Pressemitteilung -
Bayernwerk investiert Rekordsumme in besseres Stromverteilnetz in der Region Pfaffenhofen a. d. Ilm
Pfaffenhofen a. d. Ilm. Rund 260 Millionen Euro steckt die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in diesem Jahr in die Instandhaltung und den Ausbau ihrer oberbayerischen Stromnetze, rund 52 Millionen davon im Gebiet des Bayernwerk-Kundencenters Pfaffenhofen. Damit investiert das Bayernwerk in die Leistungskraft des regionalen Verteilnetzes und schafft die notwendigen Netzkapazitäten für die Einspeisung Erneuerbarer Energien und die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen. Einzelne Projekte stellte das Bayernwerk in einem Pressegespräch am Pfaffenhofener Kundencenter am Montag, 24. April, vor.
„Wir unterstützen und tragen das Ziel eines klimaneutralen Bayerns bis 2040 mit. Unsere Aufgaben als regionaler Stromnetzbetreiber haben sich mit der Energiewende und dem enormen Anschlussboom seit vergangenem Jahr stark verändert“, erklärte die Leiterin des Kommunalmanagements Oberbayern Silke Mall. Besondere technische und technologische Anforderungen stellen der Anschlussboom und der hohe Anteil regenerativer Energie im Bayernwerk-Netz. Dank aktuell über 390.000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, verteile das Bayernwerk heute schon zu über 70 Prozent regenerativen Strom.
„Um das gesellschaftliche Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis 2040 zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern: schnellere Genehmigungsverfahren, Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz sind einige der zehn Punkte, die das Bayernwerk als Forderungen an die Politik formuliert hat “, betonte Silke Mall. Eine große Herausforderung für den Netzbetreiber bleibe die stark zunehmende Zahl an Anschlussanfragen für erneuerbare Energien-Anlagen. Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3000 auf 6000 Anträgen pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Neben der wachsenden Einspeiserzahl steigen durch Elektromobilität, Rechenzentren und Elektromobilität auch auf Bezugsseite die Anforderungen.
Trotz technologischen Entwicklungen, Automatisierungen und digitaler Lösungen führe jedoch kein Weg am klassischen Netzbau vorbei. „Unser wichtigstes Produkt bleibt die sichere Versorgung der Menschen mit Energie“, betonte die stellvertretende Leiterin für Planung, Bau & Netzkundenbetreuung Claudia Seidl. Dazu müsste die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze Instand halten, modernisieren und ausbauen. Nach jährlich zunehmenden Rekordinvestitionen in den vergangenen Jahren liege das Investitionsvolumen des Bayernwerk in 2023 bei gesamt 750 Millionen Euro. „Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft. Zusammen mit anderen Netzbetreibern stehen wir im Mittelpunkt der Transformation des Energiesystems“, betonte Claudia Seidl.
In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren Energien-Anlagen wächst stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Das Bayernwerk reagiert auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Das Bayernwerk rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.
Das Kundencenter-Gebiet Pfaffenhofen umfasst 69 Gemeinden in den Landkreisen Pfaffenhofen a. d. Ilm, Kelheim, Eichstätt, Freising, Aichach-Friedberg und Neuburg-Schrobenhausen. Das Bayernwerk ist Energieversorger von rund 334.000 Einwohnern. Zusammen stellten Günther Mertel, Leiter Hochspannung und Spezialnetze, und Claudia Seidl beispielhaft für die Bau- und Instandhaltungstätigkeiten der Bayernwerk Netz in der Region einzelne Projekte vor:
Nieder – und Mittelspannung
- In Pfaffenhofen-Reisgang verlegt die Bayernwerk Netz neue Ausleitungen aus dem Umspannwerk Reisgang in Richtung Schweitenkirchen. Für die 9 Kilometer lange Trasse werden 23 Kilometer Kabel und 14 Kilometer Leerrohr ins Erdreich gelegt.
- In den Gemeindebereichen Pöttmes und Inchenhofen wird die bestehende Mittelspannungsfreileitung gegen eine Erdverkabelung ersetzt. 18 Kilometer Freileitung und zahlreiche Gittermasten können anschließend zurückgebaut werden. Im Zuge dieser Baumaßnahme treibt die Bayernwerk Netz auch die Digitalisierung der Netze voran und setzt sieben digitale Ortsnetzstationen ein.
- Eine ähnliche Maßnahme ist in der Gemeinde Karlshuld in Planung. Hier wird die Mittelspannungsfreileitung in Grasheim in der Schrobenhausener Straße erneuert und modernisiert. Das neue Erdkabel wird zukünftig etwa 3,9 Kilometer Freileitung ersetzen und die Verteilkapazitäten erhöhen.
- In Pfaffenhofen a. d. Ilm ist die Bayernwerk Netz für die Netzbetriebsführung der Stromversorgung Pfaffenhofen verantwortlich. In dieser Funktion verlegt der Netzbetreiber 8,5 Kilometer Mittelspannungskabel im Stadtbereich, um das Verteilnetz für die steigenden Bezugsleistungen ansässiger Industrieunternehmen zu rüsten.
- Bei Lenting wird ebenfalls ein Teil der 20-Kilovolt Freileitung in das Erdreich verlegt. Das neue leistungsstärkere Erdkabel, das 700 Meter Freileitung ersetzen wird, hat eine Länge von einem Kilometer und erhöht die Versorgungssicherheit in diesem Gebiet.
- Für den Anschluss eines Windparks der Bürger-Energie-Genossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen verlegt die Bayernwerk Netz in Pfaffenhofen a. d. Ilm ca. 8,6 Kilometer Mittelspannungskabel. Bei diesem Projekt kommen auch umwelt- und ressourcenschonende Verlegetechniken wie das Spülbohrverfahren zum Einsatz.
Hochspannung und Spezialnetze
In Rottenegg bei Geisenfeld wird das Umspannwerk erneuert und erweitert, sodass mehr lokal erzeugter Strom aus erneuerbaren Energien eingespeist werden kann. Das Projekt wird insgesamt rund 2,1 Millionen Euro Kosten. 2024 sollen die Bauarbeiten abgeschlossen sein. Darüber hinaus modernisiert das Bayernwerk die Freileitung zwischen den Umspannwerken Etting und Ingolstadt. Auf der rund 14 Kilometer langen Leitung werden Maste erneuert und erhöht, sodass die Leitung stärker ausgelastet werden kann. Für rund 9,25 Millionen Euro stärkt das Bayernwerk so die sichere Stromversorgung von Haushalten und Industrie in und um Ingolstadt. Dieses Jahr rechnet das Bayernwerk mit der Genehmigung für das Projekt, 2024 soll gebaut werden.
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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH
Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen 390.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.
Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.