Pressemitteilung -
Jahrespressekonferenz 2024 der Bayernwerk AG: Historisches Wachstum für Bayerns Energiezukunft
Bayernwerk startet „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“
– über fünf Milliarden Euro für bayerische Energienetze im Zeitraum 2024 bis 2026
– über 1.000 zusätzliche Mitarbeitende
– Bayernwerk-Akademie als Qualifikationsschmiede für Fachkräfte der Energiebranche
Das Energieunternehmen Bayernwerk hat in seiner Jahrespressekonferenz den Start einer „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“ angekündigt. Auf die Herausforderungen der Energiewende und die klimapolitischen Ziele antwortet die in Regensburg ansässige E.ON-Tochter Bayernwerk AG mit einem milliardenschweren Rekordbudget für Netzausbau. Zudem hat das Unternehmen in den letzten 18 Monaten über 1.000 neue Mitarbeitende für sich gewonnen und baut seine Belegschaft weiter aus.
„Gemessen an den aktuellen politischen Zielen zur Klimaneutralität reicht der bisherige Ausbaupfad der Netzinfrastruktur nicht aus. Wir müssen beschleunigen“, betonte der Vorstandsvorsitzende der Bayernwerk AG, Dr. Egon Leo Westphal, am Montag, 7. Mai, im Rahmen der Jahrespressekonferenz des Unternehmens in Regensburg. Am Ende gebe es Energiewende allen Planzahlen zum Trotz nur in der Realität. „Damit liegt es an uns“, so Egon Westphal.
Bayernwerk startet mit „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“ historischen Wachstumskurs
Mit einer „Wachstumsoffensive Energiezukunft Bayern“ holt das Bayernwerk laut Westphal daher zum großen Wurf aus. „Mit einem für das Bayernwerk historischen Wachstumsprogramm gehen wir als Unternehmern „All-in“ und starten ein mehrjähriges, milliardenschweres Programm für den Ausbau unserer bayerischen Verteilnetze. Bis 2028 – also in den nächsten vier Jahren – wollen wir die Netze um zusätzliche 540 Kilometer Hochspannungsleitung, etwas mehr als 10.000 Kilometer Mittelspannungsleitung, knapp 10.000 Kilometer Niederspannungsleitung, 173 Umspannwerke und 8.500 digitale Ortsnetzstationen erweitern. Und das ist erst der Anfang einer dynamisierten Netzentwicklung.“ Um das zu stemmen, erhöhe das Unternehmen die Belegschaftszahl signifikant im vierstelligen Bereich. Die Wachstumsoffensive schaffe zudem einen zusätzlichen Bedarf von mehreren tausend Stellen bei Dienstleisterfirmen. Neben Netzausbau setzt das Unternehmen auf Smartifizierung der Energienetze. In Pilotprojekten bringt das Bayernwerk beispielsweise Künstliche Intelligenz zur optimalen Nutzung von Netzkapazitäten zum Einsatz.
Milliardenbudgets für Energienetze – starkes Wachstum in der Belegschaft
Bayernwerk-Finanzvorständin Dr. Daniela Groher stellte die Entwicklung des Netzbudgets vor: „In 2024 werden unsere Netzausgaben etwas mehr als 1,3 Milliarden Euro betragen. In 2025 planen wir mit 1,7 Milliarden Euro, in 2026 mit über zwei Milliarden Euro. In Summe wird das Bayernwerk damit von 2024 bis 2026 5,1 Milliarden Euro für Bayerns Energiezukunft aufbringen.“ Daniela Groher verwies bei der Vorstellung der Netzbudgets darauf, dass jegliche Investitionsvorhaben immer in Verbindung zu wirtschaftlichen Umfeldbedingungen wie Materialverfügbarkeit, Kostenentwicklungen, Inflationsgeschehen, Fachkräftebedarf, Genehmigungsdauer oder auch zur gesellschaftlichen Akzeptanz örtlicher Maßnahmen stehen. „Energiezukunft ist und bleibt eine Gemeinschaftsaufgabe. Aber wir gehen voran und fahren mit innovativer Planung und guten Mutes unseren unternehmerischen Wachstumskurs“, so Daniela Groher.
