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Die Bayernwerk Netz hat am 17.07.2023 den Netzausbau in der Region Kolbermoor vorgestellt. Von links: Leiter Betrieb Umspannwerke Thomas Kotarski, Leiterin Kommunalmanagement Oberbayern Silke Mall, Leiter Kundencenter Kolbermoor Gazmend Kryeziu.
Die Bayernwerk Netz hat am 17.07.2023 den Netzausbau in der Region Kolbermoor vorgestellt. Von links: Leiter Betrieb Umspannwerke Thomas Kotarski, Leiterin Kommunalmanagement Oberbayern Silke Mall, Leiter Kundencenter Kolbermoor Gazmend Kryeziu.

Pressemitteilung -

Bayernwerk baut das Stromverteilnetz in der Region Kolbermoor aus

Kolbermoor. Rund 260 Millionen Euro steckt die Bayernwerk Netz GmbH (Bayernwerk) in Oberbayern in diesem Jahr in die Instandhaltung und den Ausbau ihrer Stromnetze, rund 37 Millionen davon im Gebiet des Bayernwerk-Kundencenters Kolbermoor. Damit investiert das Bayernwerk in die Leistungskraft des regionalen Verteilnetzes und schafft die notwendigen Netzkapazitäten für die Einspeisung Erneuerbarer Energien und die sichere Versorgung von Haushalten und Unternehmen. Einzelne Projekte stellte das Bayernwerk in einem Pressegespräch am Kundencenter Kolbermoor am Montag, 17. Juli, vor.

„Wir unterstützen und tragen das Ziel eines klimaneutralen Bayerns bis 2040 mit. Unsere Aufgaben als regionaler Stromnetzbetreiber haben sich mit der Energiewende und dem enormen Anschlussboom seit vergangenem Jahr stark verändert“, erklärte die Leiterin des Kommunalmanagements Oberbayern Silke Mall. Besondere technische und technologische Anforderungen stellen der Anschlussboom und der hohe Anteil regenerativer Energie im Bayernwerk-Netz. Dank aktuell über 390.000 in das Stromnetz eingebundener dezentraler Einspeiseanlagen, größtenteils Photovoltaik, verteile das Bayernwerk heute schon zu über 70 Prozent regenerativen Strom.

„Um das gesellschaftliche Ziel eines klimaneutralen Freistaats bis 2040 zu erreichen, müssen sich die politischen Rahmenbedingungen für Netzbetreiber verbessern: schnellere Genehmigungsverfahren, Entbürokratisierung und ein Landesbedarfsplangesetz sind einige der zehn Punkte, die das Bayernwerk als Forderungen an die Politik formuliert hat “, betonte Silke Mall. Eine große Herausforderung für den Netzbetreiber bleibe die stark zunehmende Zahl an Anschlussanfragen für erneuerbare Energien-Anlagen. Insgesamt habe sich die Zahl der monatlichen Anfragen beim Bayernwerk von 3000 auf 6000 Anträgen pro Monat verdoppelt – Tendenz weiter steigend. Neben der wachsenden Einspeiserzahl steigen durch Elektromobilität, Rechenzentren und Wärmepumpen auch auf Bezugsseite die Anforderungen.

Trotz technologischen Entwicklungen, Automatisierungen und digitaler Lösungen führe jedoch kein Weg am klassischen Netzbau vorbei. „Unser wichtigstes Produkt bleibt die sichere Versorgung der Menschen mit Energie, gleichzeitig arbeiten wir am Netz der Zukunft“, sagte Kundencenter Leiter Gazmend Kryeziu. Dazu werde die Bayernwerk Netz als Bayerns größter Verteilnetzbetreiber die Netze Instand halten, modernisieren und ausbauen. Nach jährlich zunehmenden Rekordinvestitionen in den vergangenen Jahren liege das Investitionsvolumen des Bayernwerks in 2023 bei gesamt 750 Millionen Euro. „Das Verteilnetz ist die Steuerzentrale der Energiewende. Mit unseren Netzinvestitionen rüsten wir unsere Infrastruktur für die Zukunft. Zusammen mit anderen Netzbetreibern stehen wir im Mittelpunkt der Transformation des Energiesystems“, betonte Gazmend Kryeziu.

In ganz Bayern sind etwa 700.000 PV-Anlagen mit 16.000 Megawatt Leistung ans Stromnetz angeschlossen. Die Zahl und die Größe der Erneuerbaren Energien-Anlagen wächst stetig. Bis 2030 soll sich die installierte PV-Leistung verdreifachen. Das Bayernwerk reagiert auf die Herausforderung und den großen Netzausbaubedarf mit Rekordinvestitionen. Das Bayernwerk rechnet im Zeitraum 2021 bis 2024 in Summe mit einem Investitionsvolumen von rund 2,9 Milliarden Euro.

