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Prämiert für ein innovatives Marktmodell: Robert Pflügl und Dr. Roland Hofer vom Bayernwerk (li.) und Simon Köppl sowie Dr. Christoph Pellinger von der FfE (re.) wurden von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (mi.) ausgezeichnet.
Prämiert für ein innovatives Marktmodell: Robert Pflügl und Dr. Roland Hofer vom Bayernwerk (li.) und Simon Köppl sowie Dr. Christoph Pellinger von der FfE (re.) wurden von Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger (mi.) ausgezeichnet.

Pressemitteilung -

Altdorfer Flexmarkt gewinnt Bayerischen Energiepreis 2022

Regensburg/München. Gemeinsam mit der Forschungsstelle für Energiewirtschaft e.V. München (FfE) hat die Bayernwerk Netz GmbH in der Kategorie „Energieverteilung inkl. Netzdienstleistungen - Wärme, Strom, Gas etc. sowie Speichertechnologien“ den Bayerischen Energiepreis für das Projekt „Altdorfer Flexmarkt: Dezentrale Flexibilität im netzdienlichen Realbetrieb“ gewonnen. Die Ehrung der Preisträger fand am 19. Oktober 2022 im Bayerischen Wirtschaftsministerium in München statt. Staatsminister Hubert Aiwanger prämierte die Preisträger. Stellvertretend für das Projektteam nahmen Roland Hofer und Robert Pflügl, Geschäftsführer der Bayernwerk Netz GmbH, die Auszeichnung für das Innovationsprojekt Altdorfer Flexmarkt zusammen mit den Kollegen der FfE entgegen. Seit 1999 vergibt das Bayerische Wirtschaftsministerium den Preis, mit dem innovative Leistungen auf dem Feld der rationellen Energienutzung, der erneuerbaren Energien und der neuen Energietechnologien prämiert werden.

Altdorfer Flexmarkt: Dezentrale Flexibilität im netzdienlichen Realbetrieb

Der Altdorfer Flexmarkt bietet mit einer Austauschplattform ein Konzept zur Nutzung der im Stromnetz vorhandenen Flexibilität. Die Zielgruppe des Praxistests, der von Oktober 2019 bis Ende 2020 in Altdorf im Landkreis Landshut durchgeführt wurde, sind Besitzer und Betreiber von sogenannten Flex-Optionen, also von steuerbaren Energie-Erzeugungs- und –Verbrauchsanlagen. Mit Hilfe von intelligenten Messsystemen (iMSys) können Einspeise- und Verbrauchsspitzen reduziert und das Stromnetz optimal ausgelastet werden. „Durch Konzepte wie dem Altdorfer Flexmarkt können künftig mehr Erneuerbare Energien und neue Verbraucher in das bestehende Netz integriert und Netzengpässe vermieden werden“, so Simon Köppl (FfE), Projektleiter der Altdorfer Flexmarktes.

Der Flexmarkt wurde von der FfE, einem energiewirtschaftlichen Forschungsinstitut aus München, und dem Netzbetreiber Bayernwerk Netz im Rahmen des Projekts C/sells entwickelt und erprobt.

Das neuartige Marktmodell integriert kleinteilige Anlagen wie Wärmepumpen, Elektrofahrzeuge und PV-Anlagen über marktliche Mechanismen in das Netzengpassmanagement der Netzbetreiber. So wird neuen Akteuren die Chance zur Teilnahme an der Energiewende und auch zur Vermarktung geboten. Der daraus resultierende Wettbewerb führt zu Kosteneffizienz bei der Behebung von Netzengpässen und zur Einsparung von CO2-Emissionen.

Bürgerdialog & Feldversuche

Beim Altdorfer Flexmarkt liegt ein großes Augenmerk auf Partizipation der lokalen Bevölkerung. Neben Informationsveranstaltungen gelten die Aktivierung von intrinsischen Motivationsgründen, wie der aktive Beitrag zur Energiewende, als wichtige Erfolgsbausteine. Auch die Einbeziehung regionaler Vorbilder zeigt sich als entscheidend. Neben durchgeführten Bürgerdialogen erlangte das Projekt mit der aktiven Unterstützung des Altdorfer Bürgermeisters als Feldversuchsteilnehmer mit einer kommunalen Anlage eine große Bekanntheit in der Region und weckte Interesse zur Teilnahme.

Für die technische Umsetzung sorgen intelligente Messsysteme, wodurch die sichere Übertragung von Messwerten und Schaltbefehlen gewährleistet wird. Durch umfangreiche Analysen zu Zuverlässigkeit, Latenzzeiten und Datenvolumina der Infrastruktur wurde gezeigt, dass die iMSys-Infrastruktur für netzdienliche Anwendungsfälle geeignet ist. "Die Entwicklung und Demonstration des Altdorfer Flexmarktes ist ein wesentlicher Baustein für die Energieversorgung von morgen. So können wir Strom aus Wind und Sonne auch verstärkt nutzen, wenn er im Überfluss vorhanden ist – statt die PV- und Windparks wie bisher in diesen Zeiten teilweise abzuschalten", betont Robert Pflügl. Das Projekt hat gezeigt, dass ein Zusammenspiel zwischen Wissenschaft und Praxis die bedarfsgerechte und skalierbare Umsetzung von Innovationen für die Energiewende ermöglicht und damit die Belange der Bürgerinnen und Bürger berücksichtigt.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 350.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kurzprofil FfE München

Die FfE e.V. ist eine unabhängige, gemeinnützige Institution, die sich auf wissenschaftlicher Grundlage mit energietechnischen und energiewirtschaftlichen Fragen befasst. An der FfE bearbeitete Themenfelder umfassen unter anderem die Bereiche Erzeugung und Markt, Digitalisierung im Energiesystem, Mobilität, Speicher und Netze sowie Ressourcen und Klimaschutz. Neben der fachlichen Ausrichtung verfolgt die FfE das Ziel, die Aus- und Weiterbildung von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern und damit die Steigerung von Fachwissen und methodischer Kompetenz im Energiesektor zu unterstützen. Seit ihrer Gründung im Jahr 1949 wurden an der FfE nahezu 350 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter nachuniversitär weitergebildet und jährlich werden etwa 30 Abschlussarbeiten und drei Promotionen betreut.

Kontakt

Michael Bartels

Michael Bartels

Pressekontakt Stellvertretender Pressesprecher Bayernwerk AG Digitalisierung, Wachstum, Nachhaltigkeit, E-Mobilität Büro +49 941 201 2077 ---- Mobil +49 160-91 39 55 28