Personal- und Vertriebsvorstand Albert Zettl: „Zum Ende des ersten Quartals 2024 arbeiten in der Bayernwerk-Gruppe über 4.200 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter an der bayerischen Energiezukunft. In herausfordernden gesamtwirtschaftlichen Zeiten bedeutet das für die letzten 18 Monate einen Wachstumssprung von mehr als einem Drittel.“
Das neue Energiesystem wird sichtbar – ein Einspeiserekord jagt den nächsten
Die bisherige Entwicklung der Energiewende in Bayern bezeichnete Egon Leo Westphal im Rückblick als Erfolgsgeschichte. „Im Jahr 2023 konnten wir über 87.000 Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von mehr als 2.200 Megawatt neu an unser Netz anschließen, so viele wie nie zuvor. Wir laufen zügig auf die 500.000ste PV-Anlage im Bayernwerk-Netz zu. Das sind reale Entwicklungen. Meilensteine, die lange Zeit schier undenkbar waren“, betonte Westphal. Der Vorstandsvorsitzende gab einen Einblick, was das in der Praxis des Netzbetriebs bedeutet. „Pünktlich zum 103. Geburtstag des Bayernwerks (5. April) kam es zu einem PV-Einspeiserekord. Von morgens bis abends war der Energieverbrauch im Bayerwerk-Netz vollständig durch Erneuerbare Energie gedeckt. Und dieser Tag steht nur symbolisch für das Frühjahr 2024, das regelmäßig neue Einspeiserekorde bringt. Es gibt viele Tage, an denen fast 8.000 Megawatt PV-Leistung ins Netz gehen.“ Das Jahr 2024 stehe im Zeichen der Energiezukunft. „Erstmals in der Bayernwerk-Geschichte werden wir in diesem Jahr dank PV mehr Energie aus unseren Netzen exportieren als importieren. Das neue Energiesystem wird sichtbar“, so Westphal.
Bei der Jahrespressekonferenz ging der Vorstandsvorsitzende ebenso auf aktuelle Massenphänomene der Energiewende ein, die das Bayernwerk und seine Mitarbeitenden derzeit stark fordern. So verzeichne das Unternehmen bei Einspeisern, Speichern und andere Bezugsanlagen von Januar bis März 2024 rund 47.000 Anfragen. Das sei im Vergleich zum Vorjahreszeitraum eine Steigerung um rund 24 Prozent. „Da fällt es je nach regionaler Situation oft schwer, Schritt zu halten. In der Transformation bleiben wir alle Lernende. Wir kennen die aktuellen Engpässe und arbeiten an Lösungen“, so der Vorstandsvorsitzende. Problematisch wirke sich in allen Bereichen der Transformation aus, dass der Ausbau Erneuerbarer Energie nicht an die Netze angepasst sei.
Forderung nach bayerischem Landesbedarfsplan – Energiezukunft „Plug and Play“ mit Einspeisesteckdose als Türöffner für Erneuerbare Energie
„Nach wie vor fehlt ein effizienter und steuernder Bauplan. Es geht immer noch nach dem Motto „Erneuerbare voran, Netze hintendran“. Das ist die falsche Reihenfolge. Durch den massiven Zubau von Erneuerbarer Energie werden in vielen Regionen vorhandene Netzkapazitäten ausgereizt. Der Ausbau der Energienetze kann da nicht Schritt halten. Deshalb steht ein bayerischer Landesbedarfsplan auf Platz eins unserer politischen Forderungen“, so Westphal. Erneuerbare Energie müsse dorthin, wo die Netze sind. Nicht umgekehrt. Dazu habe das Bayernwerk eine wirkungsvolle Lösung entwickelt: die sogenannte Einspeisesteckdose. Egon Leo Westphal: „An passenden Stellen des Netzes bauen wir spezielle Einspeise-Umspannwerke, die für die Aufnahme Erneuerbarer Energie da sind. So stellen wir proaktiv zusätzliche Kapazitäten bereit, an die sich regional Erneuerbare Energie-Anlagen anschließen oder anstecken können, also „Plug and Play“ in der Energiezukunft.“
Studie und Strategiekonzept für gesicherte Leistung in Bayerns Regionen
Mit Fokus auf Versorgungssicherheit hat das Bayernwerk in der Jahrespressekonferenz eine landkreisspezifische Studie vorgestellt. Laut der Studie hat Bayern aus heutiger Sicht für das Jahr 2030 eine Lücke von 6,9 Gigawatt an gesicherter Leistung. Denn die gesicherte Erzeugungsleistung aus zentralen Großkraftwerken in Bayern geht zurück. Und die Verbrauchlast steigt. Auf Basis dessen hat das Bayernwerk ein Konzept vorgestellt, wie in Ergänzung und unterstützend zur Kraftwerksstrategie des Bundes dezentrale Potentiale in den bayerischen Regionen genutzt werden können, um eine bayerische Leistungslücke zu vermeiden. „Dabei geht es konkret um die Einbindung von Flexibilitäten in Haushalten und Gewerbe, den Ausbau von Großspeichern, die Erweiterung bestehender Kraft-Wärme-Kopplungsanlagen und den Zubau dezentraler „H2-ready“-Gaskraftwerke. Das sind Schätze, die man nutzen sollte“, erklärte der Vorstandsvorsitzende. „Eine wichtige Erkenntnis lautet: Wärmeplanung, Mobilität und Versorgungssicherheit müssen auch verzahnt gedacht und entwickelt werden“, so Egon Leo Westphal weiter.