Das Kundencenter-Gebiet Kolbermoor umfasst 55 Gemeinden in den Landkreisen Rosenheim, Miesbach und Traunstein. Das Bayernwerk ist Energieversorger von rund 300.000 Einwohnern. Zusammen stellten Thomas Kotarski, Leiter Betrieb Umspannwerke & Schaltstationen und Gazmend Kryeziu beispielhaft für die Bau- und Instandhaltungstätigkeiten der Bayernwerk Netz in der Region einzelne Projekte vor:

Nieder – und Mittelspannung

  • In Grassau ersetzt die Bayernwerk Netz GmbH die bestehende Mittelspannungsfreileitung „Pettendorf“ gegen leistungsstärkere Erdkabel. Etwa 2 Kilometer Freileitung werden durch 500 Meter Mittelspannungserdkabel und eine digitale Transformatorenstation ausgetauscht.
  • Zur Erhöhung der Einspeisekapazitäten in das regionale Stromverteilnetz werden in Holzen bei Bad Endorf eine neue digitale Transformatorenstation aufgestellt und 500 Meter Mittelspannungskabel ins Erdreich gelegt.
  • Am Chiemsee wird mittels eines Tauchroboters ein bestehendes Seekabel zur Fraueninsel weiter abgesengt, das sich in der Vergangenheit angehoben hat.
  • In Kolbermoor, Bad Aibling und Feldkirchen-Westerham digitalisiert das Bayernwerk bis zum Ende des Jahres das Verteilnetz und tauscht insgesamt 15 Transformatorenstationen gegen digitale Ortsnetzstationen aus. Diese ermöglichen es dem Netzbetreiber, Schalthandlungen und Zustandsabfragen digital aus der Netzleitstelle durchzuführen und damit die Reaktionsgeschwindigkeit bei Störungen weiter zu erhöhen.
  • Zur Steigerung der Versorgungssicherheit in Heinrichsdorf bei Bad Aibling wird die 2,1 Kilometer lange Mittelspannungsfreileitung durch leistungsstärkere Erdkabel ersetzt und kann anschließend zurückgebaut werden.
  • In Irschenberg wird das Stromverteilnetz durch eine neue Mittelspannungsausleitung aus dem Umspannwerk Vagen verstärkt. Die neue Ausleitung wird als Erdkabel in den Abschnitten Vagen bis Aufham und Kirchsteig bis Wendling auf einer Länge von etwa, 8,6 Kilometern verlegt und erhöht die Netzkapazitäten für steigende Einspeise- und Bezugsleistungen.

Hochspannung

  • Die rund 18 Kilometer lange Freileitung zwischen Pang und Riedgasteig wird ab Herbst erneuert. Techniker tauschen einzelne Teile an den Masten aus, sodass die Leitung weiterhin zuverlässig Strom in der Region verteilen kann. Das Bayernwerk wendet dafür rund 250.000 Euro auf.
  • Darüber hinaus erhält die Hochspannungsleitung am Umspannwerk Rosenheim derzeit eine Frischekur: Die Masten der Leitung werden mit einem Hochdruckreiniger gesäubert und erhalten einen neuen Schutzanstrich mit zinkfreier Schutzfarbe. So stellt das Bayernwerk die Langlebigkeit des Materials und einer zuverlässigen Stromversorgung sicher. Für die Masten am Umspannwerk Rosenheim kosten die Maßnahmen in diesem Jahr rund 200.000 Euro. Alle Masten im Hochspannungsnetz erhalten in der Regel alle 25 bis 30 Jahre eine solche Behandlung.
  • In Sinning in der Gemeinde Rohrdorf investiert das Bayernwerk in die Erneuerung des Umspannwerks. Als Netzknoten verbindet es das Mittelspannungsnetz mit der Hochspannung. Lokal erzeugte regenerative Energie fließt hier zusammen und wird regional verteilt. Indem die Transformatoren im Umspannwerk Sinning erneuert werden, erhöht sich die Kapazität zur Einspeisung dezentral erzeugter Energie in der Region. Die neuen Geräte werden voraussichtlich 2024 geliefert und eingebaut. Die Kosten liegen bei rund 1,1 Millionen Euro.


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Kurzprofil Bayernwerk Netz GmbH

Seit 100 Jahren steht der Name Bayernwerk für eine sichere und zuverlässige Energieversorgung im Freistaat. Die Bayernwerk Netz GmbH nimmt dabei als Netzbetreiber eine Schlüsselrolle ein. Damit jetzt und in Zukunft immer mehr Energie aus erneuerbaren Quellen zur Verfügung steht, braucht es ein modernes, intelligentes Stromnetz. Deshalb setzt das Unternehmen auf Digitalisierung und Innovation, unterstützt zahlreiche wissenschaftliche Projekte und arbeitet systematisch am Ausbau der Energienetze. Die Bayernwerk Netz GmbH versorgt insgesamt rund sieben Millionen Menschen mit Energie. Sie ist in den bayerischen Regionen Unter- und Oberfranken, Oberpfalz sowie Nieder- und Oberbayern aktiv und damit der größte regionale Verteilnetzbetreiber in Bayern: Das Stromnetz umfasst 156.000 Kilometer, sein Gasnetz 6.000 Kilometer und das Straßenbeleuchtungsnetz 34.600 Kilometer. In den Energienetzen verteilt das Unternehmen zu 70 Prozent elektrische Energie aus erneuerbaren Quellen. Dafür sorgen rund 400.000 dezentrale Erzeugungsanlagen, die in das Netz des Bayernwerks Ökostrom einspeisen. In Nord- und Ostbayern versorgt das Unternehmen Kunden auch über sein Erdgasnetz. Die Bayernwerk Netz GmbH ist an mehr als 20 Standorten im Land präsent.

Sitz der Bayernwerk Netz GmbH ist Regensburg. Das Unternehmen ist eine 100-prozentige Tochter der Bayernwerk AG.

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