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Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle für die Energiewende: Wie hier bei Burgtreswitz integriert die Bayernwerk Netz digitale Ortsnetzstationen ins Stromnetz.
Digitalisierung spielt eine immer größere Rolle für die Energiewende: Wie hier bei Burgtreswitz integriert die Bayernwerk Netz digitale Ortsnetzstationen ins Stromnetz.

Pressemitteilung -

Bayernwerk investiert Rekordsumme in modernes Stromverteilnetz in der Region Weiden

Ausgaben für Ausbau und Instandhaltung liegen bei rund 47 Millionen Euro im Kundencenter-Gebiet – Anschlussboom als Herausforderung


Weiden. Rund 323 Millionen Euro steckt die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in diesem Jahr in die Instandhaltung und den Ausbau ihrer ostbayerischen Stromnetze, rund 47 Millionen davon im Gebiet des Bayernwerk-Kundencenters Weiden. Damit investiert das Bayernwerk in die Leistungskraft des regionalen Verteilnetzes und schafft die notwendigen Netzkapazitäten für die Einspeisung Erneuerbarer Energien und die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen. Einzelne Projekte hat das Bayernwerk in einem Pressegespräch am Weidener Kundencenter am Dienstag, 23. Mai, vorgestellt.

„Wir unterstützen und tragen das Ziel eines klimaneutralen Bayerns bis 2040 mit. Unsere Aufgaben als regionaler Stromnetzbetreiber haben sich mit der Energiewende und dem enormen Anschlussboom seit vergangenem Jahr stark verändert“, erklärte Dr. André Zorger, Leiter des Kommunalmanagements in Ostbayern. Besondere technische und technologische Anforderungen stellen der Anschlussboom und der hohe Anteil regenerativer Energie im Bayernwerk-Netz. Dank aktuell über 390.000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, verteile das Bayernwerk heute schon zu über 70 Prozent regenerativen Strom.

„Um das gesellschaftliche Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis 2040 zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern: schnellere Genehmigungsverfahren, Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz sind einige der zehn Punkte, die das Bayernwerk als Forderungen an die Politik formuliert hat “, betonte Zorger. Eine große Herausforderung für den Netzbetreiber bleibe die stark zunehmende Zahl an Anschlussanfragen für Erneuerbare-Energien-Anlagen. Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3000 auf 6000 Anträgen pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Neben der wachsenden Einspeiserzahl steigen durch Elektromobilität, Rechenzentren und Wärmepumpen auch auf Bezugsseite die Anforderungen.

Trotz technologischen Entwicklungen, Automatisierungen und digitaler Lösungen führe jedoch kein Weg am klassischen Netzbau vorbei. „Unser wichtigstes Produkt bleibt die sichere Versorgung der Menschen mit Energie“, betonte Kundencenter-Leiter Maximilian Nößner. Dazu müsste die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze Instand halten, modernisieren und ausbauen. Nach jährlich zunehmenden Rekordinvestitionen in den vergangenen Jahren liege das Investitionsvolumen des Bayernwerk in 2023 bei gesamt 790 Millionen Euro. „Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft. Zusammen mit anderen Netzbetreibern stehen wir im Mittelpunkt der Transformation des Energiesystems“, betonte Nößner.

In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren-Energien-Anlagen wachsen stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Das Bayernwerk reagiert auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Der Verteilnetzbetreiber rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Das Kundencenter-Gebiet Weiden umfasst 82 Gemeinden in den Landkreisen Neustadt an der Waldnaab, Tirschenreuth, Schwandorf, Amberg-Sulzbach, die kreisfreien Städte Weiden in der Oberpfalz und Amberg sowie einzelne angrenzende Kommunen in Franken. Das Bayernwerk ist hier Energieversorger von rund 259.000 Einwohnern. Zusammen stellten Michael Renghart, Leiter Planung/Bau Umspannwerke & Schaltstationen im Hochspannungsbereich sowie Kundencenter-Leiter Maximilian Nößner beispielhaft für die Bau- und Instandhaltungstätigkeiten der Bayernwerk Netz in der Region einzelne Projekte vor:

