Pressemitteilung -
Bayernwerk Natur und PreussenElektra planen Batterie-Großspeicher am Kernkraftwerk Isar
Energieversorger entwickeln Konzept für 50 Megawatt Leistung – Grundstück an altem Umspannwerk für Neubau vorgesehen
Landshut. Die Bayernwerk Natur GmbH (Bayernwerk) und die PreussenElektra GmbH planen den Bau und Betrieb eines Großbatteriespeichers am Kernkraftwerk Isar. Dies gab der Bayernwerk-Vorstandsvorsitzende Dr. Egon Leo Westphal im Rahmen des jährlichen Kraftwerksgesprächs am Standort Isar bekannt. Für den Netzanschluss sollen bestehende Infrastrukturen genutzt werden.
Sie sind die „Schweizer Taschenmesser“ der Energiewende, flexibel einsatzbar und für verschiedenste Anwendungsfälle geeignet: Batteriespeicher. Gerade im Sonnenland Bayern eignen sich die Anlagen perfekt, um zur Mittagszeit überschüssigen Solarstrom zu speichern und in den Abend- oder Nachtstunden wieder ins Netz einzuspeisen. Am Kraftwerksstandort Isar soll nun in einer ersten Ausbaustufe ein neuer Batteriespeicher mit einer Leistung von 50 Megawatt (MW) und 100 Megawattstunden (MWh) Speicherkapazität gebaut und betrieben werden.
Nach der Inbetriebnahme soll der Speicher in den folgenden Jahren auf 150 MW mit über 300 MWh erweitert werden.„Mit diesem Projekt gestalten wir gemeinsam die Energiezukunft. Vor einigen Jahrzehnten haben wir auf Kernkraftwerke gesetzt, heute setzen wir auf Speicher“, sagte Bayernwerk-Vorstandsvorsitzender Dr. Egon Westphal zu dem neuen Projekt im Rahmen der KKI-Dialogveranstaltung. Aktuell befindet sich das Vorhaben noch in der Planungsphase, in der die PreussenElektra und das Bayernwerk mit den verantwortlichen Stellen vor Ort im Gespräch sind. Nach derzeitigen Planungen soll der 100 MWh Speicher bereits im Jahr 2026 in Betrieb gehen.
Dr. Guido Knott, Vorsitzender der Geschäftsführung von PreussenElektra betont: „Beim Rückbau unserer Kernkraftwerke haben wir eine klare Mission: Wir setzen Maßstäbe im Rückbau und schaffen Raum für Neues. Dabei wollen wir zusammen mit Partnern aus der E.ON-Familie zukunftsweisende Projekte umsetzen, die den Kraftwerksstandorten eine neue Bedeutung geben. Wir sind überzeugt, dass der Batteriespeicher hier am Standort Isar ein wichtiger Baustein für die Nutzung des Kraftwerksgeländes sein wird, und freuen uns auf eine enge Zusammenarbeit mit dem Bayernwerk.“
Für den Standort am KKI spricht die bereits vorhandene Infrastruktur, da hier ein Bestandsnetzanschluss genutzt werden kann. In der ersten Ausbaustufe sollen 7 Batteriestränge mit ca. je 7,5 MW entstehen. Die Batteriemodule sind in sogenannten 20 Fuß Containern verbaut, wie man sie von Schiffscontainern kennt.
Hintergrund: In Bayern wandeln sich die Landkreise besonders durch den Zubau von Photovoltaikanlagen vermehrt von last- in erzeugungsdominierte Gebiete. Das heißt, dass sie bilanziell mehr Strom erzeugen als verbrauchen. Die Batteriespeicher bieten hierbei die Möglichkeit den Erzeugungsüberschuss in den Mittagszeiten abzuflachen, den Sonnenstrom bedarfsgerecht in andere Tageszeiten zu verschieben und damit die Stromnetze zu entlasten. Zudem leisten Batteriespeicher einen wichtigen Beitrag für ein stabiles Stromnetz, in dem sie mit ihrer bereitgestellten Regelleistung jederzeit einen wichtigen Ausgleich zwischen Erzeugung und Verbrauch liefern können.
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Kurzprofil Bayernwerk AG
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für Energie in Bayern. Die Bayernwerk AG steuert die Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe. Gemeinsam mit den Menschen in Bayern gestaltet die Unternehmensgruppe die Energiezukunft im Freistaat aktiv mit und sorgt dafür, dass immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Die Bayernwerk-Gruppe setzt sich mit innovativen Lösungen für moderne und sichere Energienetze, Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung oder für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ein. Ein starker Fokus liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger in Bayern bei ihrer persönlichen Energiewende zu unterstützen. Die Unternehmen der Bayernwerk Gruppe fördern die Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den bayerischen Regionen.
Sitz der Bayernwerk AG ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.
Kurzprofil PreussenElektra
Die PreussenElektra GmbH ist ein Unternehmen des E.ON-Konzerns und verantwortet den Abbau von acht Kernkraftwerken in Deutschland. Das Kernkraftwerk Isar 2 (Bayern) hat als letzte der PreussenElektra-Anlagen seinen Leistungsbetrieb am 15. April 2023 beendet. Die Kernkraftwerke Brokdorf (Schleswig-Holstein) und Grohnde (Niedersachsen) wurden am 31.12.2021 abgeschaltet. Mit den bereits stillgelegten Anlagen Isar 1 und Grafenrheinfeld (Bayern), Stade und Unterweser (Niedersachsen) sowie Würgassen (Nordrhein-Westfalen) befinden sich nun alle kerntechnischen Anlagen der PreussenElektra in verschiedenen Phasen des Rückbaus. Ziel von PreussenElektra ist es, den sicheren Rückbau ihrer Kraftwerksflotte bis zum Jahr 2040 zu gewährleisten und damit die Voraussetzungen für eine neue wertschöpfende Nutzung der Kraftwerksstandorte zu schaffen.