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100 Jahre Energie aus Schnee und Regen: Gemeinsam mit Umweltminister Glauber und Regierungspräsidentin Piwernetz feierte das Bayernwerk ein Jahrhundert Wasserkraft am Weißmain.
100 Jahre Energie aus Schnee und Regen: Gemeinsam mit Umweltminister Glauber und Regierungspräsidentin Piwernetz feierte das Bayernwerk ein Jahrhundert Wasserkraft am Weißmain.

Pressemitteilung -

Bayernwerk feiert 100 Jahre Weißmainkraftwerk

Bischofsgrün. Ein Jahrhundert saubere und regenerative Energie im westlichen Fichtelgebirge: Gemeinsam mit Gästen aus der Kommunal- und Landespolitik haben gestern die Aktionäre der Weißmainkraftwerk Röhrenhof AG, darunter Vertreter des Bayernwerks, das 100-jährige Bestehen ihres Laufwasserkraftwerks gefeiert. Für rund 1100 Haushalte in der Umgebung liefert die Anlage nach wie vor zuverlässig Energie – ohne Treibhausgasemissionen, laufenden Ressourcenverbrauch oder Feinstaubbelastung.

Nachhaltigkeit seit 1921

Bauverzögerungen, Millionenveruntreuung und Konstruktionsmängel: Die Anfänge des Weißmainkraftwerks im Jahr 1921 lesen sich zunächst nicht wie ein Musterbeispiel deutscher Ingenieurskunst. Wie so viele Bauprojekte waren auch die Planungen zu dieser Anlage geschüttelt von den Wirren der Weimarer Republik, von der galoppierenden Inflation und mehreren Inhaberwechseln. Dennoch setzte der damalige Bezirk Bad Berneck das ehrgeizige Projekt gegen vielfältige Widerstände durch. Mehr als 1.000 Arbeiter trieben einen über fünf Kilometer langen Wasserzulaufkanal in die Steilhänge des Fichtelgebirges und errichteten den massiven Ziegelbau, der seitdem zwei Turbinen zur Stromerzeugung beherbergt. Eine davon, die 1924 installierte „Pelton-Turbine“ der Firma Voith aus Heidenheim a. d. Brenz, ist sogar heute noch in Betrieb. Neben den nachhaltigen Kraftwerkskomponenten ist dies auch die Stromerzeugung: Pro Jahr erzeugt das Kraftwerk heute rund 3,8 Millionen Kilowattstunden umweltfreundliche Energie und spart rund 3.000 Tonnen CO2 ein. Der Betrieb am Röhrenhof gehört damit zu einem Dutzend Wasserkraftanlagen, an der die Bayernwerk AG beteiligt ist. Mit Blick auf die aktuellen Herausforderungen der regenerativen Energiewende würdigte Bayernwerk-Vorstand Albert Zettl in seiner Rede zur Festveranstaltung die Bedeutung der Wasserkraft und das heute noch intakte Energiedenkmal: „Seit ihrer Entstehung ist die bayerische Wasserkraft eine nicht wegzudenkende Energiequelle, ein Gütesiegel der bayerischen Energieversorgung und eine unvermindert grüne Kraft. Gerade durch ihre Grundlastfähigkeit ist sie ein fester Teil unseres Energiemixes für heute und die Zukunft.“