Nieder- und Mittelspannung

  • Hohe Priorität beim Netzausbau hat die Versorgungssicherheit in der Region. So auch im Landkreis Amberg-Sulzbach zwischen dem Umspannwerk Auerbach und dem Ortsteil Sackdilling. Die bisherige Freileitung verläuft durch eine Waldschneise. Ab Mai 2023 verlegt der Verteilnetzbetreiber auf einer Länge von rund 4,6 Kilometern neue Mittelspannungskabel. Sie verlaufen unter der Erde, damit die Stromkabel beispielsweise vor umstürzenden Bäumen geschützt sind. Auch eine neue Trafostation integrieren die Energiewende-Macher ins Netz. Bis Ende des Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Rund 1,2 Millionen Euro wendet das Bayernwerk dafür auf.
  • Eine Verkabelungsmaßnahme zwischen Freihung und Thansüß im Landkreis Amberg-Sulzbach spiegelt die Transformation der Energiewelt wider. Ein rund 1,6 Kilometer langes 20.000 Volt-Mittelspannungskabel verteilt künftig Strom aus regenerativen Quellen weiter. Die Maßnahme, die im Juni starten und im September dieses Jahres fertiggestellt sein soll, kostet das Bayernwerk rund 170.000 Euro.
  • Damit mehr Erneuerbare Energien Anlagen ans Netz können, erhöht das Bayernwerk nicht nur die Kapazität seines Stromverteilnetzes. Auch die Digitalisierung des Netzes spielt eine zunehmende Rolle. Ein Beispiel ist der Netzausbau rund um Burgtreswitz bei Moosbach im Landkreis Neustadt an der Waldnaab, mit dem das Bayernwerk-Kundencenter bereits im April begonnen hat. Drei digitale Ortsnetzstationen sorgen für mehr Flexibilität. Ein regelbarer Ortsnetztrafo gleicht Schwankungen im Energieverbrauch und bei der Einspeisung erneuerbarer Energien automatisch aus. Dank der digitalen Stationen können mehr Erzeugungsanlagen ans Netz. Sie sind fernsteuerbar und liefern kontinuierlich Daten aus dem Netz. Eine rund 3,5 Kilometer lange, stärkere Mittelspannungsleitung soll zudem die Stromversorgung in der Region um Burgtreswitz für die nächsten Jahrzehnte absichern. Die Kosten für die Maßnahme, der Abschluss für Oktober dieses Jahres geplant ist, belaufen sich auf rund 750.000 Euro.
  • Auch in der Region um Vohenstrauß macht sich der Anschlussboom durch Erneuerbare Energien Anlagen bemerkbar. Darauf reagiert das Bayernwerk mit einer rund 1,6 Kilometer langen Mittelspannungsleitung mit größerer Kapazität von Böhmischbruck zum Vohenstraußer Ortsteil Grünhammer. Hinzu kommen eine Trafostation sowie ein Kabelabzweighaus, das den Strom in der Region verteilt und regenerativ erzeugten Strom wieder ins Netz einspeist. Bereits seit April baut das Bayernwerk an der Netzverbesserung für insgesamt rund 650.000 Euro. Ende Oktober soll sie abgeschlossen sein.
  • Neben den Mittelspannungsleitungen macht das Bayernwerk auch die Ortsnetze fit für die Energiezukunft. So beispielweise im Auerbauer Ortsteil Weidlwang, in dem die Techniker gut einen halben Kilometer Niederspannungskabel unterirdisch verlegen. Dank dieser Leitungen und einer neuen Trafostation ist Weidlwang gewappnet für die zunehmende Einspeisung regenerativ erzeugten Stroms, aber auch den steigenden Verbrauch, zum Beispiel durch E-Mobilität und Wärmepumpen. Rund 125.000 Euro wird die Ortsnetzverkabelung kosten, die im Juli beginnen und Ende des Jahres 2023 abgeschlossen sein soll.

Hochspannung und Spezialnetze

  • Die Hochspannungs-Freileitung zwischen Grafenau und Auerbach wird fit für die Zukunft gemacht. Durch das Erhöhen einzelner Maste oder den Austausch einzelner Teile an den Masten verbessert das Bayernwerk die Standsicherheit der Maste, auch bei einer höheren Auslastung durch Erneuerbare Energien. In diesem Jahr erwartet das Bayernwerk die Genehmigung für die Baumaßnahme. Die Modernisierung der rund 27 Kilometer langen Leitung wird rund 1,9 Millionen Euro kosten.
  • Das Umspannwerk in Grafenwöhr erhält bis 2026 einen zusätzlichen Trafo, sodass hier mehr dezentral erzeugte erneuerbare Energie ins Netz einspeisen kann. Die Anlage wird für rund 7,5 Millionen Euro erneuert, modernisiert und gleichzeitig erweitert.
  • Im Umspannwerk Weiden rollen momentan die Bagger. Die Erneuerung der Anlage im Nordosten Weidens ist in vollem Gange. Dabei setzt die vom Bayernwerk beauftragte Spezialtiefbau-Firma Harald Gollwitzer GmbH mit Sitz in Floß besondere Baugeräte ein. Sie sind elektrisch betrieben und stoßen daher – anders als herkömmliche Baufahrzeuge – kein CO2 aus. So ist die Baustelle im Umspannwerk Weiden nicht nur besonders klimafreundlich, sondern auch mit einer geringeren Geräuschkulisse verbunden. Der Elektro-Fuhrpark ist in Weiden erstmals auf einer Bayernwerk-Baustelle im Einsatz.

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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

Kontakt

Katharina Ziegler

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Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Technik Ostbayern +49 941-2 01 78 70
Johanna Härtl

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Pressekontakt Pressereferentin Bayernwerk Netz GmbH - Hochspannung & Umspannwerke +49 1522-1 50 43 38
Christian Martens

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Pressekontakt Pressesprecher Bayernwerk Netz GmbH Netze Strom & Gas / Genehmigungsmanagement / Aktuelles Büro +49 921-285-2084 ---- Mobil +49 151-40 23 96 99