig unser Netz an die Anforderungen der Energiewende anpassen“, erklärt Filip Fortmann-Gutkowski, Genehmigungsmanager bei Bayernwerk Netz. Eine neue Anbindung des Umspannwerks Ponholz sowie die Sanierung des Anschlusses zum Umspannwerk Wutzlhofen stärken die Stromversorgung der Region nachhaltig. Die Gesamtkosten der Modernisierung und Optimierung belaufen sich auf knapp 45 Millionen Euro.
Zeitplan und Ausblick
Für die Umsetzung des Leitungsprojekts ist eine Genehmigung erforderlich. Aktuell erstellt die Bayernwerk Netz die nötigen Unterlagen, die ab 2027 bei der Regierung der Oberpfalz als Antrag auf Planfeststellung eingereicht werden sollen. Nach Erhalt der Genehmigung sollen die Baumaßnahmen im Jahr 2028 starten und im Jahr 2030 abgeschlossen werden. Der Rückbau der alten Leitung beginnt nach Abschluss der Arbeiten zwischen Schwandorf und Regensburg und dem Neubau der Leitung nach Ponholz voraussichtlich ab dem Jahr 2030.
Enge Abstimmung mit TenneT
TenneT muss nach eigener Information die Transportkapazität der betreffenden Gemeinschaftsleitung zwischen den Umspannwerken Regensburg und Schwandorf auf der Höchstspannungsebene erhöhen, um bei steigendem Energiebedarf die Versorgung der Region rund um Regensburg auch zukünftig sicherstellen zu können. Dafür wird ein zusätzlicher 220-Kilovolt-Stromkreis zwischen Regensburg und Schwandorf auf der bestehenden Verbindung ergänzt und der bestehende 220-Kilovolt-Stromkreis modernisiert. Bayernwerk Netz und TenneT sind bei der Genehmigung und dem Bau dieser Maßnahmen eng abgestimmt. Die beiden 220-Kilovolt-Stromkreise werden zu einem späteren Zeitpunkt auf 380-Kilovolt umgestellt. Hierzu plant TenneT den Neubau eines Umspannwerks nördlich von Regensburg (Suchräume laut Netzentwicklungsplan: Regensburg, Wenzenbach und Zeitlarn). Dieses ist erforderlich, da das bestehende Umspannwerk in Regensburg aus Platzgründen nicht auf 380-Kilovolt modernisiert werden kann.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen mehr als 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.