Pressemitteilung -
Auszeichnung für Energievorbilder in Unterfranken
Würzburg/Regensburg. Eine ehemalige Getreidemühle fungiert heute als Laufwasserkraftwerk und produziert Strom für fünf Wohneinheiten: Dieses engagierte Projekt von Beate und Reinhard Deckelmann aus Elsenfeld wird jetzt belohnt. Das Ehepaar ist einer von drei Preisträgern des Bürgerenergiepreises, der jährlich von der Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) mit Unterstützung der Regierung von Unterfranken verliehen wird. Die Deckelmanns teilen sich den mit insgesamt 10.000 Euro dotierten Preis mit der Agenda-21-Gruppe aus Ochsenfurt (Landkreis Würzburg) und Leo Pototzky aus Lohr am Main (Landkreis Main-Spessart).
Die für Donnerstag (22. Oktober) bei der Regierung von Unterfranken in Würzburg geplante Preisübergabe wurde abgesagt und ins neue Jahr verschoben. Karl Krapf, Leiter des Kommunalmanagements des Bayernwerks und Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann sind sich einig: „Aktuell lassen die Infektionszahlen eine Präsenzveranstaltung nicht zu. Trotzdem wollen wir unser Ziel, Klimaschutz und Energieeffizienz für jeden Bürger selbstverständlich werden zu lassen, weiter vorantreiben. Deshalb werden wir den Bürgerenergiepreis auch in diesem Jahr vergeben. Wir belohnen damit vorbildliche Projekte und machen gleichzeitig auf sie aufmerksam.“ Regierungspräsident Dr. Eugen Ehmann ergänzt: „Wir freuen uns, dass das Bayernwerk engagierte Projekte mit dem Bürgerenergiepreis honoriert, auf diese Weise bekommen sie Vorzeigecharakter in Unterfranken. Wir hoffen auf viele Nachahmer.“
Naturstrom aus der Mühle
Schon einmal hatte jemand aus der Familie Deckelmann die Idee zur Energiegewinnung: Im Jahr 1914 baute der Urgroßvater der Preisträger, Anton Deckelmann, seine Getreidemühle in Elsenfeld so um, dass sie Strom für die Gemeinde produzieren konnte – während des Krieges äußerst sinnvoll. Doch schon 1918 wurde wieder ausschließlich auf Getreideproduktion umgestellt. Beate und Reinhard Deckelmann haben das historische Gebäude nun erneut für die Stromproduktion umgerüstet und leisten damit einen Beitrag zur Energiewende. Zwei Häuser mit insgesamt fünf Wohneinheiten können mit Strom versorgt werden, die überschüssige Energie wird in das Verteilnetz eingespeist. 2018 ist das Projekt mit dem Klimaschutzpreis des Bundes Naturschutz in Bayern e. V. ausgezeichnet worden. Für die Zukunft ist geplant, die zentrale Heizung mit dem Strom aus der Mühle und über Sonnenkollektoren zu unterstützen. Die Deckelmanns erhalten ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Klimaschutz mal Neun
Familie prägt: Leo Pototzky aus Lohr am Main und seine acht Geschwister haben in ihrem Elternhaus von klein auf einen sparsamen Umgang mit Energie und anderen Ressourcen gelernt, ebenso das Engagement für gesellschaftliche Belange. So kommt es, dass alle neun Geschwister Photovoltaik- oder Solarthermieanlagen in die Versorgung ihrer Häuser integriert haben. Strom sowie Wärme und Warmwasser können auf diese Weise klimaneutral produziert werden. Diese Art des nachhaltigen Wohnens wird nun ausgezeichnet. Alle Häuser sind zudem mit energieeffizienten Heizanlagen ausgestattet. Vier der Häuser sind sogenannte Öko-Häuser, da nur ökologische Baustoffe verwendet wurden und alle Fußböden aus Holz oder Kork gefertigt sind. Leo Pototzky und seine Geschwister erhalten ein Preisgeld von 4.000 Euro.
Konzept zur Energieeinsparung
In zahlreichen Städten und Gemeinden setzen sich Agenda-21-Gruppen dafür ein, gemeinsam mit Verwaltung und Wirtschaftsvertretern Nachhaltigkeitskonzepte zu erstellen und umzusetzen. In Ochsenfurt ist die kommunale Agenda-21-Gruppe seit über zehn Jahren dabei, ihr Konzept zur Energieeinsparung immer wieder zu aktualisieren und anzupassen. Dieses Engagement wird nun ausgezeichnet. Seit 2009 ist etwa die Straßenbeleuchtung in Ochsenfurt schrittweise auf lichtemittierende Dioden (LED) umgestellt worden. Auch in der Grund- und Mittelschule mit Sporthalle leuchten mittlerweile LED. Durch diese Maßnahmen konnte der Stromverbrauch um 40 Prozent gesenkt werden. Die ehrenamtlichen Mitglieder der Gruppe haben auch wesentlich zu einem Energienutzungsplan für die Fernwärmeversorgung der Altstadt beigetragen. Die lokale Agenda 21 Ochsenfurt erhält ein Preisgeld von 3.000 Euro.
Schon jetzt für die nächste Runde bewerben
Der Bürgerenergiepreis wurde 2013 in Niederbayern erstmals verliehen. Inzwischen werden regelmäßig Preisträger in den Regierungsbezirken Niederbayern, Oberbayern, Unterfranken, Oberfranken und in der Oberpfalz gesucht. Videos der bisherigen Preisträger sind im Bayernwerk-Kanal auf YouTube zu finden. Schon jetzt können Bewerbungen für die nächste Runde eingereicht werden. Mitmachen können Vereine, Kindergärten, Schulen oder Privatpersonen. Ausgeschlossen sind Projekte von Unternehmen, die sich gewerblich mit Energieeffizienz beschäftigen. Die Bewerbungsunterlagen und weitere Informationen zum Bürgerenergiepreis sind unter www.bayernwerk.de/buergerenergiepreis zu finden.
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Kurzprofil Bayernwerk AG:
Die Bayernwerk AG steuert die Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe. Diese kümmern sich um Kundenlösungen, moderne und sichere Energienetze, Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung oder die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung. Die Bayernwerk-Gruppe unterstützt die Menschen in Bayern bei der Energiewende vor Ort und fördert die Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den bayerischen Regionen.
Sitz der Bayernwerk AG ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.