Pressemitteilung -
Bau der neuen Stromleitung in Untersteinach schreitet voran
Untersteinach. Die laufenden Bauarbeiten zur Erweiterung des Stromnetzes zwischen dem Umspannwerk Untersteinach, Ludwigschorgast und Wirsberg liegen im Zeitplan. Die Bayernwerk Netz GmbH hat seit Mai schon die Hälfte der neuen Erdkabel verlegt, die einen zusätzlichen Stromkreis zwischen dem Umspannwerk Untersteinach und der Schaltstation Wirsberg schaffen. Zudem wird ein Großteil der bestehenden Leitung ersetzt werden. Die Kosten des Projekts belaufen sich auf rund 2,4 Millionen Euro.
Das Netzbau-Projekt zwischen Untersteinach und Wirsberg ist ein wichtiger Schritt für die Energiezukunft. Die Arbeiten sollen Anfang 2025 abgeschlossen sein. Die gesamte rund elf Kilometer lange Stromleitung verläuft künftig unter der Erde. Wenn die neue Leitung fertig ist, bauen Technikerinnen und Techniker der Bayernwerk Netz rund fünf Kilometer Mittelspannungsfreileitung zwischen dem Umspannwerk Untersteinach und dem Ortsteil Lindenhof in Ludwigschorgast zurück. „Mit der Maßnahme machen wir das Netz fit für die kommenden Jahre. Wir steigern die Versorgungssicherheit und erweitern die Leistungsfähigkeit des Netzes im Hinblick auf den steigenden Bedarf“, erläutert Markus Seidel, Kundencenter-Leiter der Bayernwerk Netz in Kulmbach. Er ergänzt: „Wir befinden uns mitten in einer historischen Transformation der Energieversorgung.“ Denn um die Klimaziele zu erreichen, müssen bis 2030 in Bayern die Hochspannungs-, Mittelspannungs- und Niederspannungsnetze umfassend ertüchtigt und ausgebaut werden. Auch zahlreiche Umspannwerke müssen in den kommenden Jahren neu gebaut oder erweitert werden.
Intelligentes Netz
Zudem hat die Bayernwerk Netz vier Ortsnetzstationen bei Lindenhof, bei Drahtmühle und An der Arnitz in Ludwigschorgast sowie Lettenhof einem Ortsteil von Neuenmarkt im Zuge der Arbeiten neu gebaut. Es werden elf Kilometer Leerrohr zur Datenkommunikation der Anlagen mitverlegt. Auch hier setzt das Unternehmen auf Digitalisierung: Digitale Ortsnetzstationen sorgen für mehr Flexibilität. Ein regelbarer Ortsnetztrafo (rONT) gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der digitalen Stationen können mehr Erzeugungsanlagen ans Netz. Sie sind fernsteuerbar und liefern kontinuierlich Daten aus dem Netz, was den Servicetechnikerinnen und -technikern auch bei der Wartung hilft. Bis 2030 sollen im gesamten Bayernwerk-Gebiet tausende digitale Ortsnetzstationen ans Netz gehen.
Schonende Netzbautechnik
Eine besondere Technik kam zum Einsatz, wenn die Erdkabel beispielweise unter der Bahnlinie bei Ludwigschorgast verlegt wurden. Ein Spezialgerät bohrt und spült einen Tunnel, in dem anschließend Leerrohre verlegt werden. Die Spülbohrungen führte Wadle Bauunternehmung GmbH als Partner der Bayernwerk Netz aus. „Mit dem Spülbohrverfahren untertunneln wir Wege, Straßen, Flüsse, Gleise oder natürlich anspruchsvolles Gebiet. So halten wir die Eingriffe in die Natur gering und vermeiden Straßensperrungen und Verkehrsbehinderungen“, erklärt Simon Henke, der zuständige Projektleiter der Bayernwerk Netz aus Kulmbach. Auch eine weitere Netzbautechnik kommt bei dem Projekt zum Einsatz. Mit der Grabenfräse werden rund drei Kilometer Mittelspannungsleitungen schonend in die Erde eingebracht.
Im Oktober ist die Anbindung an das Umspannwerk geplant. Noch in diesem Jahr soll der Abschnitt zwischen dem Umspannwerk Untersteinach und Ludwigschorgast fertiggestellt sein. Die Bayernwerk Netz wendet für die Stärkung des lokalen Stromnetzes rund 2,4 Millionen Euro auf. Nach Abschluss aller Bauabschnitte soll die Leitung bis Anfang 2025 in Betrieb gehen.
Investition in die Energiewende
Mehr 500.000 dezentrale Einspeiser von Erneuerbarer Energie hat das Bayernwerk bereits erfolgreich ans Netz angeschlossen, darunter überwiegend Photovoltaikanlagen, und die Zahl steigt unaufhaltsam. „Seit Jahren bauen wir die Netze in Bayern auf Hoch-, Mittel- und Niederspannungsebene systematisch aus. Und weil der Strom aus Sonne und Wind nicht immer dann entsteht, wenn man gerade viel davon benötigt, sind intelligente Netze von entscheidender Bedeutung“, sagt Markus Seidel und ergänzt: „Gerade die Verteilnetze bekommen für den Klimaschutz und die Gesellschaft eine immer größere Bedeutung. Denn es gilt: ohne Verteilnetze keine Energiewende.“ Insgesamt wendet die Bayernwerk Netz von 2024 bis 2026 mehr als fünf Milliarden Euro für die Energienetze auf.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 75 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen knapp 500.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.