Bayernwerk-Akademie als Quelle für Nachwuchs und Fachkräfte
Der Fachkräftemangel bleibt laut Albert Zettl ein Megathema in der Energiebranche, das Antworten fordert. „Wir haben als Bayernwerk proaktiv einen revolutionären Kurs gewählt und mit der Bayernwerk-Akademie unsere eigene Nachwuchs- und Fachkräfteschmiede ins Leben gerufen“, erklärte der Personal- und Vertriebsvorstand. Darüber hinaus verstehe sich die Bayernwerk-Akademie als Fachkräftemotor für die gesamte Energiebranche mit dem Ziel ein weites Wissensnetzwerk aufzubauen. Erste Initiativen sind bereits auf dem Markt. In einer Kooperation mit IHK Regensburg kann die Ausbildung zum Industriemeister für Elektrotechnik erfolgen. Für Quereinsteiger in die Energiewirtschaft bietet die Bayernwerk-Akademie die hauseigene EFK-Ausbildung sowie ein Ausbildungsprogramm in Form eines Qualifikationssprints. Ab dem beginnenden Wintersemester bietet die Akademie eigens entwickelte Bachelor- und Masterstudiengänge an.
„Ein vielversprechendes neues Geschäftsfeld der Bayernwerk Natur liegt im Bereich der Großbatteriespeicher. Großbatteriespeicher gewinnen bei großen PV-Freiflächenanlagen stark an Bedeutung. Die Kombination aus Erzeugung und Speicherung macht derartige PV-Freiflächenanlagen zum Schweizer Taschenmesse der Energiewende“, betont der Vertriebsvorstand. Stolz sei man mit dem Partner Stadtwerke Dingolfing auf einen Dekarbonisierungs-Auftrag am größten BMW-Produktionsstandort Europas in Dingolfing. „Ab Mitte 2025 werden dort durch unser Biomasseheizwerk 50 Prozent grüne Prozesswärme aus regionalem nachhaltigem Restholz erzeugt“, so Albert Zettl. Und einen Meilenstein gab es in Geschäftsfeld der Straßenbeleuchtung. „Wir betreiben in 1.200 bayerischen Kommunen die Straßenbeleuchtung. Vor einer Woche haben wir die 500.000ste LED-Leuchte in Betrieb genommen. Damit sind knapp 75 Prozent aller 650.000 Leuchten umgerüstet. Die Vollumrüstung fassen wir für 2026 ins Auge“, blickt Albert Zettl voraus.
Innovations-Parkour zeigt Bandbreite der Energiezukunft
Die Jahrespressekonferenz hat das Unternehmen mit einen Innovations-Parkour begleitet. An verschiedenen Infopoints wurden der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Erfassung von Netzkapazitäten, das Konzept der Einspeisesteckdose, der digitale Zwilling der Energienetze, ein Intelligentes Energiemanagement für Industrie und Gewerbe und die Bayernwerk-Akademie vorgestellt.
Hinweis für Journalistinnen und Journalisten
Hier angehängt und auf der Webseite Jahrespressekonferenz 2024 | Bayernwerk finden Sie weiteres Pressematerial: Die Statements der Vorstände zum Download als Text-/Videodatei, die Steckbriefe der Innovationsprojekte und Interviews mit den Vorständen des Bayernwerks zur freien Verwendung. Bei Fragen kommen Sie gerne auf uns zu. Besten Dank!
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Kurzprofil Bayernwerk AG
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für Energie in Bayern. Die Bayernwerk AG steuert die Unternehmen der Bayernwerk-Gruppe. Gemeinsam mit den Menschen in Bayern gestaltet die Unternehmensgruppe die Energiezukunft im Freistaat aktiv mit und sorgt dafür, dass immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht. Die Bayernwerk-Gruppe setzt sich mit innovativen Lösungen, moderne und sichere Energienetze, Elektromobilität, dezentrale Energieerzeugung oder für die Trinkwasserversorgung und Abwasserentsorgung ein. Ein starker Fokus liegt darauf, die Bürgerinnen und Bürger in Bayern bei ihrer persönlichen Energiewende zu unterstützen. Die Unternehmen der Bayernwerk Gruppe fördern die Wirtschaftskraft und Lebensqualität in den bayerischen Regionen.
Sitz der Bayernwerk AG ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter des E.ON-Konzerns.