Festakt in Bischofsgrün

Zusammen mit rund 80 Gästen feierten die Aktionäre nach der ordentlichen Jahreshauptversammlung das Jubiläum im BLSV Sportcamp Nordbayern in Bischofsgrün. Neben der Regierungspräsidentin von Oberfranken, Heidrun Piwernetz, und mehreren Kommunalvertretern besuchte auch Bayerns Umweltminister Thorsten Glauber, MdL, den Festakt. Glauber gratulierte zum 100-jährigen Jubiläum und betonte: "Die Menschen und die Wirtschaft brauchen eine verlässliche und bezahlbare Stromversorgung. Dafür brauchen wir einen breiten Energiemix aus erneuerbaren Energien. Knapp 30 Prozent des erneuerbaren Stroms aus Bayern stammt aus Wasserkraft. Die Wasserkraft hat gerade in Bayern zentrale Bedeutung für eine erfolgreiche Energiewende.“ Aufsichtsratsvorsitzender Werner Dehmel vom Bayernwerk sagte im Zusammenhang mit der Bedeutung der Erneuerbaren im zukünftigen Energiemix: „Die erneuerbare, emissionsfreie, effiziente und zuverlässige Energieerzeugung aus Wasserkraft ist wichtiger denn je, um die beschlossene Energiewende erfolgreich zu gestalten.“ Zur Sprache kamen ebenso die Herausforderungen durch den Klimawandel, der auch im Fichtelgebirge mit geringeren Niederschlägen im Sommer und dadurch geringeren Wassermengen direkte Auswirkungen auf das Kraftwerk hat. Bei Niedrigwasser sei nur eine Turbine in der Anlage in Betrieb. In der kühleren Jahreszeit hingegen seien keine Beeinträchtigungen bei der Stromerzeugung zu spüren.

Fließend Wasser – fließend Strom

Wasserkraft ist eine erneuerbare und umweltfreundliche Energiequelle, mit der ohne Emission von Treibhausgasen, ohne laufenden Ressourcenverbrauch und ohne Feinstaubbelastung elektrischer Strom erzeugt werden kann. Eine Wasserkraftanlage wandelt dabei die kinetische Energie (Bewegungsenergie) oder die potenzielle Energie (Höhenenergie) des Wassers in elektrische Energie um. Die Bewegungsenergie des Wassers wird durch eine Turbine über ein Getriebe an den Generator weitergeleitet. Hier findet die Umwandlung von kinetischer zu elektrischer Energie, dem Strom, statt. Das Einlaufwehr des Weißmainkraftwerks befindet sich im Bischofsgrüner Ortsteil Glasermühle. Dort wird das Wasser des Weißen Mains aufgestaut, und über eine vollautomatisierte Rechenreinigungsanlage von Ästen und Unrat befreit.

Während ein Teil des Wassers in den Werkkanal weitergeleitet wird, wird der andere Teil über eine aus Natursteinen angelegte Fischtreppe wieder ins Flussbett geführt. Der Werkkanal, auch Wasserzulaufkanal genannt, hat eine Länge von 5,2 Kilometern und weist dabei ein minimales Gefälle von 1 Meter je 1.000 Meter Kanalstrecke auf. Der Kanal mündet im sogenannten Wasserschloss, einem unterirdisch angelegten Wasserbunker. Hier beginnt die 265 Meter lange Druckrohrleitung, die das Wasser ins rund 115 Meter tiefer gelegene Kraftwerksgebäude zu den Turbinen führt. Aus dem Höhenunterschied entsteht eine Wassersäule, deren Druck (Höhenenergie) schließlich zur Energiegewinnung genutzt werden kann.

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Kurzprofil Bayernwerk AG

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für Energie in Bayern. Die Bayernwerk AG steuert die Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe. Gemeinsam mit den Menschen in Bayern gestaltet die Unternehmensgruppe die Energiezukunft im Freistaat aktiv mit und sorgt dafür, dass immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Die Bayernwerk-Gruppe setzt sich mit innovativen Lösungen, moderne und sichere Energienetze, Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung oder für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ein. Ein starker Fokus liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger in Bayern bei ihrer persönlichen Energiewende zu unterstützen. Die Unternehmen der Bayernwerk Gruppe fördern die Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den bayerischen Regionen.

Sitz der Bayernwerk AG ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.

Kontakt

Michael Bartels

Michael Bartels

Pressekontakt Stellvertretender Pressesprecher Bayernwerk AG Digitalisierung, Wachstum, Nachhaltigkeit, E-Mobilität Büro +49 941 201 2077 ---- Mobil +49 160-91 39 55 28