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Bayernwerk investiert Rekordsumme in besseres Stromverteilnetz in der Region Eggenfelden

Pressemitteilung -

Bayernwerk investiert Rekordsumme in besseres Stromverteilnetz in der Region Eggenfelden

Ausgaben für Ausbau und Instandhaltung liegen bei rund 47 Millionen Euro im Kundencenter-Gebiet – Anschlussboom als Herausforderung

Eggenfelden. Rund 323 Millionen Euro steckt die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in diesem Jahr in die Instandhaltung und den Ausbau ihrer ostbayerischen Stromnetze, rund 47 Millionen davon im Gebiet des Bayernwerk-Kundencenters Eggenfelden. Damit investiert das Bayernwerk in die Leistungskraft des regionalen Verteilnetzes und schafft die notwendigen Netzkapazitäten für die Einspeisung Erneuerbarer Energien und die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen. Einzelne Projekte hat das Bayernwerk in einem Pressegespräch am Eggenfeldener Kundencenter am Dienstag, 6. Juni, vorgestellt.

"Wir unterstützen und tragen das Ziel eines klimaneutralen Bayerns bis 2040 mit. Unsere Aufgaben als regionaler Stromnetzbetreiber haben sich mit der Energiewende und dem enormen Anschlussboom seit vergangenem Jahr stark verändert", erklärte Dr. André Zorger, Leiter des Kommunalmanagements in Ostbayern. Besondere technische und technologische Anforderungen stellen der Anschlussboom und der hohe Anteil regenerativer Energie im Bayernwerk-Netz. Dank aktuell über 390.000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, verteile das Bayernwerk heute schon zu über 70 Prozent regenerativen Strom.

"Um das gesellschaftliche Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis 2040 zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern: schnellere Genehmigungsverfahren, Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz sind einige der zehn Punkte, die das Bayernwerk als Forderungen an die Politik formuliert hat", betonte Zorger. Eine große Herausforderung für den Netzbetreiber bleibe die stark zunehmende Zahl an Anschlussanfragen für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3000 auf 6000 Anträgen pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Neben der wachsenden Einspeiserzahl steigen durch Elektromobilität, Rechenzentren und Wärmepumpen auch auf Bezugsseite die Anforderungen.

Trotz technologischen Entwicklungen, Automatisierungen und digitaler Lösungen führe jedoch kein Weg am klassischen Netzbau vorbei. "Unser wichtigstes Produkt bleibt die sichere Versorgung der Menschen mit Energie", betonte Kundencenter-Leiter Fabian Brunner. Dazu müsste die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze Instand halten, modernisieren und ausbauen. Nach jährlich zunehmenden Rekordinvestitionen in den vergangenen Jahren liege das Investitionsvolumen des Bayernwerk in 2023 bei gesamt 750 Millionen Euro. "Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft. Zusammen mit anderen Netzbetreibern stehen wir im Mittelpunkt der Transformation des Energiesystems", betonte Brunner.

In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren-Energien-Anlagen wachsen stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Das Bayernwerk reagiert auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Der Verteilnetzbetreiber rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Das Kundencenter-Gebiet Eggenfelden umfasst 75 Gemeinden in den Landkreisen Rottal-Inn, Dingolfing-Landau, Altötting, Passau sowie angrenzenden Kommunen. Das Bayernwerk ist hier Energieversorger von rund 245.000 Einwohnern. Zusammen stellten Stephan Engelbrecht, Leiter Planung, Bau und Betrieb von Hochspannungsleitungen, Kundencenter-Leiter Fabian Brunner sowie Netzbauleiter Maximilian Schmauß beispielhaft für die Bau- und Instandhaltungstätigkeiten der Bayernwerk Netz in der Region einzelne Projekte vor:

