Pressemitteilung -
Netzbetreiber bieten schnelle Anschlussprüfung
Regensburg/Augsburg. Die beiden bayerischen Stromnetzbetreiber Bayernwerk Netz (Bayernwerk) und LEW Verteilnetz haben ein neues Online-Angebot: die schnelle Netzanschlussprüfung – kurz: SNAP. Das digitale Portal bietet Planern und Investoren dezentraler Erzeugungsanlagen die Möglichkeit, tagesaktuell und unverbindlich eine Auskunft über den nächstgelegenen Anschlusspunkt im regionalen Verteilnetz einzuholen. Der Service ersetzt keine Anmeldung, aber die automatische Kundenlösung für Anlagen verschiedener Leistungsklassen bietet für einen gezielteren Ausbau Erneuerbarer-Energien-Anlagen im Freistaat eine unmittelbare Information über freie Kapazitäten im Netz.
„Die schnelle Netzanschlussprüfung im Internet richtet sich an alle Einspeiser, die den Bau einer Einspeiseanlage planen und bereits zu Beginn der Planungen wissen möchten, ob an ihrem Wunschort der Anschluss an unser Stromnetz möglich ist“, sagt Michael Wittmann, Projektleiter beim Bayernwerk. Für die schnelle Netzanschlussprüfung müssen Kunden jedoch noch keine Detailplanung vorliegen haben. Denn wie Michael Wittmann erklärt: „Nutzer von SNAP geben nur den geplanten Standort, den Anlagentyp und die gewünschte Anschlussleistung ein und erhalten unmittelbar eine unverbindliche Auskunft über die kürzeste Strecke zum nächsten, freien Verknüpfungspunkt.“ Eine funktionale Verbesserung und Weiterentwicklung des Portals ist mit stetig besser werdender Datenqualität vorhersehbar.
„Zeitplan und Ziele für den Umbau des Energiesystems sind extrem ambitioniert. Deshalb ist es entscheidend, Ressourcen so effizient und pragmatisch wie möglich einzusetzen. IT-Lösungen wie SNAP sind hier ein wichtiger Ansatz: Sie bringen mehr Transparenz für die Anlagenbetreiber, helfen, dass die aufwendigen Netzanschlussprüfungen gezielt für möglichst konkrete Projekte durchgeführt werden, und beschleunigen damit den gesamten Prozess“, sagt Friederike Hoffmann, Leiterin Digitalisierung bei LEW Verteilnetz. „Dies ist insbesondere wichtig, da wir derzeit gleichzeitig viele Voranfragen für den Anschluss sehr großer Einspeiseanlagen erhalten, die zum Teil auch Veränderungen an der vorhandenen Infrastruktur notwendig machen.“
Netzbetreiber erleben Anschlussboom
Bayernwerk und LEW Verteilnetz erleben einen enormen Anschlussboom bei Anlagen zur dezentralen Stromerzeugung. Der Zubau findet in Bayern derzeit vor allem bei der Photovoltaik statt. Die Netzbetreiber setzen mit SNAP darauf, dass durch das automatisierte Online-Angebot die hohe Zahl aufwendiger Netzanschlussprüfungen sinkt und Netzkapazitäten effektiver eingesetzt werden können. Denn je wahrscheinlicher die Realisierung einer geplanten Erzeugungsanlage ist, weil der Standort vorab bereits geprüft werden konnte, desto weniger Reservierungen freier Netzkapazitäten laufen später ungenutzt wieder aus.
Die beiden Verteilnetzbetreiber sehen sich zusammen mit anderen Netzbetreibern angesichts des gesellschaftlichen Ziels in Bayern, bis 2040 klimaneutral zu sein, im Mittelpunkt der Transformation des Energiesystems. In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren Energien-Anlagen wächst stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Bayernwerk und LEW Verteilnetz reagieren auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Das Bayernwerk rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro. Die LEW-Gruppe plant bis 2027 mit Investitionen in Höhe von einer Milliarde Euro, der Großteil davon fließt in das regionale Stromverteilnetz.
Hinter der einfachen Bedienoberfläche auf den Unternehmens-Webseiten liefert die Kölner Softwarefirma envelio die Basislösung für Endkundenanfragen im Niederspannungsbereich für Anlagen bis 135 Kilowatt (kW) Leistung. Für größere Einspeiseanlagen bis zehn Megawatt (MW) Leistung wird eine technische Lösung des E.ON-Schwesterunternehmens Mitnetz Strom eingesetzt. Bei LEW Verteilnetz ist die SNAP-Lösung für größere Einspeiseanlagen bereits seit einigen Wochen verfügbar. Das ergänzende Modul für Anlagen mit einer Leistung von weniger als 135 kW wird in den nächsten Wochen freigeschaltet.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 350.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.
Kurzprofil LEW Verteilnetz GmbH (LVN)
Die LEW Verteilnetz GmbH sorgt als regionaler Verteilnetzbetreiber für einen zuverlässigen und sicheren Betrieb des Stromnetzes und gewährleistet einen diskriminierungsfreien Netzzugang. Das Netzgebiet der LEW Verteilnetz GmbH umfasst Bayerisch-Schwaben sowie Teile Oberbayerns. Die LEW Verteilnetz GmbH ist eine Tochtergesellschaft der Lechwerke AG (LEW). Weitere Informationen unter www.lew-verteilnetz.de.