Nieder- und Mittelspannung

  • Durch drei neue Mittelspannungsleitungen mit einer Gesamtlänge von rund neun Kilometern sowie einen weiteren Kilometer Niederspannungskabel erhöht die Bayernwerk Netz die Versorgungssicherheit rund um Eggenfelden. Zwischen dem Umspannwerk Eggenfelden und den Stationen Demmelhub, Egelsberg und Hirschhorn ersetzen die Techniker die bestehende Mittelspannungsfreileitung ab Oktober 2023 bis in den Gemeindebereich Wurmannsquick durch leistungsstarke Erdkabel. Der Verteilnetzbetreiber erhöht so nicht nur die Versorgungssicherheit für die angeschlossenen Gewerbegebiete und Haushalte, sondern schafft mehr Kapazität, zum Beispiel um der zunehmenden Einspeisung Erneuerbaren Energien oder dem steigenden Strombezug durch E-Mobilität oder Wärmepumpen gerecht zu werden. Insgesamt sechs digitale Ortsnetzstationen sorgen für die nötige Intelligenz im Netz. Rund viereinhalb Millionen Euro wendet das Bayernwerk für die Maßnahme auf, die bis Ende des Jahres 2025 abgeschlossen sein soll.
  • Zwischen dem Umspannwerk Marklkofen und dem neu errichteten Schalthaus Reisbach schaffen die Energieexperten des Kundencenters eine neue Mittelspannungsverbindung. Damit steigt neben der Versorgungssicherheit die Kapazität des Verteilnetzes. Auf einer Länge von rund neuneinhalb Kilometern verlegt das Bayernwerk Erdkabel. Die Maßnahme soll im Juni beginnen und bis November dieses Jahres abgeschlossen sein. Rund drei Millionen Euro steckt der Verteilnetzbetreiber in die neue Verbindung im Landkreis Dingolfing-Landau.
  • Die Digitalisierung des Netzes spielt als Baustein für die Energiewende eine immer wichtigere Rolle. Deshalb werden im Netzgebiet des Kundencenters Eggenfelden zahlreiche digitale Ortsnetzstationen (digiONS) integriert. Diese sorgen für mehr Flexibilität. Ein regelbarer Ortsnetztrafo (rONT) gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der digitalen Stationen können mehr Erzeugungsanlagen ans Netz. Sie sind fernsteuerbar und liefern kontinuierlich Daten aus dem Netz, was den Servicetechnikern auch bei der Wartung hilft. So ging beispielsweise im April 2023 in Eggenfelden an der Gabelung Lengfelder Straße/Adalbert-Stifter-Straße eine digiONS in Betrieb, um das Ortsnetz zu verdichten. Rund 100.000 Euro wendete das Bayernwerk dafür auf.
  • In Burghausen entsteht das Quartier Salzachzentrum mit Wohnungen, einem Studentenwohnheim, einer Kita, Gastronomie und Nahversorgung. Das Bayernwerk-Kundencenter Eggenfelden arbeitet bei solchen Quartiersentwicklungen eng mit den Beteiligten zusammen, um eine sichere Energieversorgung zu gewährleisten. Mit einer besonders leistungsstarken, digitalen Sonderstation und einer weiteren digitalen Trafostation reagiert das Bayernwerk auf die Anforderungen des neuen Viertels. Über zwei Kilometer Niederspannungskabel verlegen die Techniker und bauen die bestehenden Kabelsysteme zurück. Die Modernisierung des Niederspannungsnetzes im Areal läuft seit Februar 2023 und soll bis Ende 2024 abgeschlossen sein. Die Kosten belaufen sich auf rund 400.000 Euro.
  • Das Bayernwerk erschließt regelmäßig Niederspannungsnetze für neue Baugebiete und denkt dabei die Energiezukunft und die Anforderungen ans Netz gleich mit. So auch im neuen Baugebiet Aufeld in Kirchdorf. Zwei Kilometer Niederspannungskabel und zwei neue digitale Ortsnetzstationen sorgen dafür, dass künftig sowohl Strom aus Erneuerbaren-Energien-Anlagen ins Netz einspeisen kann und die Infrastruktur gleichzeitig dem steigenden Strombezug gewachsen ist. Um Maßnahmen zu bündeln und unnötige Baustellen zu vermeiden, verlegen die Techniker eine neue Glasfaserleitung für das E-Werk Simbach mit. Rund 270.000 Euro wendet das Bayernwerk für die Baugebietserschließung auf, die im August 2023 startet und bis Ende des Jahres abgeschlossen sein soll.
  • In Mühlham bei Bad Birnbach ist kürzlich eine neue Schaltstation entstanden – ein Knotenpunkt von Mittelspannungsleitungen. Eine kompakte, digitale Anlage wird das Bestandsgebäude aus den 50er Jahren ersetzen. Durch die modernere Schaltanlage reduziert sich der Aufwand für Wartungsarbeiten und Schaltungen können dank digitaler Technologie schneller und einfacher erfolgen. Das Unternehmen wendet für die neue Station und den Rückbau der alten Anlage rund 830.000 Euro auf.

Hochspannung und Spezialnetze

  • Im April und Mai wurden die Hochspannungsleitungen in den Landkreisen Altötting, Mühldorf, Rottal-Inn, Traunstein und Rosenheim mit dem Helikopter beflogen. Hintergrund ist die Versorgungssicherheit. Aus der Luft haben die Techniker die Masten und Leiterseile kontrolliert und auf Schäden hin überprüft, um die entsprechenden Wartungsarbeiten anzustoßen.
  • Die Hochspannungs-Freileitung zwischen Pfarrkirchen und Griesbach wird zwischen Juli und November dieses Jahres fit für die Zukunft gemacht. Durch das Erhöhen einzelner Maste oder den Austausch einzelner Teile an den Masten verbessert das Bayernwerk die Standsicherheit der Maste, auch bei einer höheren Auslastung durch Erneuerbare Energien. Die Modernisierung der rund 21 Kilometer langen Leitung wird rund sechs Millionen Euro kosten.
  • Im Sommer geht die neue Erdkabel-Hochspannungsleitung bei Tann im Landkreis Rottal-Inn ans Netz. Sie wird das Umspannwerk Tann mit dem Hochspannungsnetz verbinden und ermöglicht mehr Einspeisung Erneuerbarer Energien ins regionale Verteilnetz. Der Neubau der rund sechs Kilometer langen Leitung hat das Bayernwerk rund 11 Millionen Euro gekostet.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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